nmz 2008/03 | Seite 2
57. Jahrgang | März
Personalia
Personalia
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Komponisten und Autoren im Gespräch
Musikmesse Frankfurt 2008: Messetalk der neuen musikzeitung, Musikpreis,
Best Edition und mehr Neben der Möglichkeit, sich einen Überblick über
neue Produkte und Geschäftsideen zu verschaffen, besteht auf
der Frankfurter Musikmesse traditionell auch Gelegenheit, mit den
Menschen hinter den Kulissen, den Herstellern, Komponisten und
Autoren in Kontakt zu treten. Um Messebesucher, aber auch Daheimgebliebene
an diesem Dialog teilhaben zu lassen, lädt die neue musikzeitung
in diesem Jahr zahlreiche Prominente zu Kurzinterviews an den ConBrio-Stand
(Halle 3.1, Stand E 39). Diese werden vom nmzMedia-Team in Bild
und Ton fürs Internet und von der nmz-Redaktion für die
Printausgabe dokumentiert.
Wolf Biermann kommt anlässlich einer zweibändigen Notenedition
bei Peermusic nach Frankfurt und wird am Donnerstag, den 13. März,
ab 15 Uhr zu erleben sein. Aus dem Bereich der ernsten Musik werden
am Mittwoch, den 12. März, Robin Hoffmann (Edition Peters)
und Jan Müller-Wieland (Sikorski), am Donnerstag Johannes
Maria Staud (Universal Edition) und am Freitag, den 14. März,
die kürzlich mit dem ZONTA-Komponistinnenpreis ausgezeichnete
Charlotte Seither (Bärenreiter), Samir Odeh-Tamimi (Ricordi)
und Krzysztof Penderecki (Schott) zu Gast sein. Mit Michael Kube
(Henle bzw. Neue Schubert-Ausgabe) und Michael Dartsch (Breitkopf)
am Mittwoch, Felix Janosa (Terzio) am Donnerstag und Stephanie
Jakobi-Murer (Hug) am Freitag sind auch Vertreter/-innen aus den
Bereichen Notenedition, Musik für Kinder und Musikpädagogik
vertreten. Vielleicht lässt sich der eine oder die andere
auch zu einem kleinen musikalischen Statement am Steingraeber-Piano
hinreißen … Die exakten Termine erfahren Interessierte
direkt am ConBrio-Stand.
Den Frankfurter Musikpreis, der
am Vorabend der Musikmesse, am 11. März, verliehen wird, erhält
in diesem Jahr der kubanische Altsaxophonist und Klarinettist Paquito
D’Rivera. Die Auszeichnung in Höhe von 15.000 Euro wird
vom Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller und
von der Musikmesse Frankfurt gestiftet.
Die Verleihung des vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie ausgeschriebenen Deutschen Musikinstrumentenpreises
findet am 13. März statt.
In der Kategorie Konzertgitarre geht der Preis 2008 an den Freiburger
Gitarrenbauer Sascha Nowak und den Füssener Zupfinstrumentenbaumeister
Urs Langenbacher, in der Kategorie Bassklarinette an die Gebrüder
Mönnig, Oscar Adler & Co. Holzblasin-strumentenbau GmbH
aus dem sächsischen Markneukirchen.
Erst auf der Messe selbst werden die diesjährigen Gewinner
des Deutschen Musikeditionspreises „Best Edition“ des
Deutschen Musikverleger-Verbandes bekannt gegeben. Die Laudatio
am Freitag, den 13. März, um 12 Uhr am Gemeinschaftsstand
der Musikverbände in Halle 3.1 hält nmz-Chefredakteur
Andreas Kolb.
Egon Saßmannshaus wird 80 Der Geiger und
Violinpädagoge Egon Saßmannshaus vollendet
am 19. März sein 80. Lebensjahr. Der gebürtige Wuppertaler
nahm zunächst bei Lutz Göbel, dem damaligen Konzertmeister
in Wuppertal, Violinunterricht und studierte später bei Walter
Schulze-Prisca, der wiederum Schüler von Louis Persinger in
San Francisco, Eugène Ysaÿe in Brüssel und Lucien
Capet in Paris war. 1959 zog Egon Saßmannshaus nach Würzburg,
wo er seine rege Unterrichtstätigkeit neben seiner Stelle
als stellvertretender Solobratscher weiterführte. Wenige Jahre
später ging er hauptberuflich an die Würzburger Sing-
und Musikschule, deren Direktor er 1976 wurde.
Früh fing er an, seine eigenes Unterrichtsmaterial zu entwerfen.
Im Jahre 1974 lud ihn der Gustav Bosse Verlag in Zusammenarbeit
mit dem Bärenreiter-Verlag ein, eine Geigenschule für
Kinder zu veröffentlichen. Bratschen- und Celloschulen folgten.
