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nmz-archiv
nmz 2007/02 | Seite 9-10
56. Jahrgang | Februar
Magazin
Grüße an Theo Geißler
Viel Kraft zur vergegenwärtigenden Zukunft
Was kann man einem Menschen eigentlich zum 60. Geburtstag wünschen,
der höchstens vom Abzählen her auf die 60 Jahre oder
21.900 Tage beziehungsweise 31.536.000 Minuten kommt? Was ist schon
die berechnete Zeit für einen Menschen wie Theo Geißler,
aber auch für seine ihn umgebende Menschheit, wenn sich die
Schnelligkeit des Erfassens von Problemen mit der Atemlosigkeit
im täglichen Umsetzen berührt. Solche Menschen altern
nicht, sondern setzen selbst Gegenwart. Sie verschlafen nichts,
sie werden unruhig, wenn Ruhe eingekehrt ist, sie bekämpfen
jede Vertrottelung aus einem Ruhebedürfnis heraus.
Von daher der erste Wunsch: Möge Dir, lieber Theo, bitte weiterhin
Kraft bleiben für so viel umfassende unruhige Gegenwart!
Wenn es aber Wünsche geben darf, die sich auch auf die sich
entwickelnde Gegenwart beziehen (früher nannte man es Zukunft,
doch die wird von Theo Geißler immer schon in die Gegenwart
geholt, ganz im Augustinischen Sinne), dann der Wunsch nach nie
endender Kraft zum Mut. Kaum jemanden im öffentlichen Musik-Kultur-Betrieb
kenne ich, der bereit ist, sich so weit aus dem Fenster zu hängen
wie Theo Geißler. Ohne Risiko und ohne doppelten Boden. Das
hat Vor- wie Nachteile. Letzteres besonders für
den, der sich offen äußert. Wenn man aber bereits
heute Zukunft gestalten will, dann geht das nur selten ohne Schrammen
ab, nie ohne das offene Wort, manchmal auch nicht ohne den Irrtum.
Wieviel Vision, wie viel Irrtum erlaubt sind? Das entscheidet
sich
immer erst, wenn die Zukunft bereits zur Vergangenheit wurde.
Von daher der zweite Wunsch: Möge Dir, lieber Theo, die Kraft
zur vergegenwärtigenden Zukunft bleiben.
Womit der dritte Wunsch zugleich verbunden ist: Möge Dir
die Zivilcourage nicht abhanden kommen, die im Nachhinein auch
Fehler
eingestehen kann.
Doch was wäre ein (zufällig 60.) Geburtstag ohne den
Dank für die beachtlich lange, kritisch-solidarische Begleitung,
die zugleich auch Freundschaft zulässt. Diesen Dank, lieber
Theo, möchte ich Dir ausdrücklich sagen. Allein das
lohnt schon einen solchen Tag! Hans Bäßler
Vorsitzender des VDS bis 2006
Lass uns Kontakt halten
„Lass uns Kontakt halten“ ist eines der Markenzeichen
von Theo Geißler am Ende unserer Telefonate. Es steht eben
nicht in erster Linie für den beruflich bedingt notwendigen
Informationshunger, sondern markiert das Engagement weit über
die Musikwelt und den Tag hinaus.
Wenn sich Überzeugung mit Offenheit, Emotion mit Verstand
und das Bekenntnis zum ICH mit Distanz dazu paart, dann entsteht
jenes Kraftfeld an menschlicher und gesellschaftspolitischer Wirksamkeit,
das Theo Geißler heißt. Die bayrische Variante des
Lebensmottos von Johannes Rau – Versöhnen statt spalten – schließt
Verletzungen und Sackgassen nicht aus, dafür aber Vertrauen
pur mit ein. Die „faustischen Hörnchen“ bewachen
das große, weiche Herz – und umgekehrt.
Es verwundert schon sehr, dass Theo Geißler nicht längst
zum Vorzeigeunternehmer des Jahres gekürt worden ist. Er verkörpert
mit Taten das, was sich in unserer Shareholder-Value-Gesellschaft
zu Goldstaub verflüchtigt hat: gesellschaftspolitisches Engagement.
