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nmz-news
nmz 2008/03 | Seite 4-8
57. Jahrgang | März
Nachrichten
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2008/03:
Giga-Hertz-Preis
Zum zweiten Mal wird der Giga-Hertz-Preis für elektronische
Musik
vom ZKM Institut für Musik und Akustik gemeinsam mit dem
Experimentalstudio für akustische Kunst e.V. Freiburg ausgeschrieben.
Der Hauptpreis ist mit einer Geldsumme in Höhe von 15.000
Euro dotiert, die vier Förderpreise mit jeweils 8.000 Euro.
Deadline der Ausschreibung ist der 19. April 2008.
Jugend musiziert Neues
„Sonderpreis Neue Musik“ der nmz erstmals vergeben
Kristin Schorr, Carmen Roelcke und Michael Pernpeintner sind die
Gewinner des erstmals vergebenen „Sonderpreises Neue Musik“ beim
Regensburger Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“.
Die neue musikzeitung hatte den Preis in Höhe von 500 Euro
für die herausragende Interpretation eines nach 1950 komponierten
Werkes ausgeschrieben, um dem Wegfall des modernen Pflichtstücks
im Wettbewerb ein Zeichen entgegenzusetzen. Das Violinduo Kristin
Schorr und Carmen Roelcke (auf unserem Bild mit nmz-Chefredakteur
Juan Martin Koch) erhielt die Auszeichnung für die sehr genau
ausbalancierte Wiedergabe der Sonatine für zwei Violinen von
Jindrich Feld. Beide Geigerinnen werden in der Frühförderklasse
für Streichinstrumente der Hochschule für Katholische
Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg ausgebildet. Michael
Pernpeintner, der György Ligetis 13. Klavieretüde „L’escalier
du diable“ fulminant bewältigte, ist Schüler am
Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen.
Am Regionalwettbewerb für die Stadt Regensburg und die Landkreise
Regensburg, Cham und Neumarkt/Opf. nahmen in diesem Jahr mit fast
200 Teilnehmern mehr Musikerinnen und Musiker teil als je zuvor,
allein 72 im Fach Klavier.
Dr. Hoch’s neuer Cembalodozent
Der Cembalist Diez Eichler tritt die Nachfolge von Eric Lynn Kelley
als Dozent für Cembalo und Historische Tasteninstrumente
am Hoch’schen Konservatorium Frankfurt an. Eichler ist
Cembalist des Frankfurter Ensembles „Le Goût Étranger“ und
des Kölner Ensembles „ornamente 99“ und widmet
sich neben seiner Konzerttätigkeit der Erforschung und Praxis
des stilistisch orientierten Spiels auf allen historischen Tasteninstrumenten.
Musikwissenschaftlich hat er sich zudem besonders mit Froberger
und Mattheson befasst. www.dr-hochs.de
Karriere-Schub
Netzwerken auf der jazzahead
Zum dritten Mal lädt die Jazzmesse jazzahead vom 17. bis 20.
April Jazzfans und -profis ins Congress Centrum nach Bremen ein.
Netzwerken wird groß geschrieben auf der Jazzahead:
Angefangen vom Agenten, über Musiker bis hin zum Label-Chef
trifft sich in Bremen die europäische Profiszene. Integriert
in die Messe ist wieder ein Festival, das Namen wie Branford Marsalis,
Maceo Parker oder Marilyn Mazur präsentiert, das aber im Late-Night-Programm
auch Konzerte europäischer Rising Stars vorstellt. Die Schwesterzeitung
der neuen musikzeitung, die Jazzzeitung, kooperiert im Rahmen von
zwei Diskussionsveranstaltungen mit der Messe: Unter dem Titel „Play
Jazz – play global: Netzwerke im Jazz – Stiftungen,
Stipendien und Austauschprogramme für junge Musiker“ moderiert
Andreas Kolb, Chefredakteur von nmz und Jazzzeitung, eine Gesprächsrunde
mit Manfred Schoof (Vertreter der DAAD-Auswahljury), Michael Schiefel
(Gastkünstler des Goethe Instituts in den USA), Heike Grunewald
(Geschäftsführerin Dr. E. A. Langner-Stiftung), Sigi
Busch (ehemals Jazzinstitut Berlin) und Bernd Hoffmann (WDR).
Die Fragen, um die es gehen wird, heißen: Was bedeutet networking
für junge Jazzer heute? Wie weit unterstützt einen die
Hochschule bei der Karriere, ab wann muss man raus aus Deutschland?
