[an error occurred while processing this directive]
nmz-news
nmz 2006/06 | Seite 4-8
55. Jahrgang | Juni
Nachrichten
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2006/06:
Foresight-Prozess Musik: Was wird in 15 Jahren sein?
Die Musikbranche im Jahr 2020: Wie entwickelt sie sich? Wo stehen
wir in 15 Jahren? Musikleben und Musikwirtschaft in Deutschland befinden
sich in erheblichen gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen.
Diese Veränderungen nicht jammernd und zaudernd wahrzunehmen,
sondern Chancen zu identifizieren, in Modelle um- zusetzen und damit
die Zukunft unseres Musiklebens zu gestalten: Das ist das Ziel einer
Projektgruppe, die einen „Foresight-Prozess Musik“ initiiert
hat. Dem Projektteam gehören Experten aus verschiedenen Sparten
des Musiklebens an, das Projekt wird von der Strecker-Stiftung finanziell
unterstützt. Foresight-Prozesse haben sich in Wirtschaft und
Technologie in vielen Ländern bewährt. Sie dienen dazu,
Szenarien zukünftiger Entwicklungen zu erstellen, um rechtzeitig
reagieren und handeln zu können. Für das Musikleben und
die Musikwirtschaft wird ein solcher Prozess in Deutschland erstmalig
durchgeführt.
Ziel ist es, Zukunftsszenarien für die gesamte Branche zu erstellen.
Nur, wer eine Vorstellung davon hat, wie die Zukunft aussehen könnte,
ist in der Lage, kreativ und frühzeitig zu handeln und chancenorientierte
Weichen zu stellen.
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit, diesen innovativen
Prozess durch Teilnahme an einer breit gestreuten Befragung zu unterstützen,
unter www.foresight-musik.de.
Klanginstallationen, Objekt, Musik und Fußball
Für Augen- und Ohrenmenschen: sonambiente berlin 2006 vom 1.
Juni bis 16. Juli
sonambiente berlin 2006 ist eine Produktion von Akademie der Künste
und Berliner Festspielen. Der Anspruch der Macher ist hoch: „sonambiente
berlin 2006 vertont den Berliner Sommer für Augen und Ohren.“
Vorgestellt werden Installationen, Objekte, Performances, Aktionen
– Bildende Kunst, Klangkunst, Video, Neue Medien, Radiokunst
und Film.
Vom 1. Juni bis 16. Juli sollen über 40 international renommierte
Künstlerinnen und Künstler und rund 20 junge Talente von
künstlerischen Hochschulen zum zweiten Mal nach 1996 die Metropole
zum Klingen bringen. An fünf zentralen Ausstellungsorten und
weiteren Schauplätzen knüpft das Festival ein dichtes
Netz von Veranstaltungen über die Mitte Berlins. Mit einem
umfangreichen Programm startet das „festival für hören
und sehen“ in sein Eröffnungswochenende vom 1. bis 5.
Juni Parallel zur Fußball-Weltmeisterschaft stellen einige
der beteiligten Künstler mit ihren Arbeiten einen direkten
Bezug zum sportlichen Großereignis her. Vom 9. Juni bis 9.
Juli lädt das Festival zur künstlerisch umrahmten Liveübertragung
der Fußballspiele ins Haus der Berliner Festspiele ein. Unser
Foto zeigt ein Still aus Julian Rosefeldts Filminstallation „The
Soundmaker/Trilogie des Scheiterns“ (Teil 1) 2004.
Export-Stopp?
Für die Sicherung des Fortbestands des deutschen Musikexportbüros
werden nun die Träger der GermanSounds AG aktiv. Die Popkomm
GmbH, die Womex AG und der VUT haben bereits ihre aktive Mithilfe
angeboten. Ab 1. Juni residiert das Deutsche Musikexportbüro
vorübergehend in Räumen der Messe Berlin am Funkturm.
Im Hinblick auf die bevorstehende Popkomm und die geplanten gemeinsamen
Aktivitäten hat die GermanSounds AG das Angebot der Popkomm
GmbH gern angenommen. Nach Angaben des Musikexportbüros German
Sounds, sei der Grund für den Engpass die ausgelaufenen Anschubfinanzierungen
der Aufbauphase. „Solange die Musikwirtschaft nicht gemeinsam
an einem Strang zieht und ein für alle zugängliches Musikexportbüro
errichtet, brauchen wir außerhalb der Branche nicht um Hilfe
zu bitten. Ziel der kommenden Monate muss sein: ein gemeinsames
einheitliches Auftreten, auch im Ausland. Alles andere fügt
den Bestrebungen der letzten Jahre, nicht nur bei den ausländischen
Partnern, erheblichen Schaden zu“, so Rosita Kuerbis, Projektleiterin
der GermanSounds AG.