Nicht nur der Deutsche Musikrat kann ein Lied davon singen. Theo
Geißler hat mit seinem herausragenden Einsatz, wider alle
betriebswirtschaftliche Vernunft, im 50. Jubiläumsjahr
des Dachverbandes, 2003, entscheidend mit dazu beigetragen,
dem DMR
aus seiner schwersten Krise herauszuhelfen.
Das Gesamtkunstwerk Theo Geißler zeigt glasklar, dass es
auf den Einzelnen in unserer Gesellschaft ankommt und nicht auf
die windschnittige Massentauglichkeit profilloser Mitläufer… und – am
Rande, aber nicht nebenbei, verstärkt er die Sonnenseiten
der wechselvollen Geschichte zwischen Preußen und Bayern.
Lieber Theo: Ich bin sehr dankbar für diese Freundschaft und
freue mich auf Dein nächstes: „Lass uns Kontakt halten!“ Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen
Musikrates
Von Idealismus geprägt
Vor über 50 Jahren gründete
Bernhard Bosse die Zeitschrift „Musikalische
Jugend“, deren Untertitel „Zeitschrift der Jeunesses
Musicales“ lautete. Schon in jenen Zeiten gehörte Theo
Geißler zu den Redakteuren, machte daraus als „neue
musikzeitung“ das meistgelesene und wichtigste deutsche Musikjournal.
Die nmz ist noch heute offizielles Mitteilungsorgan der JMD, freilich
nur noch mit einer ihrer zahlreichen Seiten. Aber Theo Geißler
hat das Erbe des gemeinsamen Ursprungs bis heute durch seinen von
Idealen geprägten Journalismus lebendig gehalten: Wer tritt
profilierter oder engagierter für die gesamtgesellschaftliche
Bedeutung eines intakten Musiklebens ein? Wer drängt in gleicher
Unnachgiebigkeit auf eine verantwortungsvolle musikalische Bildung?
Wer ist ein ähnlich strenger Wachposten gegen Oberflächlichkeit,
Blendwerk und den Jahrmarkt der Eitelkeiten? Geradlinig, humorvoll,
oft bissig und provokant, immer unabhängig und kompetent allein
der Sache verpflichtet, so ist er mit Herzblut Chronist, Feuilletonist,
Kritiker, Kolumnist, Chefredakteur, Herausgeber, Verleger, Produzent,
Innovator und Unternehmer. Den Idealen der JMD fühlt er sich
verbunden, ist aktives Mitglied, hat viele inhaltliche Anstöße
gegeben, kritisch begleitet, diskutiert und unterstützt. Wir
gratulieren unserem Freund Theo Geißler zu seinem 60. Geburtstag
und ernennen ihn zum Ehrenmitglied der Jeunesses Musicales Deutschland. Hans-Herwig
Geyer
Vorstandsvorsitzender der Jeunesses Musicales Deutschland
Ein Unersetzlicher
Man kann ohne Übertreibung behaupten,
dass Theo Geißler
für die Musikpädagogik in Deutschland unersetzlich ist,
denn seine vielseitige journalistische und verlegerische Arbeit
hat vieles in musikpädagogischen Zusammenhängen in Bewegung
gebracht und neue Impulse gesetzt: Sein Engagement für „Jugend
musiziert“, kluge und gerichtete Kommentare zur Entwicklung
musikalischer und kultureller Bildung in verschiedenen Publikationen
und Livesituationen, spannende Themen und unterhaltsame wie gehaltvolle
Moderationen in den Mediensendungen „taktlos“ und „contrapunkt – westöstlicher
Dialog“, schulnahe und neue Gegenstände eröffnende
Publikationen bei Conbrio und vor allem seine wache Aufgeschlossenheit,
wenn es um die Unterstützung der Musikpädagogik
in bildungspolitischen Zusammenhängen ging und geht. Als Arbeitskreis
für Schulmusik haben wir dies erst kürzlich im Zusammenhang
mit einem Buch zur Bildungsoffensive Musikunterricht ganz deutlich
erfahren können. So weit andeutungsweise die Bilanz, warum
