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nmz-archiv
nmz 2007/11 | Seite 29
56. Jahrgang | November
Deutscher
Tonkünstler Verband
Wichtige Keimzelle europäischer Integration
Zur 38. D-A-CH-Tagung in Eisenerz im Oktober 2007
Vom 5. bis zum 7. Oktober fand im idyllischen Eisenerz in der österreichischen
Steiermark die nun 38. D-A-CH-Tagung mit dem Thema: „Selektionsprozesse
in musikalischen Ausbildungsgängen“ statt. Die organisatorische
Leitung hatte in diesem Jahr die AGMÖ, die Arbeitsgemeinschaft
Musikerziehung Österreichs mit ihrem Präsidenten Prof.
Mag. Walter Rehorska, der ins Jugend- und Familiengästehaus
in Eisenerz-Ramsau eingeladen hatte. Dieses liegt auf 1000m Höhe,
mit herrlichem Ausblick und in der Nähe des berühmten
Klosters Admont, das an einem der Tage besucht werden konnte, ebenso
wie die örtliche Musikschule, die mit einem imponierenden
Neubau aufwarten kann. Der Bürgermeister des Städtchens
Eisenerz ist gleichzeitig Musikschulleiter und Musiker, und auf
diese glückliche Weise erfreut sich die Region besonderer
musikalischer Intensität.
Die Thematik der Leistungsbeurteilung an Schulen, Musikschulen
und Hochschulen wurde durch hochkarätige Vorträge aller
Sparten umfassend erörtert und diskutiert.
D-A-CH-Intention I:
•
Welche Art einer Leistungsbeurteilung ist jeweils sinnvoll?
•
Welchen Zweck erfüllen punktuelle Leistungsbeurteilungen?
•
Welche Kriterien sind für die Beurteilung von Leistungszeiträumen
wichtig?
•
Wer soll beurteilen?
•
Prüfungskommissionen und Objektivität
•
Wann soll eine musikalische Leistungsbeurteilung besser unterbleiben?
•
Wie detailliert sollen Prüfungsordnungen sein?
•
Wer bestimmt die musikalischen Prüfungsstandards?
• „Pisa“ auch in der Musikpädagogik? Ja, bitte oder
Nein, danke?
D-A-CH-Intention II:
•
Es geht um die Frage, welche Rolle verschiedene Leistungsbeurteilungsmodelle
in unvermeidlichen Selektionsprozessen spielen können.
•
Die D-A-CH-Tagung setzt sich kritisch mit der Praxis von Selektionsprozessen
auseinander.
•
Dabei sollen neue Perspektiven und Anregungen für die unterschiedlichen
musikpädagogischen Ausbildungseinrichtungen erarbeitet werden.
•
Besonderes Augenmerk ist auch auf die musikpädagogischen Nahtstellen
zwischen den Bildungsinstitutionen zu legen.
D-A-CH-Intention III:
•
Die Ergebnisse der D-A-CH-Tagung werden durch die AGMÖ und
die Partnerverbände DTKV in Deutschland sowie SMPV in der
Schweiz in die musikpädagogischen Reformprozesse des Bildungswesens
eingebracht.
Die Referenten waren Brigitta Meister (Winterthur), Prof. Dr.
Peter Röbke (Wien), Werner Schmitt (Bern), Dr. Adelheid Krause-Pichler
(Berlin), Prof.Dr. Bernhard Gritsch (Graz), Ronko Markovic (Wien),
Prof. Dr. Erich Vanacek (Wien), Dr. Bernhard Billetter (Zürich),
MA Hubert Pöll (Krems) und Prof. Franz Massinger (München).
Die Vorträge zeichneten ein interessantes Spektrum der Musikschul-,
Schul-, Konservatoriums- und Hochschullandschaft der drei Länder
ab.
„Die Deutsch-Österreichisch – Schweizerischen
Studientagungen dürfen mit Fug und Recht als eine der wichtigsten
Keimzellen der europäischen Integration der Musikpädagogik
beziehungsweise als erste internationale deutschsprachige Symposien
für Berufsinteressenvertretungen
von Musikerziehern nach dem 2. Weltkrieg gewürdigt werden“,
schreibt Prof. Dr. Dr. Wolf Peschl, ehemaliger Präsident der
AGMÖ und nun Generalsekretär des Verbandes. Die nächste
D-A-CH-Tagung findet mit dem Arbeitstitel „Neueste Hirnforschung/Auswirkung
auf Musikalische Erziehung“ vom 26.–28. September 2008
an der Musikhochschule in Zürich statt.