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nmz-archiv
nmz 2005/12 | Seite 17
54. Jahrgang | Dez./Jan.
Hochschule
Hochschul-Nachrichten
Cäcilienmesse und Latin-Klänge
Neue Kirchenmusik-Edition in Regensburg vorgestellt
Mit ihrer neu gegründeten Reihe „Sacri Concentus
Ratisbonensis“ (Edition Walhall, Magdeburg) will die Regensburger
Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik
hochwertiges Notenmaterial für die kirchenmusikalische Praxis
bereit stellen, wobei die zum Start erschienenen drei Ausgaben
schon die geplanten Schwerpunkte umreißen: Barocke Neuentdeckungen
wie die Erstausgabe der „Missa St. Caecilia“ von Jan
Dismas Zelenka (unter Federführung von Prorektor Martin Kellhuber),
zeitgenössische Sakralmusik sowie Kompositionen im Umfeld
der Popularmusik und des Neuen Geistlichen Liedes. Das vom „Neuen
Kammerchor“ der Hochschule bei der Präsentation dargebotene
„Laudato si“ des Absolventen Martin Völlinger
(unser Bild, links Rektor Franz Josef Stoiber mit Martin Kellhuber)
aus dessen Band zeigte mit Latin-Anklängen und sangbaren,
aber nie banalen Wendungen die reizvollen Möglichkeiten und
die Praxisnähe dieses Genres. Eine weitere frohe Kunde war
zu vermelden: Die Sanierung des Hauses ist abgesegnet, ab dem
kommenden Wintersemester sollen die Arbeiten beginnen. Ende November
wurde zudem die Affiliation mit dem Sankt-Gregorius-Institut für
Kirchenmusik in Tokyo unterzeichnet. Keine Frage – die Heilige
Cäcilia meint es derzeit gut mit der Regensburger Hochschule.
jmk
Hamburger Bündnis
Das Hamburger Bündnis für Musikunterricht hat die
Broschüre „Musizieren – Schlüssel zu ganzheitlicher
Entwicklung und erfolgreichem Lernen“ he-rausgegeben. Rainer
Knappek geht darin der Frage nach, welche Auswirkungen frühes
Musizieren auf das Lernverhalten von Kindern hat. Er stellt verschiedene
empirische Studien zu den Wirkungen praktischen Musizierens bei
Vorschul- und Schulkindern (wie auch bei Erwachsenen) vor, die
zeigen, wie früher Musikunterricht und frühes Musizieren
sich nachweislich fördernd und positiv auf das Denken, die
soziale Kompetenz, die sprachlichen Fähigkeiten oder die
Konzentrationsfähigkeit von Kindern auswirken. Diese so genannten
Transfereffekte frühen intensiven Musizierens erklärt
Knappek, indem er die zentrale Bedeutung von Klang für die
Prägung und Entwicklung des Menschen hervorhebt sowie neueste
Er-gebnisse aus der Hirnforschung und der Erforschung der menschlichen
Intelligenz vorführt.
Der Autor stellt daher am Ende seiner Studie einige zwar berechtigte
Forderungen zur möglichst frühen und dann intensiven
musikalischen Förderung von Kindern auf, sieht deren Umsetzung
jedoch nicht allzu optimistisch entgegen, müssten doch schon
allein Bildungspolitiker, Kultusverwaltungen und Schulen „einem
so genannten Nebenfach zugestehen, dass es wichtiger ist als vieles
andere, das in der Schule vermittelt wird“.
Die 24-seitige Broschüre ist zum Preis von 5 Euro (zzgl.
3 Euro Versandgebühr) beim Landesmusikrat Hamburg zu beziehen
(www.landesmusikrat-hamburg.de).
as
Trio Chausson preisgekrönt
Das Trio Chausson hat den 4. Internationalen Joseph Joachim Kammermusik
Wettbewerb an der Hochschule für Musik Franz Liszt gewonnen.
Das 2001 in Frankreich gegründete Trio nahm den mit 10.000
Euro dotierten ersten Preis entgegen. Der zweite Preis, und damit
5.000 Euro, ging an die Musiker des Chagall Quartetts, die sich
1999 in Berlin zusammengefunden hatten. Der mit 2.500 Euro dotierte
dritte Preis wurde dem ungarischen Nádor Quartett verliehen.
Wilhelm-Heckel-Gedächtnispreis
Die Fagott-Klasse von Prof. Jörg Michael Thomé der
HfMT „Felix Mendelssohn Bartholdy“ erhielt im November
den Wilhelm-Heckel-Gedächtnispreis in Höhe von 5.000
Euro. In der Fagottklasse lernen in diesem Semester 14 junge Musiker.
Die Anerkennung wurde von der deutschen Fagott-Firma Wilhelm Heckel
GmbH (Wiesbaden) im Rahmen eines Konzertes zugesprochen. Die Firma
möchte damit Fagottklassen an deutschen Hochschulen unterstützen.
Kongress zur Notation Neuer Musik
Vom 2. bis 4. Dezember 2005 veranstaltet das Institut für
Neue Musik Berlin (IFNM) einen internationalen Kongress mit dem
Titel „Notation Neuer Musik im Spannungsfeld zwischen Standard
und Kreativität: Versuch einer Systematisierung“. Neben
Komponisten und renommierten Instrumentalisten werden auch Philosophen,
Musikwissenschaftler, Verlagsvertreter, Softwareentwickler, Graphiker
und Theoretiker Grundsatzfragen zeitgenössischer Notation
diskutieren, um der Vielfalt und Komplexität des Themas gerecht
zu werden und Kontakte zwischen den Diskutanten zu knüpfen.
ZEIT-Stiftung fördert Studio 21
Die ZEIT-Stiftung wird das Studio 21 für aktuelle Musik
der HfMT Hamburg mit insgesamt 180.000 Euro, verteilt über
drei Jahre, fördern. Damit setzt die Stiftung ihr Engagement
in dem schon seit 1997 bestehenden Förderschwerpunkt fort.
So konnte das international arrivierte Kuss Quartett für
einen Komponistenworkshop im November/Dezember 2005 gewonnen werden.
Außerdem wurde der Komponist Salvatore Sciarrino für
das Studio 21 verpflichtet.