Langsam wird auch der Bereich der sogenannten klassischen und
ernsten Musik im Netz immer größer. Die Deutsche Welle
präsentiert jetzt einerseits das Beethoven-Festival Bonn in
einigen Folgen mit Symphonien und Premieren. Unter dem gleichen
Beet-hoven-Gips-Kopf gibt’s an anderer Stelle „klassische
Meisterwerke“ in sechs Folgen: Kent Nagano dirigiert das DSO.
Richard Strauss’ „Alpensinfonie“, Beethovens und
Schumanns „Dritte“, Brahmsens „Vierte“,
Bruckners „Achte“ und dann Mozarts „Einundvierzigste“.
Manchmal kommt die Internetredaktion der nmz auch zu spät.
Hoffentlich hier nicht. Unter dem Titel „Ohrzucker“
widmet sich ein anonymer Autor dem „Futter für Hirn und
Hörnerv“. In kleineren Episoden geht es um „Hörbahn
und Stammhirn“, „Musik in Armenien“, die „Basler
Guggenmusik“ und viele Musikinstrumente. Die Seite ist liebevoll
und unprätentiös gemacht und dazu wirklich nicht wie eine
Sonderveranstaltung fürs Bildungsbürgertum. Man wünscht
sich und dem Autor reichhaltige Zugriffe, weil es a) einfach gut
ist und man b) was lernen kann.
Matthias Röder betreibt unter diesem schönen Titel ein
„blog about music and history in Berlin and elsewhere“.
Er kommt aus Salzburg und lebt derweil wohl in Berlin. Der Vergleich
des Apparat-Klickens von 200 testosteronschwangeren Fotografen beim
Shooting der Netrebko mit dem Poème Symphonique György
Ligetis, nachzulesen im Archiv, gehört zu den außerordentlich
gelungenen Metaphern für den musikalischen Zustand der Gegenwart.
(englischsprachig)