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nmz-archiv
nmz 2008/03 | Seite 41
57. Jahrgang | März
Landesmusikräte
„Jugend musiziert“ im Fokus
Beim nordrhein-westfälischen Landeswettbewerb gibt es wieder
Podcasts
Der Landesmusikrat NRW startete im letzten Jahr in Kooperation
mit der Akademie für Kommunikationsdesign aus Köln ein
Podcast-Projekt, um den Teilnehmern und Interessierten Hintergrundberichte
und andere Informationen zum Wettbewerbsgeschehen zu geben, Diskussion
anzuregen und den Wettbewerb einem größeren Publikum
bekannt zu machen. Insgesamt drei Filmteams mit jeweils drei Studenten
(Kamera, Ton, Redaktion) waren an allen fünf Wettbewerbstagen
an den Wettbewerbsorten unterwegs, um Gefühle und Stimmungen
in Bildern und Worten einzufangen. An jedem Wettbewerbstag stellten
sie mindestens einen Film ins Netz.
Diese Podcasts beleuchteten den Wettbewerb aus verschiedenen
Perspektiven. Interviews mit früheren und heutigen Teilnehmern,
Eltern, Zuhörern, Juroren und Organisatoren waren genauso
zu finden wie filmische Impressionen und Berichte oder kleine „Konzerte“ einzelner
Teilnehmer. Zentraler Gegenstand dieses Projektes ist „Rillengrillen“,
der DJ-Wettbewerb des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ NRW.
Von „Rillengrillen“ gab es nicht nur Video-Podcasts,
hier konnten auch die Wettbewerbsbeiträge aus dem Internet
heruntergeladen werden. Besonders beliebt war das Podcast-Studio.
Ein Plüschsofa nahm Interviewgäste auf, die ihre Scheu
vor der Kamera rasch verloren. Das Interesse an den Videos war
so groß, dass am Ende unsere technischen Möglichkeiten
an ihre Grenzen gelangten, der „Ju-Mu“-Server unter
der Last zusammenbrach und für kurze Zeit nicht erreichbar
war.
Die gute Resonanz beim letzten Landeswettbewerb hat uns bewogen,
das Experiment weiterzuentwickeln. Während des Wettbewerbs
in Münster werden die angehenden Kommunikationsdesignerinnen
und -designer nun täglich an zwei Filmen arbeiten und am Ende
des Wettbewerbstags als Podcasts zur Verfügung stellen. Neben
Filmen mit Standardtechnik plant die Akademie für Kommunikationsdesign
als technische Neuerung auch Beiträge mit einer Digicam und
dem dazugehörigen Kameraton. Was bewegt eine Harfenistin,
die erstmals vor der Jury eines Landeswettbewerbs steht? Wie empfindet
ein junger Drummer die Nüchternheit eines Pop-Wertungsspiels?
Und wen fürchten die Mitarbeiter im Wettbewerbsbüro mehr,
Pädagogen oder Eltern?
Strukturen des Musiklebens werden deutlich, denn ”Jugend
musiziert“ ist mehr als eine Zwischendurch-Herausforderung,
sondern vermag den Musikerinnen und Musikern Richtungen in die
Zukunft zu weisen. Und in diese Richtungen bewegen sich immer Individuen.
So gilt es auch, in den Podcasts Charaktere zu entdecken, fiebrige
Jungtalente ebenso wie Selbstgewisse, die die Fahrkarte zum Bundeswettbewerb
schon gebucht haben, und Routiniers, die nach vier verschiedenen
klassischen Instrumentalkategorien nun auch im DJ-Contest antreten.
Die Studierenden der Akademie für Kommunikationsdesign werden
für den Wettbewerb eine eigene Bildsprache entwickeln und
mehr Experimente sowohl inhaltlicher als auch bildsprachlicher
Natur wagen. Eine besondere Herausforderung wird dieses Mal darin
bestehen, acht verschiedene Wettbewerbsorte im Sucher zu behalten.
Von den zwei Podcasts pro Tag wird einer Nachrichtencharakter haben.
Wir sind sehr gespannt, wie sich dieses Projekt weiter entwickelt.
Die ca. dreiminütigen Filme werden auf die „Jugend musiziert“-Internetseite
des Landeswettbewerbes NRW hochgeladen, einige zudem auf www.rillengrillen.de
veröffentlicht. Mit der Veröffentlichung der Tagesergebnisse
gegen 22 Uhr können dann auch Berichte, Interviews und Impressionen
rund um den 45. nordrhein-westfälischen Landeswettbewerb „Jugend
musiziert“ heruntergeladen und angeschaut werden.
Eva Luise Roth
„Podcast“ – Was ist das eigentlich?
Podcast ist ein Wortspiel aus I-Pod und Broadcast. Es geht
um Sendungen, die eine Rundfunkstation oder eine andere Medieneinrichtung
produziert
und die auf einem I-Pod oder einem anderen portablen Abspielgerät
abgespielt werden können, gewöhnliche Computer sind
im Regelfall dazu auch in der Lage.
Sendeanstalten in der ganzen Welt nutzen diese Möglichkeit,
um Sendungen rund um die Uhr zur Verfügung zu stellen. Ausgewählte
Beiträge von WDR3 können genauso herunter geladen werden
wie Comedy von SWR3. Programme wie „Miro“ machen es
möglich, die „Sendung mit der Maus“ zu sehen,
wann man möchte.