Seither hat dieses Schulwerk als die meistverkaufte Methode im
deutschsprachigen Raum nahezu eine halbe Million Kinder zur Musik
geführt. Das Werk ist auch auf Italienisch und Chinesisch
erschienen und wird ab Juli 2008 auf dem englischsprachigen Markt
zur Verfügung stehen.
Egon Saßmannshaus lebt heute in München.
Hindemith-Preis Der Dirigent Gerd Albrecht erhält den Paul-Hindemith-Preis
der Stadt Hanau 2008. Damit folgte der Magistrat in seiner Entscheidung
dem Stiftungsrat der Hindemith-Stiftung, die den gebürtigen
Essener in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Claus Kaminsky
als Preisträger 2008 vorgeschlagen hatte. Albrecht ist damit
der zweite Preisträger nach Tabea Zimmermann, der gemäß der
neuen Vergaberichtlinien gemeinsam mit dem Stiftungsrat ausgewählt
wurde.
Besonders hervorzuheben ist nach Meinung des Stiftungsrates auch
sein Engagement für die zeitgenössische Musik; so hat
er Werke unter anderem von Henze, Ligeti und Rihm uraufgeführt.
Albrecht gründete die Hamburger Jugendmusikstiftung sowie
das „Klingende Museum“ in Hamburg und Berlin.
Die Verleihung des Paul-Hindemith-Preises der Stadt Hanau 2008
an Gerd Albrecht wird zeitnah zum Geburtstag Paul Hindemiths im
November in dem nach dem Komponisten benannten Saal des Congress
Park Hanau stattfinden.
Neu in Ludwigsburg
Nachdem sich Wulf Konold von den Ludwigsburger Schlossfestspielen
getrennt hat – er hatte einen langfristigen Vertrag gefordert,
den ihm der Aufsichtsrat allerdings verweigerte –,
folgt ihm jetzt Thomas Wördehoff, der ehemalige Leiter des
Feuilletons der „Weltwoche“ und gegenwärtige Chefdramaturg
der RuhrTriennale, im Amt als Intendant in Ludwigsburg nach. Wördehoff übernimmt
laut einer Mitteilung des Aufsichtsrats der Festspiel-Gesellschaft
die Leitung der Schlossfestspiele 2010 – zusammen mit Michael
Hofstetter als Chefdirigent.
Hellerau ohne Intendant
Einem Bericht der Dresdner Morgenpost zufolge soll der Kulturmanager
Dieter Jaenicke ab 2009 neuer künstlerischer Leiter des
Europäischen Zentrums der Künste in Hellerau werden.
Er soll den Intendanten Udo Zimmermann ablösen. 2002 hatte
Jaenicke bereits ein Konzept für Hellerau entwickelt und
darin eine künstlerische Leitung statt des Intendantenmodells
vorgeschlagen. Jaenicke wurde 1949 in Rostock geboren und studierte
in Hannover Pädagogik. Seit 2005 ist er Generaldirektor
des Weltkulturforums Rio de Janeiro.
Vier neue Porträt-CDs
Die neuen Komponisten, die in der Reihe Edition Zeitgenössische
Musik eine Porträt-CD erhalten werden, stehen fest. Aus der
Vielzahl an Bewerbungen wurden vier junge Komponisten ausgewählt,
die die Chance haben, jeweils eine CD mit Eigenkompositionen zu
produzieren.
Die Komponisten Saed Haddad, Gordon Kampe, Elena Mendoza-López
und Oliver Schneller wurden von der Fachjury unter dem Vorsitz
von Wolfgang Rihm ausgewählt: Die Veröffentlichung der
vier Porträt-CDs ist für das Jahr 2010 geplant.
Mit der Compact-Disc-Reihe Edition Zeitgenössische Musik wurde
bereits über 60 zeitgenössischen Komponisten die Möglichkeit
eröffnet, eine eigens auf sie zugeschnittene Porträt-CD
zu produzieren. Die CD-Reihe Edition Zeitgenössische Musik
wird in Zusammenarbeit mit dem Label WERGO realisiert und durch
den Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und von den Rundfunkanstalten
der ARD unterstützt.
Bewerbungen und weitere Informationen bei: Deutscher Musikrat GmbH,
Julia Franz, Weberstraße 59, 53113 Bonn, Tel. 0228/209 11
70, E-Mail:
edition@musikrat.de
Goethepreis für Bausch
Die Choreografin Pina Bausch wird mit dem mit 50.000 Euro dotierten
Goethepreis 2008 der Stadt Frankfurt am Main geehrt. Zur Begründung
hieß es, Bausch habe in ihrer jahrzehntelangen künstlerischen
Tätigkeit immer wieder Grenzen überschritten, dem Theater
und Tanztheater neue Wege gewiesen und sich dabei immer auch
mit anderen Künsten auseinandergesetzt. Bausch ist erst
die dritte Frau seit 1945, die den Goethepreis erhält. Die
Auszeichnung soll Bausch am 28. August in der Frankfurter Paulskirche überreicht
werden.