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nmz-archiv
nmz 2008/02 | Seite 19
57. Jahrgang | Februar
Hochschule
Dezentrale Ausbildung als Erfolgsmodell
Die Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen feierte
ihr 25-jähriges Jubiläum
„Die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen ist
ein bayerisches Unikat und wir sind stolz darauf.“ – so
resümierte der bayerische Staatsminister Dr. Thomas Goppel
in seiner Festrede zum 25-jährigen Jubiläum der Berufsfachschule
für Musik in Bad Königshofen. Im Schuljahr 2006/07 blickte
die im nördlichen Unterfranken gelegene Bildungseinrichtung
mit vielen musikalischen Veranstaltungen, die über das Jahr
verteilt waren, auf ein Vierteljahrhundert zurück und bewies
eindrucksvoll, welche künstlerischen Leistungen zusätzlich
zum normalen pädagogischen Alltag noch möglich sind.
In jedem der sieben bayerischen Bezirke wurde seit 1980 eine
Berufsfachschule für Musik eingerichtet. Die dezentrale Lage der Schulen ist
Teil des Konzepts. Ziel dieser Einrichtungen ist es, eine zusätzliche
Ebene zwischen allgemein bildenden Schulen und weiterführenden
Musikausbildungen zu schaffen, in der eine abgeschlossene musikalische
Ausbildung zum Ensembleleiter im Bereich der Laienmusik angeboten
wird. Eine weitere Absicht besteht darin, begabten Nachwuchs aus
den ländlichen Regionen zu fördern und auch diesen jungen
Menschen eine qualifizierte Vorbereitung auf ein Musikstudium zu
ermöglichen.
Neben der individuellen künstlerischen Betreuung eines jeden
Einzelnen ist die Hinführung zu den Leitungsaufgaben in der
Laienmusik ein wichtiges Bildungsziel der Berufsfachschulen und
in dieser Kombination einmalig.
In einem zweijährigen Vollzeitunterricht erhalten die Schüler
einer Berufsfachschule für Musik eine umfassende theoretische
und praktische Ausbildung. Die 65 bis 70 Schüler erhalten
eine intensive Förderung durch Einzelunterricht in den künstlerischen
Fächern (Hauptfach und zugeordnetes instrumentales Pflichtfach),
außerdem erhält jeder Schüler eine vertiefte stimmbildnerische
Ausbildung (Pflichtfach Singen, Chorsingen)
Am Ende des zweiten Schuljahrs unterziehen sich die Schüler
einer Staatlichen Abschlussprüfung und erhalten ein Zeugnis über
die Befähigung als „Leiter im Laienmusizieren“,
Schüler mit Hauptfach Gesang erhalten zudem die Zusatzbezeichnung „Staatlich
geprüfter Chorleiter“ beziehungsweise mit Hauptfach
Kirchenmusik die Bescheinigung der C-Prüfung.
Besonders begabte Schüler können nach der zweijährigen
Ausbildung noch ein pädagogisches oder künstlerisches
Aufbaujahr besuchen. Sie erhalten so die Möglichkeit einer
Qualifikation für eine Unterrichtstätigkeit an Sing-
und Musikschulen (Pädagogisches Aufbaujahr) oder eine vertiefte
künstlerische Ausbildung, welche die Studienchancen insbesondere
von Schülern aus der unterfränkischen Region erheblich
verbessern.
Der Besuch einer Berufsfachschule für Musik vergrößere
die Chancen der bayerischen Schüler auf einen Studienplatz,
so Goppel. Sie könnten sich dadurch in Aufnahmeprüfungen
besser gegen die gut vorgebildete Konkurrenz aus dem Ausland durchsetzen.
Beeindruckt zeigte er sich auch von der eigens erstellten Festschrift,
in der die Entwicklung während der ersten 25 Jahre der BfM
in Wort und Bild dargestellt ist.