nmz 2008/02 | Seite 2
57. Jahrgang | Februar
Personalia
Personalia
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
In Karajans Pfingstkonzerten ging ihr Stern auf
Die Geigerin Anne-Sophie Mutter erhält den Ernst von Siemens
Musikpreis 2008
Anne-Sophie
Mutter spielt hier Tschaikowskys Violinkonzert in einem
Konzert
in der Alten Oper Frankfurt am 19. November 2007. Sie wurde
begleitet vom
Concertgebouworkest Amsterdam unter André Previn.
Foto: Charlotte Oswald
Der im Badischen Rheinfelden geborenen Geigerin Anne-Sophie Mutter
wurde der diesjährige Internationale Ernst von Siemens Musikpreis
zuerkannt. Die Bayerische Akademie der Schönen Künste überreicht
ihr die Auszeichnung am 24. April 2008 bei einem Festakt in den
Münchner Kammerspielen. Die Laudatio wird der Kritiker Joachim
Kaiser halten.
In der Begründung des Musikpreis-Kuratoriums heißt es
unter anderem: „Anne-Sophie Mutter gehört seit drei
Jahrzehnten zu den großen Geigen-Virtuosen unserer Zeit … Ihr
internationaler Durchbruch kam mit Herbert von Karajan und ihrem
Debüt bei den Salzburger Pfingstkonzerten 1977. Seitdem hat
sich die Künstlerin ein umfangreiches Repertoire erarbeitet
und spielt regelmäßig in allen bedeutenden Musikzentren
Europas, der USA und Asiens … Es gibt wenige Interpreten
von Weltklasse, die sich so intensiv mit der zeitgenössischen
Musik auseinandergesetzt haben wie Anne-Sophie Mutter. Dabei fällt
ihre Vorliebe für klangliche Eleganz und kompositorisches
Raffinement auf, denn auf Melos und innere Dramatik will sie auch
bei neuer Musik nicht verzichten. Viele renommierte Komponisten
haben Werke speziell für sie geschrieben: Henri Dutilleux,
Sofia Gubaidulina, Witold Lutoslawski, André Previn oder
Wolfgang Rihm … Anne-Sophie Mutter versteht sich wie wenige
auf die Fähigkeit, Kunstcharakter und Natürlichkeit,
makellose Technik und innigstes Gefühl, Emotion und Ratio
miteinander zu verbinden … Mit Virtuosität, Disziplin
und einer enormen Musikalität gewann sie alle wichtigen Schallplattenpreise
und verkaufte Millionen CDs … 1987 gründete Anne-Sophie
Mutter die Rudolf Eberle-Stiftung, die junge Streicher europaweit
fördert … Wichtig ist der Künstlerin auch die Arbeit
an medizinischen und sozialen Problemen, die sie durch regelmäßige
Benefizkonzerte unterstützt.“
Neben dem Hauptpreis vergibt die Siemens Musikstiftung wieder Förderpreise
an rund sechzig Institutionen und Personen in Höhe von über
zwei Millionen Euro. Die drei Komponistenpreise gehen an den Schweizer
Dieter Ammann, an den in Budapest geborenen und in Karlsruhe lebenden
Wolfgang-Rihm-Schüler Márton Illés und an den Österreicher
Wolfram Schurig.
Personalia in eigener Sache
Die vor einem Jahr begonnene Umstrukturierung im Team der neuen
musikzeitung setzt sich mit Beginn des Jahrgangs 2008 weiter
fort: Gerhard Rohde, der als Chefredakteur und Koordinator der
Konzert- und Opernberichterstattung das Blatt seit Jahrzehnten
maßgeblich prägt, wechselt in die Herausgeberschaft,
die er sich mit Theo Geißler und Barbara Haack teilt, bleibt
aber weiterhin journalistisch aktiv. Juan Martin Koch wird neben
Andreas Kolb neuer Chefredakteur. Der promovierte Musikwissenschaftler
ist seit 2000 bei der ConBrio Verlagsgesellschaft als Redakteur
von nmz und Oper&Tanz sowie als Lektor des Musikbuchprogramms
tätig. Die Berichte koordiniert zukünftig Reinhard
Schulz.
