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1998
47. Jahrgang
Ausgabe 4
April

© nmz und
autoren 1998

  nmz - neue musikzeitung

Leitartikel
Seite 1

Autor:
Theo Geißler

 

Roman Herzog bewertet Musik
Bei der Verleihung der Zelter- und Pro-Musica-Plaketten in Gera äußerte sich der Bundespräsident zur Laienmusik und zur Musikerziehung. Nachfolgend Auszüge aus seiner Rede:

Wer singt oder ein Instrument spielt, erlernt eine zweite Sprache. Die Sprache der Musik...durchbricht Mauern der Vereinsamung, sie verbindet Menschen miteinander. Der Musizierende übt sich auch in Konzentrationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Ausdauer. Er erwirbt sich einen Lebensrhythmus, der ihm hilft, die eigene Persönlichkeit zu entfalten.

Wenn Deutschland sich noch heute einer hohen Musikkultur rühmen kann, dann haben die Laienmusiker den Grundstein dafür gelegt. Und umgekehrt: Wer könnte ein Spitzenorchester, einen Spitzenchor besser und sachkundiger beurteilen als der, der selbst mit den Schwierigkeiten eines musikalischen Werkes hat kämpfen müssen? Das eigene Tun schärft auch den eigenen Verstand.

Beim Musikunterricht oder bei den Musikschulen wird die Basis für die musikalische Kultur gelegt. Nur wenn der „Unterbau" genügend breit und gesichert ist, wird es auch in Zukunft die bestehende Vielfalt und Vielzahl von Chören und musikalischen Vereinigungen geben.

Die musisch-kulturelle Bildung weckt schöpferische Kräfte des Menschen im intellektuellen und emotionalen Bereich, stellt Wechselbeziehungen zwischen diesen Fähigkeiten und Kräften her. Ich möchte deshalb alle Erzieher, Eltern und Pädagogen ermutigen, daran zu denken, daß die kulturelle und musische Bildung der ihnen anvertrauten jungen Menschen nicht zu kurz kommen darf; ich meine die kreative, spielerische Betätigung des Menschen, aus der menschliche Wärme und innere Sicherheit wachsen. Dabei spielt Musik eine große Rolle. Ich finde es deshalb gut, daß der Deutsche Musikrat eine Kampagne „Aktion Musik" plant, die Verständnis für Musik und aktive Teilnahme am Musikleben auf möglichst vielen gesellschaftlichen Ebenen wecken will.

Die wichtigste Voraussetzung für ihr Gelingen ist gewiß aber der Beitrag der Schulen. Sie müssen die Grundlage für alle spätere musische und kulturelle Betätigung schaffen. Das ist leicht gesagt, aber schwer zu erfüllen. Der Ausfall von Musikunterricht im Grund- und Hauptschulbereich beträgt in einzelnen Bundesländern bis zu 80 Prozent. Ich habe mir außerdem sagen lassen, daß es bei geschickter Fachwahl durchaus möglich ist, ab Klasse sieben im Gymnasium das Fach Musik überhaupt abzuwählen. Ich will hier mein Fragezeichen machen, auch wenn der früher übliche Idealfall, daß die Lehrer nicht nur Musikunterricht an den Schulen erteilten, sondern darüber hinaus zugleich als Chor- und Orchesterleiter wirkten, wohl kaum wieder herzustellen sein wird...

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