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nmz-archiv
nmz 2008/03 | Seite 55
57. Jahrgang | März
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Soundtracks
Hairspray (Decca)
Seit „Chicago“ wagt sich Hollywood – wie in den
Sixties – wieder an Musicalverfilmungen. So entstand ein
Meisterwerk wie „The Producers“, das in Deutschland
total floppte, „Dreamgirls“ oder zuletzt Tim Burtons
grandiose Verfilmung von Stephen Sondheims „Sweeney Todd“.
Das Schmuckstück der Saison 2007 hieß „Hairspray“.
Fast zeitgleich sind nun der dazugehörige Soundtrack als 2-Disc
Collector’s Edition und die DVD (Warner) erschienen. Wir
erinnern uns: Mit der Originalfassung von „Hairspray“ konnte
Regisseur John Waters 1988 bei uns einen kleinen Programmkinohit
landen. In den Seventies gehörten Waters’ durchgeknallte
Filme mit Dragqueen Divine, „Pink Flamingos“ und „Female
Trouble“ zum Standardrepertoire der „Midnight Movies“.
Mit dem Teenager-Musical „Hairspray“ näherte sich
Waters schließlich dem Mainstream an. Nach dem großen
Broadway-Erfolg von Mel Brooks’ „The Producers“-Musical
hielt man Ausschau nach weiteren Filmen, die in ein Bühnenmusical
verwandelt werden könnten. Und so entdeckte man „Hairspray“ wieder:
die Geschichte der gut gebauten Tray Turnblad aus Baltimore, die
sich Anfang der Sixties wünscht, eine berühmte Tänzerin
zu werden. Marc Shaiman schrieb dafür neue Songs, und die
Show erhielt acht „Tony“-Awards. So war es nur noch
eine Frage der Zeit, bis ein Remake von „Hairspray“ entstehen
sollte. Für die Rolle der Tray verpflichtete man die hochtalentierte
Nikki Blonsky. Doch der Clou war natürlich das hochkarätig
besetzte, gutgelaunte Ensemble: John Travolta – als Trays
gluckenhafte Mutter! –, Christopher Walken, Michelle Pfeiffer
und Queen Latifah. Auf der Special Edition gibt es sogar Karaoke-Fassungen
der „Hairspray“-Hits wie „Welcome To the 60’s“.
Wie zuletzt aus der Weltpresse zu erfahren war, soll sogar Kate
Moss die „Hairspray“-Songs vor kurzem lauthals in ihrer
Wohnung mitgesungen haben. Das nennt man „Kult“!