[an error occurred while processing this directive]
nmz-news
nmz 2005/12 | Seite 4-8
54. Jahrgang | Dez./Jan.
Nachrichten
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2005/12:
Neue Schachtel
Am 21. Januar 2006 hätte der italienische Komponist Franco
Evangelisti (1926–1980) seinen 80. Geburtstag begangen. Sein
bemerkenswertes Leben und Schaffen sind Anlass genug, diesen Künstler
und sein Jubiläum in den Mittelpunkt des Berliner Festivals
für Neue Musik UltraSchall zu stellen. Mit der Eröffnungsproduktion,
dem Environment „Die Schachtel“, würdigt das „labor
für musiktheater“ Berlin zugleich den 40. Jahrestag der
Uraufführung dieses Werks, das zu den radikalsten Entwürfen
des zeitgenössischen Musiktheaters überhaupt zählt.
„Die Schachtel“, 1962/63 gemeinsam mit dem Szenographen
Franco Nonnis konzipiert, ist Evangelistis Statement zum künstlerischen
und politischen Wirken seiner Zeit, sein einziges Werk für
das Musiktheater und zugleich eine seiner letzten Kompositionen,
bevor er seine künstlerische Laufbahn zugunsten wissenschaftlicher
Studien beendete. www.schachtel-berlin.de
Begegnungen mit Fernmittelost Das „Forum Neuer Musik 2006“ im Kölner
Sendesaal des DLF Der Blick nach Asien ist heute zwingend. Wo ganze Regionen
im Aufbruch sind und ein Kontinent neu an Profil gewinnt, gilt es,
aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen und zu lernen, im Weltgefüge
der Kulturen einander wechselseitig zu respektieren.
Diese Gedanken aufnehmend hat das Konzertwochenende des „Forum
Neuer Musik 2006“ im Kölner Sendesaal des Deutschlandfunk
den Charakter eines Versuchs: Vom 17. bis 19. März stehen musikalische
West-Ost-Begegnungen im Zeichen der wechselseitig aktiven Beschäftigung
mit dem jeweils Anderen. Interpreten aus Mitteleuropa erkunden Komponier-Sphären
höchst verschiedener asiatischer Regionen und Traditionen.
Komponistinnen und Komponisten aus China, Japan, Indonesien und
Mittelasien sowie aus den Niederlanden und Deutschland reflektieren
ihre Grenzgänge zwischen Ost und West. Westliches und Östliches
durchdringen sich bereits im Eröffnungskonzert von Klarenz
Barlow, der zu den heute wichtigsten Protagonisten der Computermusik
gehört. In seinem Porträtkonzert wird deutlich, wie er
traditionelle indische Musik erforscht und sie eigenen Werken zugrunde
legt. Das Hamburger ensemble Intégrales arbeitet seit seiner
Mongolei- und Iranreise mit Komponistinnen und Komponisten mittelasiatischer
Länder zusammen, was sich hier erstmals dokumentiert. Das Duo
Makiko Goto/Jeremias Schwarzer kombiniert die japanische Koto und
die europäische Blockflöte. Eine elektroakustische Arbeit
von Inge Morgenroth und eine Klangperformance von Yueyang Wang schaffen
eine vielgestaltige Klang-Reise von Mittelasien bis nach Fernost.
Als Abschlusskonzert erklingt schließlich ein Auftragswerk
des Deutschlandfunks durch das niederländische Ensemble Gending,
das zeitgenössische Auseinandersetzungen indonesischer wie
niederländischer Komponisten mit dem traditionellen Instrumentarium
der Gamelan-Musik bietet.
Projektideen gesucht Für die Initiative „Fonds Experimentelles Musiktheater“
des NRW KULTURsekretariats (Wuppertal) und der Kunststiftung NRW
in Verbindung mit verschiedenen Bühnen in Nordrhein-Westfalen
werden Projektideen gesucht. Die Projekte entstehen in Zusammenarbeit
mit festen und freien Theater- und Opernhäusern Nordrhein-Westfalens.
