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nmz-archiv
nmz 2007/04 | Seite 15
56. Jahrgang | April
Musikwirtschaft
Sechs Generationen Musikerbe
Zweihundert Jahre Musikhaus und Verlage Hug in Zürich
Die Hug Musikverlage in Zürich feiern dieses Jahr das 200-Jahr-Jubiläum.
Auf der Frankfurter Musikmesse stellt Hug deshalb neben seinem
Sortiment und seinen Neuheiten auch eine Verlagsgeschichte in gedruckter
Form vor. Der Verfasser von ,,Hug Musikverlage 1807–2007“ ist
der Zürcher Musikwissenschaftler und -journalist Thomas Meyer.
Erstmals wird darin die Geschichte des wichtigsten Schweizer
Musikhauses und Verlags nachgezeichnet, angefangen im Jahr 1807,
als Pfarrer
Jakob Christoph Hug von Hans Georg Nägeli Verlag und Musikalienhandlung übernommen
hatte. Seither wird das Schicksal des Schweizer Musikunternehmens
von der Zürcher Familie Hug bestimmt.
1974 hat Adolf Hug anlässlich seines 70. Geburtstages einen
Fonds zur Förderung des Schweizer Musikschaffens, für
die Gründung einer neuen Editionsreihe „Schweizer Musik
des 20. Jahrhunderts“ zur Verfügung gestellt. Mit rund
einer halben Million Franken sind bis heute mehr als 60 Werke zeitgenössischer
Schweizer Komponisten veröffentlicht worden. In dieser Reihe
begegnet man vielen Namen der älteren, jungen und jüngsten
Generation von Schweizer Komponisten. Bei Hug erschienen aber auch
die Unterrichtswerke des Hamburger Klavierpädagogen Peter
Heilbut und in jüngster Zeit Lionel Hamptons Vibraphon-Schule.
1973 wurde die Musik Hug AG (Detailhandel) von Hug & Co. (Immobilien
und Verlage) abgespalten. Der Verlag wird seither innerhalb der
Musik Hug Gruppe als Hug Musikverlage weitergeführt. Heute
decken die Hug Musikverlage das gesamte Verlagsspektrum ab: von
der alten bis zur zeitgenössischen Musik über die Chormusik
bis hin zur musikpädagogischen Spielliteratur. „Musikpädagogik
ist“, so ein Zitat aus dem aktuellem Jubiläumsbuch,
,,stark im Wandel begriffen und hat sich veränderten sozialen
Strukturen anzupassen.“
Das Erbe zu bewahren, den Wandel kompetent zu vollziehen, beidem
trägt das Programm des Verlags Rechnung – und es hilft
dabei, eine Vision zu verwirklichen, die Erika Hug, die heutige
Firmenleiterin, unlängst formuliert hat: „Ich träume
von Zürich, der Schweiz, ja der ganzen Welt als riesiger Musikwerkstatt
für Groß und Klein.“