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nmz-archiv
nmz 2008/02 | Seite 46
57. Jahrgang | Februar
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten
Antonio Vivaldi (?): Concerto für Oboe, Streicher und Basso
continuo F-Dur, RV 458, herausgegeben von Sandro Caldini.
Breitkopf & Härtel Musica Rara MR 2295, ISMN M-0044-8843-0
Weil die Ausgabe sich nur auf die in Lund vorhandenen Kopien
stützen
kann, mag die Autorschaft wie für andere seiner 500 Concerti
zweifelhaft sein. Wichtiger ist, dass mit dieser sauberen Neuausgabe
ein nicht allzu anspruchsvolles Concertino, wohl ein flott geschriebenes
Auftragswerk, vorliegt, das in den beiden Ecksätzen einen
frisch und heiter musizierenden Solisten braucht und dessen besondere
Tonqualität wiederum im Adagio mit denkbaren Verzierungen
gefragt ist.
Antonio Vivaldi: Concerto for
Treble (Alt) Recorder, Strings and Basso continuo, RV 108, a-Moll. Edited by Manfredo Zimmermann.
Ausgabe mit Klavier-Reduktion von G. Stöver.
Dowani International DOW 2511,
ISMN M-7002-3275-7
Giuseppe Sammartini: Concerto for Descant Recorder, Strings
and Basso continuo F-Dur. Edited by Manfredo Zimmermann.
Dowani DOW 1502,
ISMN M-7002-3276-4
In diesen beiden sehr beliebten Concerti aus der Hochzeit barocker
italienischer Instrumentalmusik kann sich die Soloflöte bei
schwungvollem Dialog mit dem Tutti virtuos zeigen. Neben Flötenstimme
und Klavierauszug bieten die Ausgaben eine CD: Darauf finden sich
die Konzertversion mit Orchester, Blockflöte solo, Cembalobegleitung
allein sowie Orchester allein. Die zum Einüben teilweise vorgegebenen
Tempo-Varianten bieten dem Blockflötenspieler eine überaus
anregende und praktische Möglichkeit der Einstudierung mit
einem live-nahen Eindruck. Insofern stellen die Dowani-Produktionen
eine begrüßenswerte Alternative zu den bisherigen
Schott-Ausgaben von Hugo Ruf beziehungsweise Johannes Brinkmann
dar.
Richard Strauss: Sonate für Violine und Klavier (Es-Dur)
op. 18 (1887). Seinem Vetter Robert Pschorr gewidmet. UE 33385,
ISMN M-0080-7825-5
Die in seinen jungen Jahren 1887 in München vom Komponisten
selbst erstmals und auch später immer wieder aufgeführte
Violinsonate, hier im neuen ansprechenden Notenkleid präsentiert,
ist das einzige der Sologeige zugedachte, zugleich schon sein überhaupt
letztes Opus, das er der Kammermusik gewidmet hat, Spieldauer 30
Minuten. Diese Violinsonate macht deutlich, wie er sich nach einer
gewissen Lehrzeit und Eindrücken, die er bei von Bülow
erhielt, vorsichtig von strengen traditionellen Formalzwängen
wegbewegt und sich damals noch ungewohnte harmonische Wendungen
gestattet. Er wendet sich damit orchestral-symphonischer Farbigkeit
und Dramatik zu, die die bald danach entstandenen Tondichtungen
vorausahnen lassen. Übrigens: Eine Adaption für Flöte
richtete Emmanuel Pahud nach seiner CD-Einspielung ein (UE 33383).