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nmz-archiv
nmz 2006/06 | Seite 16
55. Jahrgang | Juni
Hochschule
Nachrichten
Instrumente im Grassi-Museum
Deutschlands größte Musikinstrumentensammlung ist wieder
in den aufwändig renovierten Grassi-Museumskomplex zurückgekehrt.
Unter dem Titel „Die Suche nach dem vollkommenen Klang“
öffnete das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig
nach zwei Jahren Interimszeit fünf seiner geplanten zwölf
Kapitel. Unter den 5.400 Objekten der Sammlung, von denen künftig
etwa 20 Prozent gezeigt werden, befinden sich zahlreiche Unikate.
Allein sechs der weltweit zehn erhaltenen Instrumente aus der Werkstatt
von Bartolomeo Cristofori sind hier zu finden. Die Mitarbeiter des
Museums wollen eine lebendige Ausstellung präsentieren. Der
Zemeliensaal für Veranstaltungen, das Klanglabor als Raum für
aktives Musikerleben und eine 3D-Musikanlage in den Ausstellungsräumen
sollen das Interesse nicht nur erwachsener Besucher wecken.
Musikvermittlungs-Master
Ab Wintersemester 2006/07 wird das Pilotprojekt „Musikvermittlung-Kon-zertpädagogik“
der Musikhochschule Detmold als ministeriell genehmigter Weiterbildungsstudiengang
mit Master-Abschluss durchgeführt. 1998 war dieses Studienangebot
als Reaktion auf die tiefgreifenden Veränderungen in der Musikszene,
auch auf die „Veralterung“ des Publikums in klassischen
Konzerten eingerichtet worden. Die Dringlichkeit einer alters- und
zielgruppenspezifischen Musikvermittlung wird allenthalben, zuletzt
bei der Mai-Tagung 2006 des Deutschen Musikrats in Wildbad Kreuth
hervorgehoben.
Konzertpädagogen werden bei den Kulturanbietern gesucht. Sie
sollen auch für neuen Wind in den Programmkonzeptionen sorgen.
Nach wie vor nimmt der Detmolder Studiengang in Deutschland eine
Vorreiterstellung ein. Das viersemestrige Studium, das nebenberuflich
absolviert werden kann, setzt einen künstlerischen oder akademischen
Abschluss in Musik, Musikpädagogik oder Musikwissenschaft voraus
und schafft die notwendigen Qualifikationen für die Moderation
und Organisation von Familien- und Kinderkonzerten, für die
Betreuung pädagogischer Programme von Orchestern und freien
Ensembles, für Referententätigkeit bei Kulturinstitutionen
bis zur Einführung in Abo-Konzerte und die Gestaltung von Kindermusikfestivals.
Die Studierenden kommen zu den insgesamt 16 Seminarwochenenden aus
ganz Deutschland, aber auch aus Wien, Zürich oder Basel nach
Detmold.
Anmeldungen für das Studium müssen bis zum 1. August 2006
vorliegen.
Detailinformationen unter http://www.hfm-detmold.de/studium/details/musiverm.html
Zwischenbilanz an der HfMDK Frankfurt
Thomas Rietschel ist seit 2004 Präsident der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) Frankfurt. Sein Auftrag hieß,
Entwicklungsprozesse in Gang bringen, neue Prüfungsordnungen
und Studiengänge umsetzen. Rietschel definierte drei Schwerpunkte
für die Entwicklung der Frankfurter Hochschule. Die Verbesserung
der Ausbildungsqualität, Öffnung der Hochschule zur Region
und zur Berufspraxis sowie kulturelle Bildung.
Als kürzlich ein Boulevardblatt ihn mit der Frage konfrontierte,
ob er noch der richtige Chef sei, fand Rietschel die Zeit für
eine Zwischenbilanz sei reif. In einer Pressekonferenz während
der Zeit der Frankfurter Musikmesse legte der Hochschulpräsident
der Frankfurter Presse sowie der bundesweiten Fachpresse dar, wie
er seine Hochschule auch bundesweit wieder ins Gespräch bringen
will. Etwa durch die Gründung zweier Institute für alte
und neue Musik oder durch die Internationale Ensemble Modern Akademie.
Dank der Unterstützung von Stadt und Land gelang es der HfMDK
Frankfurt weiter, den „Tanzplan Deutschland“ der Bundeskulturstifung
nach Frankfurt zu holen. Mit diesem Leuchtturmprojekt hat Rietschel
sein Institut an die bundesdeutsche Spitze der Tanzausbildung katapultiert.
In zwei Jahren kann man eine Hochschule nicht von Grund auf erneuern,
Rietschel habe einsehen müssen, dass „Hochschulen wie
große Tanker mit sehr langem Bremsweg sind“. Dennoch
zeichnen sich nach zwei Jahren Reformeifer einige Änderungen
ab, die zeigen, wie sich hier eine Hochschule für zukünftige,
sich wandelnde Anforderungen fit machen will. Das sich zum Beispiel
eine Hochschule explizit den Auftrag „kulturelle Bildung“
aufs Panier schreibt ist neu. Noch einmal Rietschel: „Der
Auftrag einer Kunsthochschule dient auch dem Erhalt und Ausbau eines
lebendigen Kulturlebens, an dem alle Menschen in unserem Lande teilhaben
sollen. Die HfMDK bildet den professionellen Nachwuchs für
dieses Kulturleben aus, und da sind die Pädagogen, Vermittler,
Wissenschaftler, Lehrer und Künstler von großer Bedeutung,
die es als ihre Aufgabe begreifen, für die Kunst zu begeistern.