Carl-Orff-Stiftung neu besetzt
Liselotte Orff, die Witwe Carl Orffs, gibt die Führung der
Carl-Orff-Stiftung ab und zieht sich aus der Verantwortung für
deren weitere Entwicklung zurück, wird aber gleichzeitig deren
Ehrenvorsitzende. Als neuer Vorsitzender der Carl-Orff-Stiftung
fungiert ab 1. Januar 2008 der Komponist Wilfried Hiller, selbst
Schüler Carl Orffs. Vorstandsmitglieder sind Regina Pauls
und Rechtsanwältin Ute Hermann, die künftig
die Geschäftsführung ausübt.
Dem Kuratorium gehören künftig an Reinhold Kreile als
Vorsitzender, der Verleger Peter-Hanser-Strecker (Schott-Verlag
Mainz), Michael Kugler (Universität München), Thomas
Rösch, Direkor des Orff-Zentrums München, Axel Linstädt,
Musikabteilungsleiter beim Bayerischen Rundfunk, und Gerhard Theissing.
Eine neue Satzung regelt Rechte, Pflichten und den Aufgabenzuschnitt
der Stiftungsgremien neu.
puk-Journalistenpreise 2007 vergeben
Ende 2007 wurden die Preisträger des puk-Journalistenpreises
ausgewählt. Die Auszeichnung wird von politik und kultur (puk),
der Zeitung des Deutschen Kulturrates, vergeben. Mit dem puk-Preis
wird die allgemeinverständliche Vermittlung kulturpolitischer
Themen gewürdigt. Von der Jury wurden als Preisträger
für das Jahr 2007 ausgewählt: Heribert Prantl (Süddeutsche
Zeitung), die Kulturredaktion des Hamburger Abendblatts, Günter
Beyer (freier Journalist) für den Beitrag „Narrenhände
oder: die Zeichen an der Wand. Eine Sendung über Graffiti“ bei
Deutschlandradio, Carola Wedel (3sat/ZDF) für die Fernsehsendung „Raubgut
und Beutekunst“aus der Reihe „Die verlorenen Schätze der Museumsinsel“.
Die Preisvergabe findet am 8. April 2008 im Rahmen eines Konzertes „Debut
im Deutschlandradio“ in der Philharmonie Berlin statt.
Heyme ausgezeichnet Der Ludwigshafener Theaterintendant Hansgünther Heyme ist
mit dem Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden.
Heyme habe mit seiner Arbeit am Theater im Pfalzbau „eine
faszinierende und nachhaltig spürbare Aufbruchstimmung in
Ludwigshafen erzeugt“, sagte Kulturministerin Doris Ahnen
(SPD) bei der Übergabe des mit 10.000 Euro dotierten Preises
in Mainz. Ahnen würdigte das „beeindruckende Engagement“ Heymes,
seine „Besessenheit, die ihresgleichen sucht“.Sie betonte,
dass nach Heymes Verständnis von moderner Theaterarbeit Kinder
und Jugendliche, zumal solche mit Migrationshintergrund, als Adressaten
und als Akteure einbezogen werden müssten.
Neue Geschäftsführerin der Initiative Musik
Ina Keßler kommt von „Berlin Partner“, wo sie die letzten sieben
Jahre als Senior Consultant International für die Bereiche Musik- und Kreativwirtschaft
verantwortlich war. Ina Keßler beginnt mit ihrer Arbeit am 15. Februar
2008. Die „Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH“ ist
Trägerin der von Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien,
initiierten und von der Bundesregierung beschlossenen Förderaktivitäten
im Musikbereich. Der Bund stellt für die Nachwuchs- und Exportförderung
sowie für Integration und Bildung im Musikbereich eine Million Euro zur
Verfügung. GEMA und GVL beteiligen sich mit weiteren 300.000 Euro. Über
die Mittelverwendung entscheidet ein Aufsichtsrat, der mit Persönlichkeiten
aus Politik und Musikwirtschaft besetzt ist.