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nmz-archiv
nmz 2005/11 | Seite 30
54. Jahrgang | November
DTKV Bayern
Integration und Kooperation der Institutionen
Der Tonkünstlerverband Hochfranken (Hof) und seine vielfältigen
Aktivitäten
Im Nordosten Bayerns hat der Tonkünstlerverband Hochfranken
seinen Sitz. 1952 als „Tonkünstlerverband Hof (Saale)
und Umgebung“ gegründet, weist er einige Besonderheiten
auf. Hervorstechendstes Merkmal seines heutigen Profils ist sicherlich
das große Engagement für die Fortbildung der Jugend,
vor allem aber das Bemühen um Kooperationen mit den Institutionen
der Musikausbildung, mit anderen Verbänden und über Grenzen
hinweg.
Bemerkenswert ist hier schon der Hauptberuf des 1. Vorsitzenden
Gottfried Hoffmann. Als Musikschuldirektor der Musikschule der Hofer
Symphoniker steht er einer renommierten Musikschule vor, die in
Bayern einen ausgezeichneten Ruf genießt, als 2. Vorsitzender
des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen ist er auch in
das Verbandsgeschehen auf höchster Ebene aktiv integriert.
So stellte seine Wahl zum Vorsitzenden des Tonkünstlerverbandes
Hochfranken im Jahr 2000 zugleich auch einen programmatischen Aspekt
dar, nämlich dem der Integration und Kooperation zwischen den
verschiedenen Institutionen. Denn, so Hoffmann, die Zusammenarbeit
zum Wohle der Jugend kann das einzige Prinzip in der heutigen, schwierigen
Zeit sein, das überhaupt zukunftsträchtig ist.
Und diese Kooperationen lassen sich in Hof sehen. Selbstverständlich
werden die zahlreichen Workshops (in manchen Jahren bis zu zehn)
sowie die Konzerte der Schüler und der Mitglieder in enger
Kooperation mit der Musikschule der Hofer Symphoniker durchgeführt,
zum großen Teil auch in deren Räumlichkeiten. Bei den
Workshops wird darüber hinaus auch mit dem Sing- und Musikschulwerk
Oberfranken oder dem Fränkischen Sängerbund zusammengearbeitet.
Vorteil dieser engen Kooperationen ist, dass die verschiedenen
Institutionen des kulturellen Lebens in der Öffentlichkeit
mit einer Stimme sprechen und von daher eine wirkungsvolle Gesamtpräsentation
haben. Darüber hinaus ist der Verband im Interesse der Förderung
der Jugend zugleich auch daran interessiert, internationale Kontakte
zu fördern. So veranstaltete er im Jahre 2002 zum ersten Mal
den tschechisch-deutschen Klavierwettbewerb „Piano über
Grenzen“, der im November 2005 zum zweiten Mal stattfinden
wird. Kooperationspartner sind hierbei die Kunstgrundschule Rybáre
und das Antonín-Dvorák-Sängerzentrum aus Karlsbad/Tschechische
Republik.
Bereits in den 60er-Jahren erkannten die Verantwortlichen des
Tonkünstlerverbandes Hochfranken die große Bedeutung
des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und übernahmen
selbstverständlich die lokale Organisation des Regionalwettbewerbs
für Hof und den benachbarten Landkreis Wunsiedel. Der 1. Vorsitzende
des Tonkünstlerverbandes Hochfranken ist deshalb zugleich auch
1. Vorsitzender des Regionalausschusses „Jugend musiziert“
Hochfranken, die 2. Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Hochfranken,
Renate von Hörsten, ist die Geschäftsführerin des
Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ Hochfranken.
Durch diese räumliche und personelle Nähe gelingt es in
einem idealen Maße, die Aktivitäten im Interesse der
Jugendlichen zu bündeln und die Fördermaßnahmen
zu koordinieren.
Im Jahre 2002 feierte der Tonkünstlerverband Hochfranken
sein 50-jähriges Bestehen. Zentrales Ereignis war hier ein
großes Festkonzert im November 2002, bei dem das Oratorium
„Hiob“ des estnischen Komponisten Artur Kapp aufgeführt
wurde. Es war dies die erste Aufführung mit ausschließlich
deutschen Mitwirkenden, nachdem das Werk in seinem Ursprungsland
Estland über 70 Jahre lang verboten gewesen war.
Dirigent dieses großen Konzertes, bei dem der Kinder- und
Jugendchor Karbach, der Amberger Oratorienchor, die Singakademie
Plauen e.V., der Konzertchor der Hofer Symphoniker, namhafte Solisten
und die Hofer Symphoniker mitwirkten, war Gottfried Hoffmann.
Für die laufende Spielzeit sind zur Vorbereitung des Wettbewerbs
„Jugend musiziert“ und des Wettbewerbs „Piano
über Grenzen“, der für vierhändiges Klavierspiel
und das Spiel an zwei Klavieren ausgeschrieben ist, einige Workshops
geplant. Die 2. Vorsitzende Renate von Hörsten, selbst Pianistin
und Dozentin an der Musikschule der Hofer Symphoniker, wird im September
einen viertägigen Intensiv-Workshop für Klavierduos geben,
und im November wird das international gefeierte Klavierduo „Tal
& Groethuysen“ aus München nach Hof kommen und mit
den jungen Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern arbeiten.
Zum dritten Mal wird auch das Konzert „Klangspuren“
im März 2006 stattfinden, bei dem die Mitglieder des Tonkünstlerverbandes
selbst als Künstler auf der Bühne stehen.
Dieses Konzert wird in die landesweit stattfindenden „Literaturlandschaften
Bayerns 2006“ integriert sein.