Muss man Jazz dort studieren, wo er herkommt? Was für Erfahrungen
haben deutsche Jazzmusiker im Ausland gemacht? Die Experten streiten
und informieren über Hochschulprogramme, Stipendienvergabe
in Deutschland sowie private Förderprogramme.
Eine zweite Kooperation von Jazzahead und Jazzzeitung ist
die Präsentation der beiden größten internationalen
Verbände für Jazzpädagogen und Jazzschulen. Zu Gast
sind Ian Darrington (IAJE) und Wouter Turkenburg (IASJ).
Die Jahrestagung der 24 „Die Konzepte der Landes- und Bundesakademien für Musik
haben sich hervorragend bewährt“, stellten die Leiter/-innen
und Geschäftsführer/-innen in der Akademie Remscheid
zu Beginn der Jahrestagung des Arbeitskreises der Musikbildungsstätten
in Deutschland fest. Der Erfolg der mittlerweile 24 Einrichtungen
bundesweit resultiere in erster Linie aus der Verbindung von Tagungs-
und eigenem Bildungsbetrieb. Außerdem stellte das Gremium
klar: „Für die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte,
die vor 50 Jahren in Remscheid begann, bleiben auch in Zukunft
Leiter/-innen unverzichtbar, die künstlerisch-pädagogische
und wirtschaftlich-administrative Kompetenzen in ihrer Person vereinen.“
Die Trommeln der Schamanen in Zürich
Sie sind das unerlässliche Requisit für alle Rituale,
wie dieses seit Jahrhunderten von den Heilern und Seelenführern
der schriftlosen Völker Asiens praktiziert werden. Trommeln
aus der ganzen Welt wurden zusammengetragen aus Museen und Privatsammlungen
der ganzen Welt, sind erstmals in einer einzigartigen Gesamtschau
zu sehen und nachzuhören bis 3. August 2008 im Völkerkundemuseum
der Universität Zürich. musethno.unizh.ch/de/Ausstellungen
Das Konzert der Zukunft
Am 24. und 25. April 2008 findet in der Bundesakademie für
kulturelle Bildung Wolfenbüttel das Symposium „Zukunftskonzert:
Musikvermittlung und Aufführungskultur“ statt. Unter
dem Stichwort „Aufführungskultur“ werden Formen
und Strategien diskutiert, mit denen die Tradition des klassischen
Musikbetriebs erneuert werden kann. Dabei umfasst der Begriff „Aufführungskultur“ alle
Faktoren, die neben dem rein Musikalischen das Konzertwesen wesentlich
mitbestimmen. Gefragt werden soll, ob die gegenwärtige Krise
der klassischen Musik keine Krise der Musik selbst ist, sondern
eine ihrer Rezeptions- und Darbietungsformen, und ob eine Weiterentwicklung
der Aufführungskultur möglicherweise einen entscheidenden
Faktor innerhalb einer nachhaltigen Musikvermittlung darstellt.
Zu den Referenten gehören unter
anderem Roger Behrens („Das klassische Konzert aus popkultureller
Perspektive“), Ludger Brümmer („Technische Entwicklungen
in Akustik und Instrumentenbau“), Heiner Gembris („Perspektiven
für Musikerberuf, Musikpädagogik und Kulturpolitik“),
Christian Kellersmann („Strategien der Erneuerung“),
Peter Schleuning („Das Moment des Besonderen und die Standardisierung
des Konzertbetriebs)“, Claus Spahn („Zum Image der
klassischen Musik und des Konzerts“), Elena Ungeheuer („Das
Konzert als sozialer Raum“) und Raimund Vogels „Zur
Aufführungskultur anderer Kulturen“.
Anmeldegebühr: 45 Euro, für Studenten: 15 Euro
Anmeldeschluss. 1. April 2008
Informationen unter: www.zukunftskonzert.2008.niedersachsen.de.