der AfS und die Konferenz Musikpädagogik an Wissenschaftlichen
Hochschulen gute Gründe haben, in größter Verbundenheit
und Hochachtung zum 60. Geburtstag zu gratulieren. Aber neben der
Institution Theo Geißler gibt es den für mich vielseitigen,
kämpferischen und vor allem sympathischen Menschen. Deshalb
möchte ich dir, lieber Theo, ganz persönlich alles Gute
wünschen. Danke für deine Herzlichkeit, Offenheit und
Verlässlichkeit. Wünschen wir uns weitere so herausfordernde
Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Prof. Dr. Birgit Jank,
Sprecherin der Konferenz Musikpädagogik an Wissenschaftlichen
Hochschulen und Stellvertretende Bundesvorsitzende des Arbeitskreises
für Schulmusik
Zuverlässiger Partner
Der Deutsch-Französische Kulturrat
wurde gegründet, um
zwischen den Nachbarländern Information, Austausch und Zusammenarbeit
im vielfältigen Kunst- und Kulturleben zu stärken. Trotz
der entstandenen Nähe und Freundschaft war deutlich geworden,
dass grundlegende Unterschiede in Strukturen, Traditionen und Betrachtungsweisen
sich immer wieder als Hindernis erwiesen bei gemeinsamen Vorhaben
in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Der Kulturrat bekam den
Auftrag, in seinen Zusammenkünften Vorschläge zur Überwindung
dieser Situation zu entwickeln, Debatten und Projekte anzuregen
und mit Hilfe seiner Sekretariate auch teilweise selber durchzuführen.
Die Mitglieder des Kulturrates werden alle vier Jahre von ihren
Regierungen neu ernannt, manches Mal auch für eine zweite
Amtszeit. Es ist damit eher ein Zufall, wie die Vertreter der verschiedenen
Kunstsparten zueinander passen, ob sie überhaupt einen professionellen
Partner finden, mit dem sie gemeinsame Interessen oder Erfahrungen
verbinden. Umso wichtiger ist der Einsatz jedes einzelnen Mitgliedes
in dieser geforderten Zusammenarbeit, um in der zur Verfügung
stehenden Zeit ein Problembewusstsein für die vorhandenen
Defizite und die daraus zu erarbeitenden Vorschläge zu entwickeln.
Für die zeitgenössische Musik ist dies erstaunlicherweise
fast schwieriger als in anderen künstlerischen und kulturellen
Arbeitsgebieten, sind doch die Rundfunkanstalten und Festivals
eigentlich damit beauftragt, die grenzüberschreitende Information
zu übernehmen. Doch gerade hier sind die Einschränkungen
heute gravierend, schon zur Unterstützung der landeseigenen
Neuen Musik sind kaum noch Kapazitäten vorhanden.
Theo Geißler – seit 2001 Mitglied im Kulturrat – hat
mit seiner großen Erfahrung und seinem Engagement vor allem
im Bereich der musikalischen Bildung und im Aufgreifen kulturpolitischer
Themen sehr viel dazu
beigetragen, dies auch in eine deutsch-französische Zusammenarbeit
zu übertragen.
Dazu gehört auch der interessante Ansatz, zu untersuchen,
wie das Erlernen der Partnersprache – eine wesentliche Aufgabe
des Kulturrates – über den Umgang mit Musik gefördert
werden kann. In langer Bemühung sind so Grundlagen für
gemeinsame Projekte entstanden, die sicher auch das gegenseitige
Verständnis und das Wissen um einander stärken und
befestigen werden.
In seiner zurückhaltenden, aber intensiven Art hat Theo Geißler
darüber hinaus dem Kulturrat den Weg in die Zusammenarbeit
mit anderen Partnern – vor allem in Polen – geöffnet
und damit die so dringend notwendige Erweiterung der bilateralen
Beziehungen im europäischen Kontext ermöglicht.
