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VdM
nmz-archiv
nmz 2006/05 | Seite 26
55. Jahrgang | Mai
Verband deutscher Musikschulen
Musikschulen – meine Sache
Zum 40-jährigen VdM-Jubiläum von Heidi Wucher
Anfang April 1966 begann Heidi Wucher für den Verband deutscher
Musikschulen (VdM) zu arbeiten – zu einer Zeit, als es die
VdM-Bundesgeschäftsstelle in ihrer heutigen Form noch lange
nicht gab. 90 Musikschulen zählte der VdM damals zu seinen
Mitgliedern.
Dass die Arbeit im und für den VdM von da an Bestandteil ihres
gesamten Lebens werden würde, war für Heidi Wucher si-
cher von Anfang an klar: Ihre Hochzeitsreise mit Diethard Wucher,
der bereits damals stellvertretender Vorsitzender und ab 1969 für
mehr als drei Jahrzehnte Vorsitzender des VdM war, ging 1966 folgerichtig
auch gleich zur Vorstandssitzung nach Sindelfingen, und in ihre
Bremer Wohnung zog die VdM-Geschäftsstelle mit ein. 1967 erarbeiteten
sie den „Plan zum Ausbau der Musikschulen in der Bundesrepublik“
auf der Basis des Bildungsgesamtplans, der die gesellschaftspolitische
Notwendigkeit von Musikschulen festhielt, und schrieben alle Gemeinden
mit mehr als 20.000 Einwohnern an, um sie zur Gründung einer
öffentlichen Musikschule zu bewegen. Gleichzeitig machten sie
sich systematisch an die Arbeit, Fördermittel des Bundes für
den VdM zu bekommen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich
warten: In den folgenden Jahren setzte eine rasante Entwicklung
der Musikschulen und ihres Verbandes ein.
Der Umzug der Bundesgeschäftsstelle 1971 von Bremen nach Bonn
– auch mit dem neu berufenen Bundesgeschäftsführer
Rainer Mehlig – war wie bei den meisten persönlichen
Entscheidungen in ihrer Familie verbandspolitisch motiviert. Dass
Diethard Wucher Leiter der Musikschule Bonn wurde und der VdM in
die Nähe der ihn fördernden Bundesministerien zog, ergänzte
sich auf das Beste.
1968 begann unter der Leitung von Wilhelm Twittenhoff und Diethard
Wucher die Entwicklung des Curriculums „Musikalische Früherziehung“,
an der Heidi Wucher ebenso wie an deren späteren Überarbeitungen
mitgewirkt hat. Wie sehr sie mit ihrer Begeisterung für das
Musikschulwesen schon immer andere anstecken konnte und kann, zeigt
sich auch daran, dass eine der Autorinnen der aktualisierten und
überarbeiteten Fassung der Musikalischen Früherziehung
„Tina & Tobi“ ihre Tochter Wiebke Wucher ist, selbst
Lehrerin an einer Musikschule.
Bereits 1967 wirkte Heidi Wucher an der Entwicklung des Schulleiterlehrgangs
mit, der als berufsbegleitender Lehrgang „Führung und
Leitung einer Musikschule“ 2006 zum 44. Mal durchgeführt
wird. Unzählige (werdende) Schulleiter betreut sie seitdem
bei diesen Lehrgängen – vom Büro aus und vor Ort.
Seit vielen Jahren organisiert sie außerdem den berufsbegleitenden
Lehrgang „Instrumentalspiel für Menschen mit Behinderung
an Musikschulen“ (BLIMBAM).
Lebensbegleitend ist für Heidi Wucher auch der Wettbewerb
„Jugend musiziert“ geworden. Seit 1966 war sie für
den VdM an der Organisation der Bundeswettbewerbe beteiligt und
hat seitdem bei keinem gefehlt. Hinzugekommen sind ab 1973 viele
internationale Musikschul-Kontakte, als sie beim Aufbau der Europäischen
Musikschul-Union (EMU) mitgearbeitet hat. Seitdem betreut sie die
deutschen Musikschulen bei den Europäischen Musikfesten der
EMU.
Heidi Wucher kann und weiß im VdM fast alles, weiß
mindestens, wo es steht – sicher auch, weil sie vieles davon
selbst geschrieben, protokolliert, dokumentiert und mitgestaltet
hat, ist immer präsent und voller Energie, begeisternd und
mitreißend, wenn sie von einer Sache überzeugt ist. Dann
aber gründlich, auf Details achtend und dabei immer die große
Idee im Blick, für die sie nun schon so lange arbeitet, die
sie mitgestalten hilft. Das geht nur mit Überzeugung und Identifikation,
mit der Fähigkeit und Bereitschaft, sich auch über diese
Arbeit zu identifizieren: Musikschulen – meine Sache!
Durch ihr Sachverständnis, ihre Herzlichkeit, ihre Hilfe,
Unterstützung und ihre Begeisterung für die Musik und
alle anderen Künste, sind enge Freundschaften entstanden, die
bis heute bestehen. Arbeit und Privatleben sind bei ihr oft nicht
zu trennen – aber es gibt kaum ein positiveres Beispiel dafür
als Heidi Wucher. In ihr bündeln sich viele Fähigkeiten
und Kompetenzen, dahinter stecken Haltung und Stil, Lebensart und
Lebenskunst. Zu ihrem 40-jährigen Dienstjubiläum ein herzlicher
Glückwunsch und Dank für all ihre Leistungen und ihr unermüdliches
Engagement!