[an error occurred while processing this directive]
nmz-archiv
nmz 2005/11 | Seite 43
54. Jahrgang | November
Noten
Glitzernd, witzig, flitzend, spritzig
Werkreihe „Stufen“ für Violine und mehr…
Ivan Shekov: Kaleidoskop op. 79 für Violine und Klavier,
2003, Lienau, RL 40850
Kaleidoskop, glitzernde Magie meiner Kinderträume, wundersame
Veränderung des inneren und äußeren Schauens.
Wenn’s nicht mehr gefällt, ein Stück weiterdrehen,
„klick“, die Welt sieht plötzlich anders aus.
So einfach kann Leben sein. Bei Shekov ist jedes Stück ein
neuer „Klick“: Lustige Begegnung, Frühling, Walzer,
Schlange, Spaß, Boogie. Tonales Material und die traditionellen
Hörgewohnheiten der Kinder als Grundlage für den Brückenschlag
ins 21. Jahrhundert, teils ironisch-pointiert, vereinzelt vorsichtige
Auflösung metrischer Strukturen, im Boogie Anlehnung an den
Popularbereich. Für die linke Hand Glissando, Flageolettspiel,
Fingerpizzicato, erste bis dritte Lage. Spiccato, kraftvoll aufgehobene
Nachschläge sowie expressive Cantilenen verknüpft mit
differenzierter Dynamik zur Verfeinerung der Bogenkünste.
Der Schwierigkeitsgrad der Stimmen ist vergleichbar, sodass sich
die Stücke auch für Jugend Musiziert eignen.
Peter I. Tschaikowsky: Vier Charakterstücke für
drei Violinen, A18, bearbeitet von Hanno Haag, 2002, Tonger
2923-1 P.J.T.
In den vier Charakterstücken hingegen keine kaleidoskopartig
aufblitzende Veränderung, sondern ernsteres Erklimmen einer
neuen Stufe. Die Werkreihe „Stufen“ soll das Musizieren
mit drei gleichen Instrumenten von Anfang an ermöglichen,
wobei die A-Reihe für das erste und zweite Unterrichtsjahr
gedacht ist. Tschaikowskys Greatest Hits aus „Schwanensee“,
„Dornröschen“ sowie der „Tanz der Pagen
und Zwerge“ aus der „Jungfrau von Orleans“ in
einer wunderschönen Bearbeitung für drei Violinen. Der
russische Tanz „Kamarinskaja“ ist das 14. von 24 leichten
Klavierstücken aus dem Kinderalbum op. 39, das Tschaikowsky
1878 für die Kinder seines Schwagers Lew Dawydow komponierte,
ein witzig-charmantes Stück. Da kein Lagenspiel erforderlich
ist und nur vereinzelt Chromatik vorkommt, eröffnen sich
den fortgeschrittenen Anfängern folkloristisch-koloristische
Genüsse.