Die Gewinner Von den 130 zum Deutschen Musikwettbewerb gemeldeten Musikerinnen
und Musikern erreichten 14 das ersehnte Finale. In den Finalrunden
überzeugten schließlich vier herausragende Interpreten
die rund 30-köpfige Fachjury.
Die Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2006 sind: Duo
Arp/Frantz, Violoncello-Klavier (Berlin); Nils Mönkemeyer,
Viola (München); Nicholas Rimmer, Klavierpartner (Hannover);
QNG – Quartet New Generation, Blockflötenquartett (Berlin).
Zehn weitere Solisten und Ensembles erspielten sich ein Stipendium
und sind damit für die Teilnahme an der 51. Bundesauswahl Konzerte
Junger Künstler vorgeschlagen:
Korbinian Altenberger, Violine (München); Isabel von Bernstorff,
Klavierpartnerin (Frankfurt a.M.); Barbara Buntrock, Viola (Wuppertal);
Ulrike Jakobs, Fagott (Köln); Klavierduo imPuls (Stuttgart);
Antonia Lorenz, Klarinette (Weimar); Morgenstern-Trio, Klaviertrio
(Essen); Fabian Pablo Mueller, Saxophon (Kempten); Yumi Schmuck,
Klarinette (Hannover); Johannes Zurl, Klarinette (Berlin).
Neuer Rhythmikverband
Die Gründungsversammlung des neuen „Rhythmikverbands
Baden-Württemberg“ fand am 1. April 2006 in Stuttgart
statt. Seit dem 3. Mai 2006 ist die Vereinsgründung nun rechtskräftig.
Dem neu gegründeten Verein geht es um die Förderung der
Rhythmik; so lautet es auch in der einstimmig verabschiedeten Satzung
des Vereins. Die Besonderheiten in den Aktivitäten des Rhythmikverbandes
BW liegen vor allem im künstlerischen und schulpädagogischen
Bereich. Zum Vorstand des neuen Rhythmikverbandes BW gehören:
Ann Barbara Steinmeyer, Celina Lauren, Sabine Vliex. Neue Mitglieder
im Rhythmikverband BW sind herzlich willkommen und können sich
über die Homepage des Rhythmikverbandes: www.lre-bw.de informieren.
Die nächste Mitgliederversammlung findet am 19. November 2006
in der Musikhochschule Trossingen im Anschluss an den Europäischen
Rhythmikkongress statt.
Inventio 2006
Die Ausschreibung des INVENTIO 2006, der durch den Deutschen Musikrat
(DMR) und die Stiftung „100 Jahre Yamaha“ e.V. bereits
zum dritten Mal vergeben wird, liegt vor. Aufgerufen sind alle,
die besondere musikpädagogische Innovationen konzeptionieren,
realisieren oder erforschen. Der INVENTIO 2006 wird in fünf
Kategorien an mehrere Projekte vergeben, wobei drei herausragende
Projekte zusätzlich einen Geldpreis in Höhe von jeweils
3.000 Euro erhalten. Einsendeschluss ist der 1. Juli 2006.
Teilnahmevoraussetzungen für den INVENTIO 2006 sind die Konzeption,
Realisation oder Erforschung von musikpädagogischen Innovationen,
die die schulische und/oder außerschulische musikalische Bildung
nachhaltig verbessern. Der INVENTIO 2006 wird in fünf Kategorien
ausgeschrieben. Anmeldeformular und weitere Informationen stehen
unter www.birnkraut-partner.de bereit.
Open Music
Das Open-Music-Projekt unter der Schirmherrschaft von Gidon Kremer,
Klaus Zehelein und Jeunesses Musicales Deutschland organisiert Kurse
zur freien Improvisation mit Jugendlichen und dem Ensemble Gelber
Klang an Schulen und Musikschulen. Derzeit läuft ein Projekt
mit einer 15-köpfigen Gruppe an der Musikschule in Ostfildern
mit einem geplanten Abschlusskonzert in der städtischen Galerie
Sindelfingen am Sonntag, den 16. Juli um 11 Uhr. Über das kre-ative
Potential der jungen Menschen will Open Music diese – ausgehend
von ihrer jeweiligen instrumentalen Erfahrung – anregen zu
Experimenten mit Klängen aller Art, auf dem eigenen Instrument,
mit der Stimme, mit Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs.