Musikpreis 50+: Die Preisträger stehen fest
Der Deutsche Musikrat hat in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk,
hr4, am 19. Februar im Musikinstrumentenmuseum Berlin erstmalig
den Musikpreis 50+ verliehen. Hervorgegangen ist der Preis aus
dem Kongress „Es ist nie zu spät – Musizieren
50+“, der 2007 vom DMR unter Beteiligung des Landesmusikrates
Rheinland-Pfalz, der Wiesbadener Musikakademie, dem Verband deutscher
Musikschulen und der Deutschen Orchestervereinigung veranstaltet
wurde. Die mit dem Musikpreis 50+ geehrten Ensembles und Initiativen
erfüllen eine gesamtgesellschaftliche Vorbildfunktion: Ihre
Projekte zeigen auf beispielhafte Weise, welche bedeutende Rolle
das Musizieren gerade im dritten und vierten Lebensabschnitt
spielen kann. Sie wurden aus rund 80 Bewerbungen einer bundesweiten
Ausschreibung von einer vierköpfigen Jury ausgewählt
und in mehreren Kategorien für ihre Arbeit ausgezeichnet.
Jurymitglieder waren Hans Bäßler, Carsten Dufner,
Musikchef des hr, Christian Höppner und Gerhard A. Meinl.
In der Kategorie 1 „Generationen-übergreifendes Arbeiten“ erhielt
das Projekt „Jung und Alt – Auf den Spuren des Kinderliedes“ (Dietzenbach,
Hessen) den 1. Preis, lobende Anerkennungen wurden unter anderem
dem AMJ, dem „Blockflötenorchester Mainz“ und
dem „Trio Laetitia“ (Buttenwiesen, Bayern) ausgesprochen.
In der Kategorie 2 „Musikvermittlung 50+“ erhielt
den 1. Preis „Endlisch Musigg“ (Rödermark, Hessen),
den 2. Preis die „Rhythmus Werkstatt für Senioren“ (Köndringen,
Baden-Württemberg). Den 1. Preis in der Kategorie 3 „Interkulturelles
Musizieren“ machte „other music e.V.“ (Ettersburg,
Thüringen), lobende Anerkennung erhielt das „Ensemble
Ourud Elmahabbe” (Rostock, Mecklenburg-Vorpommern). Gewinner
in der Kategorie 4 „Musik in der Therapie und in der Pflege“ und
in der Sonderkategorie „Musizieren 50+“ sind „Yehudi
Menuhin – Live Music Now Berlin e.V.” (Berlin), „Die
Rollators“ (Frankfurt am Main, Hessaen) und der „Trachtenverein
Bayernland Darmstadt e.V./Darmstädter Schulspatzen“ (Darmstadt,
Hessen).
Alle weiteren Preisträger und nähere Informationen zum
Preis unter www.musikpreis-50plus.de.
Die Folkwang Hochschule nach dem Brand
„Wir schaun nach vorn“: Erstaunlich gelassen wirkt Maiken-Ilke
Groß, Pressesprecherin der Folkwang Hochschule Essen, zehn
Tage nach dem Feuer, das im Ostflügel der Alten Abtei, dem
Hauptgebäude der Hochschule, verheerende Schäden anrichtete.
Doch sei es traumatisierend gewesen, zuzusehen, wie die Feuerwehr
den Brand lange Zeit nicht habe unter Kontrolle bringen können.
Der größte Verlust ist die Zerstörung des gesamten
Fundus mit etwa 1.000 Kostümen sowie Requisiten und Kulissen. „Das
waren handverlesene Stücke, die nicht so einfach zu ersetzen
sind“, so Groß. Was die 23 Konzertflügel, 7 Klaviere
und 3 Cembali betrifft, so rechnet die Hochschule damit, dass der
Schaden in den meisten Fällen reparabel ist. Alles „Rettbare“ sowie
der persönliche Besitz der Lehrenden und Studierenden war
dank des beherzten Einsatzes der Technikmannschaft aus den Räumen
herausgeholt und sichergestellt worden. Auch das in einem angrenzenden
Gebäudeteil untergebrachte Tanzarchiv mit bedeutenden Dokumenten
aus der frühen Zeit der 1927 gegründeten „Folkwangschule“ war
glücklicherweise vom Feuer und den Schäden durch die
Löscharbeiten verschont worden.
Der reguläre Studienbetrieb zum Beginn des Sommersemesters
am 1. April ist indes dank der zahlreichen Angebote zur Nutzung
von Räumen durch andere Institutionen gesichert. Das Wissenschaftsministerium
und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW haben kurzfristige Lösungen
in Aussicht gestellt. Aktuelle Informationen unter:
www.folkwang-hochschule.de
Bei der Sparkasse Essen wurde ein Spendenkonto eingerichtet: Kto.
160 62 68, BLZ 360 501 05, Verwendungszweck: Brand Folkwang Hochschule