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1998
47. Jahrgang
Ausgabe 4
April

© nmz und
autoren 1998

  nmz - neue musikzeitung

Jeunnesses
Musicales

Seite 22

Autor:
Claudia
Klemkow-Lubda

 

Hipp, hipp, hurra auf die Selbstverwaltung

Das Hamburger Jugendorchester feiert seinen 30. Geburtstag

„Demokratie hat im Orchester nichts zu suchen! Der Dirigent muß allein bestimmen, was gespielt wird! Ihr kommt wohl aus der Hafenstraße! Ein Sechzehnjähriger kann doch noch keine Plakate bestellen! Ein echtes Landesjugendorchester seid ihr so jedenfalls nicht!“ All diesen und ähnlichen Unkenrufen zum Trotz funktioniert es aber doch und das nun schon seit 30 Jahren.

Aber wie funktioniert es eigentlich tatsächlich? – Seit 30 Jahren wird jedes Jahr auf der Jahreshauptversammlung ein elfköpfiger Vorstand aus den Reihen des Orchesters gewählt. Diesem Vorstand gehört auch der Dirigent an, und auch er muß sich jedes Jahr erneut zur Wahl stellen. Jedes Vorstandsmitglied muß der Jahreshauptversammlung über seine Arbeit Rechenschaft ablegen – in der Regel handelt es sich dabei um verantwortungsvolle und in der Orchesterarbeit spürbare Aufgaben.

Und seit der Gründung des HJO gibt es eine mittlerweile siebenseitige Geschäftsordnung, in der die demokratische Selbstverwaltung des Orchesters fixiert ist. In dieser Geschäftsordnung ist auch festgelegt, wie die Probespiele abzulaufen haben, wie groß der Vorstand sein soll und welche Ämter zu besetzen sind (zum Beispiel Vorsitzende, Kassenwart, Archivar), wie oft ein HJOt während einer Probenphase fehlen darf und wie man sich beurlauben lassen kann. Auch das alljährliche Bestätigungsverfahren für die Organisationsleiter ist in der Geschäftsordnung festgeschrieben.

Die einzigen Dinge, die das HJO nicht selber wählen kann, sind seine Zugehörigkeit zur Hamburger Kulturbehörde (bei der wir uns gut aufgehoben fühlen) und die Höhe des Etats (hier wäre Mitbestimmung natürlich besonders wünschenswert!).

Auf der Jahreshauptversammlung wird aber nicht nur Rechenschaft abgelegt, entlastet und gewählt. Ebenso wichtig sind für uns die Diskussionen über die Aktivitäten des Orchesters: Wo soll die nächste Reise hingehen? Schaffen wir ein Kammerorchesterprojekt? Wollen wir in der Musikhochschule bei einer Musik-Theater-Regie-Produktion mitwirken? Machen wir in diesem Jahr wieder Kinder- und Schülerkonzerte? Und last but not least: Wie feiern wir unser Jubiläum?

Ein neues Logo wünschen wir uns doch alle, eine Jubiläums-CD wäre auch ganz schön und natürlich ein großes Fest gemeinsam mit allen Förderern und Ehemaligen. Ein Jubiläumskonzert wollen wir auch spielen, möglichst auch mit ehemaligen HJOten. In jedem deutschen Kulturorchester soll ja mindestens einer sitzen! Welches Programm ist dafür geeignet? Uns fiel da Strawinskys „Sacre“ ein – da können viele Bläser mitspielen (und Streicher selbstverständlich auch). Und ein Stück von unserem ehemaligen Kontrabassisten und Organisationsleiter Detlev Glanert – Aufbruch für Orchester – 1986 für uns geschrieben und am 14. Juni 1986 vom HJO uraufgeführt.

Die nach außen sichtbaren „Produkte“ dieser 30 Jahre waren ungezählte Konzerte mit teils ungewohnter, selten servierter Kost, aber natürlich auch vielen Hits der Orchesterliteratur: Die erstmalige Teilnahme des HJO an einem Orchesterwettbewerb im letzten Jahr, dem Jugendorchesterwettbewerb der Jeunesses Musicales, bescherte uns gleich einen 2. Preis.

Viele Reisen ins Ausland und Austauschprojekte mit anderen Orchestern und Chören haben einmalige und unvergeßliche Eindrücke hinterlassen. An besonderen Aktivitäten neben den „normalen“ Konzerten seien hier als Beispiel Opernproduktionen und Repräsentationsreisen im Rahmen von Städtepartnerschaften erwähnt. Wir haben viele zwischenmenschliche Konflikte durchgestanden und hoffentlich oft auch etwas dabei gelernt.

Diese bunte Mischung im Orchesterleben ist es wohl, die viele Ehemalige heute sagen läßt, sie möchten die Zeit im HJO nicht missen: sie haben dort nicht nur gelernt, im Orchester zu spielen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen – und sie haben darüber hinaus dabei auch noch viel Spaß gehabt.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein schönes Jubeljahr und noch viele erfolgreiche HJO-Aktivitäten!

Claudia Klemkow-Lubda

 

Die Termine zum Jubiläum 1998: Ausstellung vom 21. bis 26. Juni 1998 in der Hamburger Rathausdiele;

Konzert am 26. Juni 1998, 20.00 Uhr, in der Hamburger Musikhalle (unter anderem mit Detlev Glanert: „Aufbruch für Orchester“ op. 11);

Jubiläums-Fest am 27. Juni 1998, 20.00 Uhr, in der „Fabrik“ (Barnerstraße);

Tag der offenen Tür am 29. Juni 1998 im Haus der Jugend auf dem Stintfang ab 18.00 Uhr.

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