Als Freund und zuverlässiger Partner auch unseres Generalsekretariats
bei der nicht immer unkomplizierten Koordinierungsarbeit und mit
seiner Bereitschaft, neue Aufgaben zu übernehmen, ist Theo
Geißler für uns ein unverzichtbares Mitglied geworden. Ich
freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm. Nele Hertling
Deutsche Präsidentin des Deutsch-Französischen Kulturrates
Immer wieder Plattformen bieten
Ohne ihn wäre die neue musikzeitung
wohl schon lange nicht mehr das Verbandsorgan, die Verbandszeitung
des Verbandes Bayerischer
Schulmusiker e.V.. Was vor über 30 Jahren durch Absprachen
zwischen Bernhard Bosse und Heinz Benker begann, bewährt sich
seit vielen, vielen Jahren. Seit über 30 Jahren stellt der
VBS, zwar in eigener redaktioneller Verantwortung, aber doch mit
Unterstützung des „Regensburger“ Verlages in jeder
Ausgabe seine Verbandsnachrichten einer breiten musikinteressierten Öffentlichkeit
vor.
Es ist darüber hinaus sein Verdienst, der Schulmusik mit ihren
Erfolgen, Zwängen und Problemen regelmäßig und
immer wieder eine gelungene Plattform zu bieten, die über
die Verbandsseiten hinausgeht. Zielstrebig und kompetent werden
neue Chancen erkannt und mit Hilfe erfahrenen Musikjournalismus
aufbereitet. Ohne ihn, den Moderator von „taktlos“,
wäre es auch nie gelungen, dass – inzwischen regelmäßig – Themen
zum Musikunterricht, aus allgemein bildender und Musik-Schule,
zu Fragen der Aus- und Fortbildung, zum breiten Umfeld der Schulmusik
von einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt bayernweit
verbreitet werden – und das jeden Monat auch schon seit einigen
Jahren. Jeder merkt und soll es auch merken: Hier liegt sein Herzblut,
sein Elan und Engagement. Und schließlich: Ohne ihn hätte
es viele schöne Stunden, viele gelungene Planungen und angenehme
Diskussionsrunden, viele interessante Zugfahrten und abend- bis
nächtliche Telefonate einfach nicht gegeben.
Lieber Theo Geißler, dafür unseren herzlichsten Dank.
Wir gratulieren zum Geburtstag und hoffen auf viele weitere gemeinsame
Jahre! Markus Köhler,
Vorsitzender des Verbandes Bayerischer
Schulmusiker
Unbequem und visionär
Theo Geißler ist so, wie kreative Menschen sind: Er ist visionär
und er ist unbequem.
Visionär war er zum Beispiel, indem er frühzeitig auf
Informationsportale im Internet setzte und mit dem KIZ, dem Kulturinformationszentrum,
bereits vor Jahren eine Plattform entwickelte, in der tagesaktuell
Nachrichten aus dem gesamten Kulturbereich abrufbar sind. Ohne öffentliche
Förderung hat er dieses Portal ins Leben gerufen und es ist
zu einer wichtigen Informationsquelle für den ganzen Kulturbereich
geworden. Visionär ist er jetzt, indem er auf die audiovisuelle
Verbreitung von Informationen und Nachrichten setzt. nmzMedia entwickelt
sich zu einem zwar noch kleinen, aber feinen Kulturmagazin im Internet.
Abseits des Hype von Großereignissen kann man sich hier über
Projekte vor Ort informieren und erhält so einen Einblick
in die Basisarbeit speziell der kulturellen Bildung. Theo Geißler
ist zugleich unbequem. Er legt den Finger in Wunden. Immer wieder
benennt er in „Das Letzte“, seiner Rubrik in der gemeinsam
mit mir herausgegebenen Zeitung politik und kultur, die Schwachstellen
bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten – eines
seiner Lieblingsthemen. Mit genau der gleichen Impertinenz deckt
er gerade im Musikbereich Skandale und Skandälchen auf. Dabei
geschieht dies alles aus seiner tiefen Verbundenheit zum Beispiel
dem Musikbereich, aber auch dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk
gegenüber. Das, was einem besonders wichtig ist, genau daran
reibt man sich. Theo Geißler reibt sich, und wer in sein
Blickfeld gerät, freut sich darüber nicht nur. Dennoch,
ohne solche kreativen „Triebtäter“ würde
der Kulturbetrieb bald nur noch aus öden Kulturfunktionären,
am besten noch mit juristischer Ausbildung, bestehen. Theo Geißler
ist der Stachel im Fleisch allzu satter Selbstgenügsamkeit.