Als Mitveranstalter liefern sie die theaterproduktionstypische Infrastruktur,
wie Probenmöglichkeiten, Bühnentechnik, Mitarbeit von
Werkstätten, Dramaturgie und Inspizienz sowie die Einbeziehung
in den Spielplan und lokale Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist
es, zeitgenössische Musiktheater-Produktionen zu initiieren,
zu erproben und zu fördern, die das Wechselverhältnis
von Sprache, Musik und Theater-Raum neu befragen und experimentell
erkunden. Aus dem Fonds werden Projekte finanziert, die Komposition,
Text und Regie von Anbeginn miteinander verbinden. Unterlagen sind
bis zum 15. Januar 2006 z. Hd. des Projektdramaturgen Thomas Witzmann
einzureichen beim: NRW KULTURsekretariat, Friedrich-Engels-Allee
85, 42285 Wuppertal, Tel. 0202/563 68 03, Fax 0202/89 91 19, witzmann@nrw-kultur.de,
www.nrw-kultur.de
Pilotphase Pop hat begonnen Mit dem Start einer Pilotphase für sechs neue Kategorien
aus dem Bereich der Popmusik schließt „Jugend musiziert“
eine Lücke im Wettbewerbsangebot. Im Rahmen dieser Pilotphase
werden in vier Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen,
zusätzlich zu den „klassischen“ Instrumental- und
Vokalkategorien Solowettbewerbe für popmusiktypische Instrumente
angeboten. Die neuen Solokategorien sind Keyboard, E-Gitarre/E-Bass,
Drums, Pop-Gesang und DJ-ing. In den „klassischen“ Instrumental-
und Vokalkategorien des diesjährigen Wettbewerbs werden die
Solo-Kategorien Blasinstrumente, Zupfinstrumente, Orgel und Musical
und die Gruppen-Kategorien Duo: Klavier und ein Streichinstrument,
Duo Kunstlied: Singstimme und Klavier, Schlagzeug-Ensemble, Klavier
vierhändig und „Besondere Ensembles“ mit Werken
der Klassik, Romantik und klassischen Moderne angeboten. „Jugend
musiziert“ ist offen für Schüler, Auszubildende,
junge Berufstätige und Studierende, die nicht in einer musikalischen
Berufsausbildung stehen.
Erster deutscher Klavierwettbewerb für Amateure Der „1. Internationale Klavierwettbewerb für
Amateure“ feiert im September 2006 in Berlin Premiere. Teilnahmeberechtigt
sind alle Personen, die älter als 35 Jahre sind und ihren Lebensunterhalt
nicht mit Klavierspielen bestreiten. Die Jury wählt die Kandidaten
aufgrund von eingesandten CDs aus. Den Vorsitz der Jury übernimmt
Elmar Weingarten. Für die Laureaten gibt es Geld und Sachpreise
sowie Auftrittsmöglichkeiten. Die Teilnahmegebühr beträgt
pro Teilnehmer 100 Euro. Sie muss zusammen mit der Anmeldung am
1. März 2006 entrichtet werden. Erfolgt keine Wettbewerbszulassung
wird sie bis auf 30 Euro erstattet.
Die Bewerbungsunterlagen sowie weitere Informationen sind zu beziehen
über info@ipac-berlin.com und www.ipac-berlin.com
Neue Reihe in Hamburg Das ensemble Intégrales, 1993 in Hamburg gegründet,
wird ab der Saison 2005/2006 eine Konzertreihe unter dem Titel „The
link to today’s music“ in der neuen „opera stabile“
in Kooperation mit der Hamburgischen Staatsoper durchführen.
Darüberhinaus bietet das Ensemble zwei Kompositionsworkshops
für Schüler an: Musikleistungskurse zweier Hamburger Gymnasien
bekommen Kompositionsaufträge zu bestimmten Themen. Die Konzertreihe
beginnt am Mittwoch,14. Dezember 2005. Folgetermine 2006 sind Mittwoch,
1. Februar, Donnerstag, 6. April, und Mittwoch, 17. Mai 2006.
Kaufmann bis 2013 Der Aufsichtsrat der Theater und Philharmonie Essen GmbH
hat der Vertragsverlängerung mit dem Intendanten der Philharmonie
Essen, Michael Kaufmann, bis zum 31. Juli 2013 mehrheitlich zugestimmt.
Über das Projekt Philharmonie Essen hatte die nmz in einer
Artikelreihe ausführlich berichtet: vom ersten Aushub der Baugrube
bis zur Bilanz der ersten Spielzeit (siehe nmz 11/05 und www.nmz.de)
musica-viva-Preisträger Zum vierten Mal wurden die BMW Kompositionspreise der musica
viva vergeben, dieses Jahr ohne einen 1. Preis. Ein 2. Preis, dotiert
mit 7.500 Euro wird vergeben an die in Berlin lebende Koreanerin
Jin-Ah Ahn (1969) für Ihr Stück „Yodong“ für
großes Orchester. Der 3. Preis, dotiert mit je 5.000 Euro,
wird zweimal vergeben: einmal an den Dresdner Carsten Hennig (1967)
für das Stück „Massen“ für großes
Orchester sowie an den Schweizer Michael Pelzel (1978) für
sein Stück „…méandre inondé...“
für Solo-Klarinette und Orchester. Ein Förderpreis mit
2.500 Euro geht an den 1978 in Zypern geborenen und in Salzburg
lebenden Marios Joannou Elia für sein Stück „Strophes“
für elf Stimmen und sechs Spieler.