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nmz-archiv
nmz 2008/03 | Seite 53
57. Jahrgang | März
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten
Bedrich Smetana (1824–1884): Tschechische Tänze
für Klavier. Herausgegeben von Jan Novotný.
Urtext. Bärenreiter BA 9507. ISBM M-006-53376-3
Aus seinen letzten zehn Jahren stammen die zwei hier vereinigten
Serien Böhmischer Tänze, wie Smetana diese selbst bezeichnete:
Den vier Polkas folgen Musiktänze mit typischen Bezeichnungen,
die in ihrer melodischen Adoption oder in ihrer rhythmisch-metrischen
Anlage die Nähe und die atmosphärische Herkunft aus
Volkstum und Tradition nicht verleugnen wollen. Allesamt einfallsreiche
virtuos-effektvolle Podiumsstücke von wenigen Minuten Spieldauer.
Das durch die reichen Interpretationsvorgaben komplizierte Notenbild
wird in dieser Neuausgabe exzellent gelöst; die ausführlichen „Fingersätze
sind das Ergebnis der Erfahrungen“, meint der Herausgeber.
Mel Bonis (1858–1937): Quartett D-Dur op 124 für
Violine, Viola, Violoncello und Piano (1927), 25’.
Herausgeber Eberhard Mayer. Furore Ed. 10009, ISMN M-50012-378-1
Mel Bonis alias Mélanie Domange ist Musikerin der Belle
Epoque im Konflikt zwischen Ambition und Konvention, orientiert
sich noch an der Klangwelt eines César Franck, aber zeigt
sich neuen Strömungen aufgeschlossen, was in kühnen
harmonischen und strukturellen Wendungen hörbar wird. Ein
vergessenes, wohl zu Lebzeiten nie aufgeführtes, anspruchsvolles
Werk, „Musik voller Vitalität und Erfindungsgabe,
voller Feuer und Sinnlichkeit“, das der Wiedergeburt harret.