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nmz-archiv
nmz 2006/05 | Seite 44
55. Jahrgang | Mai
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Soundtracks
Good Night, and Good Luck, Concord Jazz/Universal
Der neueste Film des so genannten „Frauenschwarms“
George Clooney gehört zu den Highlights des Kino-Frühlings:
Ein Period-Picture, das sehr konzentriert den Zweikampf zwischen
dem Kommunistenhasser Joseph McCarthy und dem kritischen CBS-TV-Journalisten
Edward Murrow schildert. Ungemein spannend hat Clooney diese Hexenjagd
inszeniert, die im Film musikalisch kommentiert wird von einer
(schwarzen!) Jazzsängerin. Eine Hommage ist das natürlich
an George Clooneys vor einigen Jahren verstorbene Tante Rosemary,
die in den Fifties mit Hits wie „Come On-A My House“
Star der Columbia Records gewesen war. Im Dinah-Washington-Outfit
singt im Film die wunderbare Diane Reeves relaxed die Standards
(„How High The Moon“) und Tagesschlager („TV
Is The Thing This Year“) jener Zeit. Begleitet wird sie
dabei von einer vorzüglichen Jazz-Combo. Selten zuvor klang
Diane Reeves so relaxed wie auf diesem Soundtrackalbum. Film und
CD klingen aus mit einer exquisiten Version der schönsten
aller Barfly-Songs von Harold Arlen & Johnny Mercer: „One
For My Baby“. Unverzichtbar!
Where the Truth Lies, Varèse Sarabande
Seit den frühen 90er-Jahren gehört Atom Egoyan, Sohn
armenischer Eltern, zu den wichtigsten Regisseuren des kanadischen
Kinos. Seit „The Adjuster“ und „Exotica“
zählt Egoyan auch zu den Lieblingen des deutschen Feuilletons.
Eng arbeitet der Regisseur seit seinen Anfängen mit seinem
Hausmusikus Mychael Danna zusammen. Auch dieses schwarze Showbiz-Märchen
über ein Komikerpaar, das an Dean Martin & Jerry Lewis
erinnert, wird grundiert von Dannas Score, der dieses Mal sehr
melancholisch und jazzig klingt. Als Zugabe singen Kevin Bacon
& Colin Firth in Croo- ner-Manier das Motto des Films: „There’ll
Be No Next Time“.