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nmz-archiv
nmz 2007/02 | Seite 34
56. Jahrgang | Februar
Musik-Termine
Im Westen was Neues
Während sich öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten
im Osten, Norden und Süden der Republik in Widerspruch zu
ihrem Kulturauftrag unrühmlich hervortun mit Beschneidungen
ihres Programmangebots oder ihrer Klangkörper, geschehen im
Westen Zeichen und Wunder und startet der WDR Köln eine neue
Konzertreihe mit neuer Ensemblemusik.
Über die laufende Spielzeit verteilt präsentieren sechs
Konzerte im Rahmen von „ensembl[:E:]uropa“ verschiedene
europäische
Spitzenensembles der neuen Musik, um hierzulande bisher wenig beachtete
Formationen vorzustellen. Mit ihrem jeweils eigenen Stil, ihren
länderspezifischen Konzertideen, Spezialitäten und Werken
sollen die Ensembles die Programme hiesiger Musiker ergänzen
und im Gegenzug neue Stücke von Komponisten aus NRW uraufführen
und mit in die Konzerte in ihren Heimatländer aufnehmen, um
auf diese Weise für Grenzen überschreitenden musikalischen
Austausch zu sorgen.
Angesichts der Vielzahl an Ensembles in der wachsenden EU und
darüber
hinaus in ganz Europa kann man der Veranstaltung nur einen langen
Atem wünschen.
Nachdem im Kölner Funkhaus bereits das „Kammerensemble
Neue Musik Berlin“, das „Ensemble Recherche“ aus
Freiburg und das „Cikada Ensemble“ aus Oslo gastierten,
kommt am 9. Februar die erste Blaskapelle für neue Musik „Windkraft
Tirol“ unter anderem mit Uraufführungen von Johannes
Maria Staud und Caspar Johannes Walter. Zuvor bringt bereits das
Festival Neue Musik Stuttgart „Eclat“ vom 1. bis zum
4. Februar im Stuttgarter Theaterhaus Uraufführungen von Enno
Poppe, Jürgen Palmer, Johannes Schöllhorn, Manfred Trojahn
sowie neue Musiktheaterprojekte von Jürgen Muck, Jens Joneleit
und eine Theater-„Karambolage“ auf neue Kompositionen
von Andreas Dohmen, Jörg Widmann, Hanspeter Kyburtz und Matthias
Pintscher, die auf eine Idee des Festivalleiters Hans-Peter Jahn
zurückgeht, der auch die Gesamtkonzeption und Inszenierung übernimmt.
Die Münchner Reihe „musica viva“ des Bayerischen
Rundfunks schließlich bietet am 23. Februar neue Orchesterwerke
von Carsten Hennig, Gerhard Stäbler und Enno Poppe. Letzterer
ist der Komponist des Monats: mit dem einen seiner zwei groß besetzten
Uraufführungen, dem neuen Chorstück „Gold“ für
Stuttgart, erreicht seine Materialien-Serie „Holz“, „Knochen“, „Scherben“ und „Öl“ eine
ganz neue Preisklasse.
Rainer Nonnenmann
Weitere Uraufführungen:
02.02.: Nicolaus A. Huber, schwirren flu:xs (und Selbstbildnis)
für Orchester, Konzerthaus Berlin
02.02.: Tatjana Komarova, Triple Concerto für drei Violoncelli
und Orchester, Tonhalle Düsseldorf
04.02.: Isabel Mundry, falten und fallen für Hammerklavier
und Streichquartett, Mozartwoche Salzburg
11.02.: Michael van der Aa, Mask für Ensemble und Tonband,
musikFabrik im WDR Köln
16.02.: Beat Furrer, Enigma für Chor a cappella nach einem
Text von Leonardo da Vinci, Graz
21.02.: Dieter Schnebel, Erinnern – Wiederholen – Durcharbeiten
für Streichquartett und Stimme, Konzerthaus Berlin
21.02.: Wolfram Wagner, Konzert für Violine und Orchester,
Konzerthaus Wien
27.02.: Hannes Raffaseder, imPuls für Streichorchester, Konzerthaus
Wien