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nmz-archiv
nmz 2007/02 | Seite 17
56. Jahrgang | Februar
Musikwirtschaft
Von der Volksmusik bis zur Klassik
10. Internationale Rieder Musikmesse und 6. Europäischer Musikschulkongress
Was die Organisatoren der 10. Internationalen Musikmesse Ried
diesjährig unter das Motto „Da Hör Ich Hin“ stellten,
hat sich wiederum aufs Beste bewahrheitet. Zum kleinen Jubiläum
hat sich die Messe den Zusatznamen Music Austria gegeben, denn
etwas Vergleichbares oder Größeres findet sich nirgendwo
im nachbarlichen Bundesstaat, ja im gesamten österreichisch-süddeutschen
Raum. Rund 21.000 Besucher (5 Prozent mehr als vor zwei Jahren)
fanden im Oktober 2006 den Weg in das oberösterreichische
Zentrum des Innkreises, wo auf rund 8.000 qm in sieben Hallen etwa
200 Aussteller ihre Erzeugnisse präsentierten.
Der integrierte 6. Europäische Musikschul-Kongress mit dem
diesjährigen Schwerpunkt Volksmusik bot zudem ein breites
Spektrum an Vorträgen, Workshops und Konzerten, führte
länderübergreifend Musikerzieher, Eltern wie Schüler
und Interessierte zusammen (Leitthema „Volksmusik Eh Kloar“).
Er war organisiert durch die Landesmusikdirektion für Oberösterreich
und der Konferenz der Österreichischen Musikschulwerke „KOMU“.
In keinem anderen Europaland wird die elementare Musikerziehung
so intensiv und reichhaltig betrieben wie in dem traditionell verbundenen
Donau- und Alpenland. Allein das Bundesland Oberösterreich
hat prozentual die meisten Musikschulen von allen europäischen
Regionen. Davon profitieren dankbar die vielfach geordneten Sozialstrukturen
der Kinder wie Familien, deren Erzieher, aber auch eine nicht mindere
Instrumentenindustrie, Verlage, Konzertagenturen, Museen und vieles
andere. Die meisten Stellplätze der praktisch ausgebuchten
Hallen nehmen Instrumentenerzeuger sowie Musikhäuser
und -händler ein. Sie bieten ein umfassendes Spektrum an Klangerzeugern
der Streich-, Zupf-, Blas-, Tasten-, Schlagausführungen, an
elektronischen Tonerzeugern, sei es für Volksmusik wie auch
für klassische oder kammermusikalische Anwendungen. Natürlich
kann selbst reichlich probiert und gespielt werden, wobei sich
der akustische Gesamteindruck und die Hörbelastung in Grenzen
halten. Ferner sind Musikverlage, ein Demostand zeitgenössischer
oberösterreichischer Komponisten, mehrere Musiksoftware-Anbieter,
diese von notentransponierenden, hochwertigen Ausführungen
bis zur einfachen Elementarversion (Midimaster, Feucht bei Nürnberg)
und viel Zubehör vertreten, auch Ververtreten; auch Veranstaltungstechnik
und deren Ausrüstungen. Sie kommen aus insgesamt 20 Ländern.
Die insgesamt acht pädagogischen Workshops des Musikschulkongresses
betrafen, mit Schwerpunkten bei der Volksmusik, etwa „Masterclasses
mit Blechblas- bzw. Schlaginstrumenten“, die Themen „Volksweisen
bei den Meisterkomponisten“, „Spontanes Familiensingen
und Musizieren“, die „Vielfalt Europäischer Volksmusik“,
ein „Auftrittscoaching für Musiker“ zum Zweck
des besseren Selbstvertrauens auf der Bühne, schließlich
einen vielbesuchten „Saxofon-Workshop für Jedermann“ (Instrumentaltrio,
Prof. Oto Vrhovnik, Leonhard-Bernstein-Institut für Blas-/Schlaginstrumente,
Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien). Das
gezielte Gründer- und Messekonzept von Musikerziehung, Instrumentenschau,
Tagungsinhalten mit Schüler-, Eltern- sowie Lehrerinfos bei
bester 4-Tage-Stimmung hat sich in 20 Jahren mit steigenden Besuchermengen
bewährt.
Das will auch die große „Frankfurter Musikmesse“ ein
wenig studieren; sie hatte nach Ried einen Mitarbeiter zur Beobachtung
entsandt.