Für Schulen stehen für derartige Kooperationsprojekte
Fördermittel des baden-württembergischen Kultusministeriums
zur Verfügung. Informationen bei der Musikschule Ostfildern,
Tel. 0711/340 48 12
Wettbewerb als Falschmeldung Im Rahmen des Vermittlungsprojekts CLASH schrieb Musik
der Jahrhunderte im Frühjahr 2005 einen Kompositionswettbewerb
für neue Orchesterwerke aus, die den speziellen Anforderungen
an Jugendliche in Schul- und Musikschulorchestern entsprechen sollten.
Gleich durch ein doppeltes Versehen wurde in der Dezember- und Mai-Ausgabe
der nmz ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben. Dies ist falsch, wir
bitten das Versehen zu entschuldigen. (nmz-Redaktion)
Eine Jury sichtete am 5. September 2005 die eingesandten Bewerbungen
und vergab einen zweiten und zwei dritte Preise. Die Preisträger
des Wettbewerbs 2005 heißen Michael Maierhof, Josep Sanz i
Quintana und Burkhard Kinzler. Michael Maierhofs Komposition „Minus
1“ für Orchester wurde der zweite Preis (3.000 Euro)
zuerkannt, während Josep Sanz i Quintanas „Musik nach
Janequin“ für großes Ensemble und Burkhard Kinzlers
„vacuus“ für Streichorchester mit skordierten Saiten
jeweils einen dritten Preis (2.000 Euro) erhielten.
Zudem vergab die Jury zwei Sonderpreise (1.000 Euro) für empfehlenswerte
Kompositionen an Matthias Handschick und Charlotte Seither. Handschicks
„Abakus“ für Schülerorchester/-ensemble und
Seithers „Coq-à-l’âne“ für 3
bis 24 Spieler mit „sound producing objects“ richten
sich eher an Kammerensembles beziehungsweise verwenden andere als
klassische Orchesterinstrumente, sie erscheinen aber besonders als
Hinführung zu großen Orchesterwerken Neuer Musik und
der Klangwelt sowie Ästhetik zeitgenössischer Kompositionen
geeignet. Die (Ur-)Aufführung dieser prämierten Kompositionen
durch Schülerorchester aus Baden-Württemberg findet am
25. Juli 2006 um 17 Uhr im Rahmen des ISCM World New Music Festivals
in Stuttgart statt.
Musica Europa Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft lädt
die Stadt Regensburg vom 30. Juni bis 2. Juli zum Festival Musica
Europa ein, einem großen Fest der Donauländer, und will
zeigen, was Fußball, Musik und die Donau gemeinsam haben:
Brücken schlagen und Grenzen überwinden. Nach der gescheiterten
Kulturhauptstadtbewerbung strebt Regensburg den Titel Weltkulturerbe
an – ob da allerdings ein einmaliges Kulturfestival genügend
Nachhaltigkeit erzeugt, muss sich erst noch herausstellen. Das Programm
des Europa-Events ist dennoch nicht beliebig, sondern durchaus exquisit
und einfallsreich: Es reicht von alter Musik (Kompositionen des
Mozartlehrers Martini) über Kulturprojekte mit behinderten
Menschen bis zu Neuer Musik („Ballack, Du geile Schnitte!“
von und mit Moritz Eggert), über modernen Jazz bis zu einem
Projekt von Monique Mead und dem Münchner Rundfunkorchester.
Kritikerpreise in Leipzig vergeben Der Verband der deutschen Kritiker hat im April in Leipzig
den undotierten Deutschen Kritikerpreis vergeben. Das Berliner Architekturbüro
Hufnagel Pütz Rafaelian wurde für den Entwurf des Museums
der bildenden Künste Leipzig geehrt. Weitere Preise gingen
an: das Deutsche Literaturinstitut Leipzig, die Künstler Via
Lewandowsky und Lienhard von Monkiewitsch, die Tänzerin Polina
Semionova vom Staatsballett Berlin, den Film „En Garde“
von Ayse Polet sowie den Fernsehfilm „Rhythm is it“
von Thomas Grube und Enrique Sánchez Lansch über die
Arbeit des Dirigenten Simon Rattle mit Jugendlichen, den Regisseur
Jossi Wieler und die Berliner Symphoniker. Knapp eine Woche nach
dem offiziell letzten Konzert des insolventen Klangkörpers
soll die Auszeichnung eine neue Diskussion anstoßen, hieß
es zur Begründung. VA Wölfl erhält den Tanzpreis
des Kritikerverbandes. Seit 1986 arbeitet VA Wölfl mit seiner
eigene Gruppe „Neuer Tanz“ im Marstall des Schlosses
Benrath in Düsseldorf.