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nmz-archiv
nmz 2007/11 | Seite 48
56. Jahrgang | November
Wortlaut
Wortlaut
Keith Jarretts Beitrag zur Debatte um die Kreativwirtschaft
Hamburg Ende Oktober (ddp). Der Pianist Keith Jarrett hält
nicht viel von populären Jazzmusikerinnen wie Norah Jones
und Diana Krall: „Die verkaufen doch nur so viele Platten,
weil sie so gut aussehen“, sagte der 62-Jährige dem
Magazin „Der Spiegel“.
Mag
keine stylischen Produkte im Jazz: Keith Jarrett. Foto:
Jimmy Katz/ECM
Es sei aber kein gutes Zeichen, wenn Jazzmusik in den Charts
sei. „Jazz
ist kein stylisches Produkt, das man mit einem netten Gesicht anpreisen
sollte.“ Wenn dies geschehe, „kann man getrost davon
ausgehen, dass es kein Jazz ist“.
Jarrett sagte weiter, die Berühmtheit seines „Köln
Concert“ von 1975 nerve ihn. Dies sei „dumm“: „Jemandem
schmeckt ein Gericht besonders gut, also isst er es immer wieder,
ohne zu schauen, was es sonst noch zu essen gibt.“
Zudem kritisierte er: „Mir erzählen Leute, sie hören
das ,Köln Concert‘, während sie ihre Wohnung
putzen und der Staubsauger läuft. Das ist schaurig.“
Dabei werde Musik missbraucht, um sich gegen die Lärmbelästigung
der Welt zu schützen.