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nmz-archiv
nmz 2005/11 | Seite 43
54. Jahrgang | November
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten
Francesco O. Manfredini: Concerto con una ò due
Trombe (1711), arr. von Edward H. Tarr. Klavierauszug,
Haas-Musikverlag Köln, ISMN M-2054-0501-4
In den beiden Ecksätzen dieses Concerto grosso haben die
(meist im Terzabstand) virtuos duettierenden Trompeten (in D oder
A) das Sagen, dazwischen eingebettet ein klangvolles Streicher-Largo.
Eine wirkungsvolle, nicht nur weihnachtliche Festmusik von sieben
Minuten Spieldauer, statt mit Streichern oder Klavier sehr gut
mit Orgel vorstellbar.
Frauen komponieren. 22 Orgelstücke aus dem 19. und
20. Jahrhundert. Herausgegeben von Barbara Heller und Lucia
Schnellbacher, Schott ED 9741, ISMN M-001-13668-6
Von Delphi vor 2095 Jahren bis zur Domorganistin in unseren
Jahren reicht der historische Rückblick für die Orgel-spielenden
und -komponierenden Donnen. 18 europäische Orgel-Repräsentantinnen
mit ihrem Curriculum (in Deutsch und Englisch) und vor allem einer
vielseitigen Auswahl ihrer Orgelkompositionen nicht nur sacralen
Charakters: fast 150 Seiten Klartext mit orgeltypischen Kompositionsformen,
-stimmungen und -strukturen traditioneller bis experimenteller
Machart, von der Grabesstimmung einer Chaminade bis hin zu Klangräumen
der Violeta Dinescu.
Engelbert Aigner (1798–1866): Quartett Nr. 1 Es-Dur
(um 1822) für drei Querflöten und Altquerflöte,
herausgegeben von Peter Thalheimer. Partitur und Stimmen, Tonger
FO 110
Aus Stimmenabschriften, die sich in einer Stiftsbibliothek fanden,
entstand dieser Erstdruck. Er beschert uns dieses auch im Zusammenspiel
unschwierige Divertimento für mehrere Flöten, flüssig
geschriebene gehobene unterhaltende Musik im besten Sinne, ein
bisschen dramatisch, ein bisschen scherzando – und dabei
sollte man sich hineinversetzen in die Alt-Wiener Gesellschaft
der Kaiserzeit.