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nmz-archiv
nmz 2005/11 | Seite 34
54. Jahrgang | November
Musik-Termine
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Rückgriffe auf bereits bestehende Musik waren lange Zeit
selbstverständlich. Erst mit dem um 1800 aufkommenden romantischen
Werk- und Genie-Begriff wurden sie zu Sonder- und Problemfällen.
Nach der gründlichen Demontage dieser Ästhetik im Laufe
des 20. Jahrhunderts häufen sie sich wieder und nehmen unterschiedlichste
Gestalten an als Adaptionen, Bearbeitungen, Arrangements, Kontrafakturen,
Parodien, Hommagen, komponierte Kommentare und instrumentierte Analysen.
Am 12. November präsentiert die Britten Sinfonia in der West
Road Concert Hall Cambridge erstmals drei Arien der Henry-Purcell-Edition
von Michael Tippett in Arrangements von John Woolrich.
Am selben Tag bringt die Kölner Philharmonie die Uraufführungen
„Bruckner Nebenstück II“ von Gérard
Pesson und „Variationen aus Beethovens Klaviersonate E-Dur
op. 109“ von Manuel Hidalgo. Am 13. November folgt
Georg Krölls Thomas- Tallis-Transkription „Felix
namque es“ im Funkhaus des WDR Köln. Auch der
250. Geburtstag Wolfgang Amadeus Mozarts im kommenden Jahr wirft
seine Schatten voraus, zumindest in die Aula der Universität
Salzburg, wo am 18. November erstmals Andreas Aigmüllers
„Im Wirkungskreis Sarastros“ erklingt. Das
Konzertwochenende zu Ehren des 70. Geburtstages von Helmut Lachenmann
am 26. und 27. November im Theaterhaus und der Musikhochschule Stuttgart
bringt Bearbeitungen von dessen sieben kleinen Klavierstücken
„Ein Kinderspiel“ für Kammerensemble von Alvaro
Carlevaro, Jörg Birkenkötter, Alberto Hortigüela,
Juliane Klein, Akiemi Kobayashi, Jan Kopp und Stefan Streich.
Und die Kette an Musikfestivals reißt immer noch nicht ab.
Die „Tage für Neue Musik Zürich“ bringen
vom 3. bis 6. November neue Werke von Jérôme Combier,
Gerhard Winkler und Hans-Jürg Meier. „Wien modern“
präsentiert vom 13. bis 20. November Uraufführungen von
Philipp Maintz, Wolfram Schurig, Wolfgang Mitterer und Klaus Lang.
Der sechste Jahrgang des Festivals „open systems“
in Bochum, Dortmund, Essen und Herne bietet vom 17. bis
20. November neue Arbeiten von Künstlern aus Belgien, den Niederlanden
und Deutschland. Und die „Bludenzer Tage zeitgemäßer
Musik“ schließlich bringen vom 23. bis 26.
November Uraufführungen von Erin Gee, Bernfried Pröve,
João Rafael, Michael Reudenbach, James Saunders und Stefano
Scodanibbio.
Rainer Nonnenmann
Weitere Uraufführungen
2.11.: Sven-Ingo Koch und Annette Schlünz, neue Trios,
Fifa-Fußballweltmeisterschafts-Globus Hannover
5.11.: Beat Furrer und Hanns Kunitzberger, ABBILD – Optisch-akustischer
Raum, Wien modern
6.11.: Martin Matalon, Trame VII für Horn und Ensemble,
musikFabrik im WDR Köln
Ruth Zechlin, Missa in Honorem Sancti Stephani, Studienkirche
St. Michael Passau
8.11.: Georg Katzer, Le Chant Interrompu, MDR Sendesaal Leipzig
11.11.: Christoph Staude, Koh-i-Noor, Funkhaus Saarbrücken
Siegfried Matthus, Te Deum, Frauenkirche Dresden
12.11.: Mathias Spahlinger, farben der frühe für sieben
Klaviere, Theaterhaus Stuttgart
13.11.: Arnaldo de Felice, Medusa, Allerheiligen Hofkirche München
20.11.: Michael Denhoff, Magnificat, St. Paulus Dom Münster
24.11.: Rudolf Kelterborn, Klavierstücke 1–6, Zürich