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nmz-archiv
nmz 2005/12 | Seite 48
54. Jahrgang | Dez./Jan.
Musik-Termine
Ach Mozart!?
Befragt nach einer beliebigen Farbe, einem Instrument und einem
Komponisten, antworten die allermeisten Menschen spontan mit Rot,
Geige und Mozart. Der am 27. Januar 1756 in Salzburg geborene und
als Johannes Chrysostomus Theophilus getaufte Musensohn und Götterliebling
Amadeus gilt als Inbegriff von Musik, Jugend, Lauterkeit, Schönheit.
Anlässlich seines 250. Geburtstages geben sich zahlreiche Liebhaber,
Gratulanten, Verehrer, Trittbrettfahrer, Schnor-rer und Gelegenheitsdiebe
die Klinke in die Hand. Mit deutlichem Schwerpunkt in Österreich,
namentlich Salzburg und Wien, erklingen vielerorts neue Stücke,
die sich teils aus innerer Affinität, teils des äußeren
Anlasses wegen, mit Mozarts Musik auseinander oder einfach nur draufsetzen.
Die Wiener Akademie der Wissenschaften präsentiert am 2.
Dezember Kurt Schwertsiks „Compagnie Masquerade“
auf der Grundlage von Mozarts fragmentarisch hinterlassener
Fasnachts-Ballettpantomime KV 416d. Am selben Ort sind am 5. Dezember
erstmals Wolfram Wagners „Fantasie um einen Kanon von Wolfgang
Amadeus Mozart“ zu erleben und am 8. Dezember Helmut Schmiedingers
„Attack und Decay für Klavier zum Sonatensatz in g KV
312 (KV6: 590d)“.
Am 10. und 11. Dezember stellt das Mannheimer Nationaltheater unter
dem Titel „O so eine Flöte“ neue „Zauberflöten“-Fantasien
vor von Peter Ablinger, Beat Furrer, Gordon Kampe, David Lang, Rolf
Riehm, Dieter Schnebel, Thomas Witzmann, Walter Zimmermann.
Den Anfang von insgesamt vier Auftragswerken des NDR Hamburg, die
sich alle mit Mozarts Konzertbegriff auseinander setzen sollen,
macht am 21. Januar in der Hamburger Laeiszhalle das Violinkonzert
von Isabel Mundry mit dem Solisten Leonidas Kavakos unter Leitung
von Marek Janowski. Im Stadthaus Winterthur erklingt am 25. Januar
erstmals Christian Josts Sinfonie concertante „Mozarts
13.097. Tag“.
Am 26. Januar geht Andreas Pflügers Kammeroper „Der
Schwarze Mozart“ auf ein Libretto von Lukas Holliger
erstmals über die Bühne der Kaserne in Basel. Und am 27.
Januar, dem eigentlichen Geburtstag, erklingt im Rahmen der Festtage
Wolfgang Amadeus Mozart der Sächsischen Staatsoper in Dresden
von Michael-Christfried Winkler das „Adagio, ma animato“
für die zwölf Instrumentalsolisten der Dresdner Kapellsolisten
sowie im Konzerthaus Wien eine weitere Mozartiana von Kurt Schwertsik,
die orchestrale Kasperlemusik „Mozart, auf und davon“.
Wer wollte bei so viel Mozart nicht Reißaus nehmen…
Rainer Nonnenmann
Weitere Uraufführungen
4.12.: Georg Friedrich Haas, 7 Klangräume, Mozarteum Salzburg
5.12.: Rolf Riehm, Nuages immortels, Bremen
9.12.: Manuel Hidalgo, A la fuerza, Theaterhaus Stuttgart
11., 15./16.12.: Neue Stücke von Enno Poppe, Sascha Janko
Dragicevic, Daniel Ghisi, Gordon Kampe, Anna Meredith, Tomi Räisänen,
Bánk Sáry, Hannes Seidl, Alexej Sioumak, Manolis
Vlitakis, Ensemble Modern-Akademie Frankfurt
14.12.: Albrecht Zummach, Alte Lieder – Ein Reigen, Alte
Feuerwache Köln
18.12.: Friedrich Cerha, Violinkonzert, Konzerthaus Wien
22.12.: Hans Werner Henze, Sebastian im Traum für Orchester,
Concertgebouw Amsterdam
14./15.1.: Werke von F. Antonioni, J.-P. Dessy u.a., Schauspielhaus
Frankfurt
20.1.: Harrison Birtwistle, Neruda Madrigales, Berliner Philharmonie