Möge er noch sehr viele Jahre als dieser wirken. Olaf Zimmermann,
Geschäftsführer des Deutschen
Kulturrates
Zäsur in der Kulturpolitik
Theo Geißler wird 60! Das
markiert eine Zäsur in der
deutschen Kulturpolitik!
Nicht etwa, weil dieser eigentlich ja ganz private Anlass zu
einem Umdenken bei den Entscheidungsträgern führen würde.
Und auch nicht, weil er den runden Geburtstag selbst allzu wichtig
nehmen oder groß begehen würde.
Wer aber so viele Kontakte pflegt, mit Hunderten von Kulturschaffenden
und Kulturpolitikern im Dialog steht, Informationen sammelt und
Anregungen zurückgibt, neue Projekte und Ideen generiert und
sich die Vernetzung von kulturpolitischen Initiativen ganz oben
auf die Prioritätenliste geschrieben hat, an den werden zu
seinem Geburtstag so viele Menschen denken (und ihm alle guten
Wünsche senden), dass eine kleine Pause im alltäglichen
Kulturbetrieb ganz von selbst entsteht.
Dass Theo Geißler nicht nur durch seine Geburtstage einen
positiven Einfluss auf das Kulturleben des Landes ausübt,
wissen alle Insider.
Und dass er als journalistisches Talent diesen Einfluss auch
noch auf eine prägnante, witzige und manchmal auch wunderbar ironische
Art geschrieben oder gesprochen einzusetzen weiß, das ist
nicht nur den Lesern der nmz und den Hörern diverser Radiosender
wohlbekannt.
Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. hätte
sich keinen besseren Verleger für ihre Publikationen wünschen
können – und ich mir keinen spannenderen Sparringspartner
in vielen kulturpolitischen Diskussionen. Alles Gute zum Sechzigsten,
lieber Theo Geißler! Stefan Liebing
Geschäftsführer der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände
Hellwach
Als kritischer Geist und hellwacher Beobachter des Kulturlebens
ist Theo Geißler dank seiner vielfältigen Tätigkeiten
in den Bereichen Musikjournalismus und Verlagswesen weithin bekannt.
Probleme zielsicher zu analysieren, mit deutlichen Worten und in
markantem Duktus darauf aufmerksam zu machen und, wenn es sein
muss, den Finger auch direkt auf die Wunde zu legen und unangenehme
Wahrheiten auszusprechen: Das ist typisch Theo Geißler! Neue
Einsichten für den Rezipienten sind dabei stets garantiert,
zumal Information und kritische Nachfrage bei ihm – dem kulturpolitisch
engagierten und im besten Sinne umtriebigen Herausgeber verschiedener
Zeitschriften und Chefredakteur der neuen musikzeitung – stets
unterhaltsam daherkommen. Dies ist auch ein unverkennbares Merkmal
der von Theo Geißler beim Bayerischen Rundfunk moderierten
Sendungen; nicht umsonst hat gerade das Magazin „taktlos“,
dessen Name wahrhaftig Programm ist, seine ganz eigene Fangemeinde.
Und unter dem Motto „contrapunkt“ – einer weiteren
Kooperation von BR und nmz, hier in Verbund mit dem Goethe-Institut – sucht
Theo Geißler mindestens ebenso streitbar den europäischen
Dialog in Sachen Kultur. All seine Aktivitäten sind überdies
geprägt von der Aufgeschlossenheit gegenüber den verschiedenen
Möglichkeiten zeitgemäßer medialer Verbreitung.
Zum 60. Geburtstag wünsche ich Theo Geißler herzlichst
alles Gute, nicht nachlassende Lust am Ein- und Widerspruch sowie
weiterhin viel Erfolg in seinem facettenreichen Wirkungskreis,
nicht zuletzt an den Schnittstellen von Politik und Kultur. Axel Linstädt, Leiter des Programmbereichs Bayern 4 Klassik – Musik