Sie sorgen für die Basis, aus der ein lebendiges Kulturleben
erst entsteht.“ ak
Heek. Seminare zur Stimmbildung und Bühnenpräsenz
„Wer singend spielt – wird spielend singen!“ Vom
8. bis 10. September setzen sich junge Sänger/-innen unter
Anleitung des Sängers und Regisseurs Michael Hoffmann singend
in Szene, um ihre Bühnenpräsenz zu verbessern. Lutz Czech
führt vom 24. bis 26. November in die Kunst des Obertonsingens
ein. Das Seminar „Stimmbildung und Stimmberatung“ unter
Lei-tung von Ernst Leopold Schmid, Bettina Pieck und Monika Reimann
weist Wege zur Entwicklung und zum Um-gang mit der eigenen Stimme
sowie zur Arbeit am Repertoire. Es wendet sich an Chorsänger
und Solisten und findet in zwei Phasen vom 08. bis 10. De-zember
2006 und vom 9. bis 11. Februar 2007 statt. Information und Anmeldung:
Tel. 02568/930 50 oder www.landesmusikakademie-nrw.de
Lauchheim. Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum
Schloss Kapfenburg
Percussion-Kurse in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst Stuttgart: 11. bis 15. September:
Meisterkurse für junge Schlagzeuger; 26. bis 28. September:
Percussion-Fortbildungstage und Jugendkonzert-Workshops;
17. bis 19. November: Stomp in der Klasse;
Information: Tel. 07363/961 80
Im Zentrum für Musik, Gesundheit und Prävention auf Schloss
Kapfenburg, einer Initiative in Kooperation mit der Gmünder
ErsatzKasse GEK, wird vermittelt, was Musizierende tun können,
um bis ins hohe Alter ihrer musikalischen Leidenschaft beschwerdefrei
nachgehen zu können.
Kurshinweis: 24. bis 26. November: Körperwahrnehmung und Körpertraining.
Informationen: Tel. 07363/961 80 oder www.schloss-kapfenburg.de
oder www.fit-mit-musik.de
Ottweiler (Saarland). Singen – Tanzen – Musizieren
In der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung findet
vom 9. bis 12. Oktober in Zusammenarbeit mit der Orff-Schulwerkgesellschaft
ein Kurs „Singen – Tanzen – Musizieren“
statt. Er richtet sich an Erzieher und Erzieherinnen sowie alle,
die in Beruf und Ausbildung im Bereich der elementaren Musikerziehung
tätig sind.
Themen: Singen im Vorschulbereich, Spielpraxis mit dem Orff’schen
Instrumentarium, Bewegungsspiele und Tänze, Grundlegende Gedanken
zur Musikalischen Früherziehung (Stundenaufbau, sinnvolle Konzeptionen,
Verknüpfungen einzelner Fachinhalte)
Ausschreibung und Informationen: Tel. 06824/30 29 00 oder www.la-ottweiler.de
Remscheid. Musical und Musiktheater mit Kindern
In einer vierteiligen berufsbegleitenden Fortbildung erhalten Musik-
und Theaterpädagogen aus der Jugend- und Bildungsarbeit das
Handwerkszeug, um mit Kindern ein eigenes Mu-sical von der ersten
Idee bis zur Aufführung zu produzieren. Passgerechte Methoden
aus Schauspiel, Songs, Ensembles, Tanz, Bühnenbild, Technik
und Licht bilden den Kursinhalt.
Termine: 14. bis 18. August 2006, 13. bis 17. November 2006, 3.
und 4. Kurs: 2007. Leitung: Herbert Fiedler, Barbara Schultze, Thomas
Rascher;
Weitere Angebote: „Musikmachen mit Kindern oder mit Jugendlichen“,
„Bewegung – Musik – Objekt“ und andere mehr.
Informationen und Anmeldung: Tel. 02191/79 42 12 oder www.akademieremscheid.de
Rheinsberg. Das Goldene Kalb
Vom 2. bis 11. Juni findet die Rheinsberger Pfingstwerkstatt Neue
Musik
2006 statt. Höhepunkt ist neben zahlreichen Konzerten die Uraufführung
des multimedialen Balletts „Das Goldene Kalb“ von Helmut
Zapf am 3. Juni im Schlosstheater der Musikakademie Rheinsberg.
Um die Regisseurin Bettina Owczarek schart sich ein junges Team
von Tänzern, Akrobaten, Videokünstlern, Musikern und Sängern.
Dirigent: Arno Waschk, Förderpreisträger der Musikakademie
Rheinsberg. Weitere Aufführungen am 4., 10. und 11. Juni. Informationen:
www.musikakademie-rheinsberg.de