zur Startseite der nmzzur Startseite der nmz zum Kulturinformationszentrum Stellenmarkt/Jobbörsezum nmz Archiv / Sitemapbestellen Sie die nmz zu sich nach Hausenehmen Sie Kontakt mit der nmz aufnmz interaktiv aktuelle Neuigkeiten aus der Welt der Musik

1998
47. Jahrgang
Ausgabe 4
April

© nmz und
autoren 1998

  nmz - neue musikzeitung

Rezensionen
Tonträger
Seite 13

Autor:
Uwe Schweikert

Liebesfreud

Claudio Monteverdi: Ottavo Libro dei Madrigali, Vol. I. Concerto Italiano, Rino Alessandrini. Opus 111
Helikon harmonia mundi OPS 30-187
Interpretation
 
Editorischer Wert
 phono-0.gif (85 Byte)phono-0.gif (85 Byte)phono-0.gif (85 Byte)
Technik
 phono-0.gif (85 Byte)
Zur Zeit der Renaissance waren es die „oltramontani“, flämische Sänger und Komponisten, die das musikalische Leben Italiens dominierten. Auf vergleichbare Weise waren in den vergangenen Jahrzehnten die „Nordlichter“ bei der Wiederentdeckung der italienischen Barockmusik tonangebend. Hauptsächlich englische und deutsche Ensembles machten die Madrigale und Opern Monteverdis oder die Konzerte Vivaldis populär. Diese interpretatorische Vorreiterrolle des Nordens scheint langsam zu Ende zu gehen, wenn man der diskographischen Szene vertrauen darf. Die Sängerinnen und Sänger des Concerto Italiano, die in diesem Genre das lange dominierende englische Consort of Musicke abgelöst haben, sind bei ihrer Gesamteinspielung der Madrigale Monteverdis inzwischen beim achten Madrigalbuch, den „Madrigali guerrieri et amorosi“, angelangt. Der venezianische Markuskapellmeister hat in diesem 1638 im Druck erschienenen Sammelband neben kleinen szenischen Theaterstücken Werke unterschiedlichster Beschaffenheit und Besetzung versammelt, die alle nur ein Thema kennen: die Freuden und Leiden des Liebeskrieges. Alessandrini folgt nicht der Druckanordnung, sondern stellt in einer ersten Folge insgesamt zehn Stücke in Gestalt eines abwechslungsreichen, farbigen Menus zusammen. Wie in den vorausgegangenen Einspielungen des Ensembles besticht die hörbare Überlegenheit gegenüber allen bisherigen Aufnahmen: die „cantabilità italiana“, mit der das Ensemble Monteverdis wortgezeugte Sensualität in nuancierte musikalische Rede umzusetzen weiß. Idiomatische Eloquenz ist aber nur die Voraussetzung, nicht schon das Ziel der Interpretation. Das Ensemble kostet vielmehr jeden emotionalen Affekt, aber auch jeden theatralischen Effekt dieser sinnlich-lasziven Musik mit sicherem Gespür für die Wirkung aus. Gerade solche Schlager wie die Schäferszene des „Lamento della Ninfa“ oder die Nachtstimmung und den Anbruch des erwachenden Tages in Petrarcas „Hor che ’l ciel e la terra“ hat man wohl noch nie mit derart vokaler Perfektion und dramatischer Lebendigkeit gehört. Auf den Fortgang dieser Serie darf man gespannt sein.

Uwe Schweikert

Social Bookmarking
Bookmark bei: Mr. Wong Bookmark bei: Webnews Bookmark bei: Linkarena Bookmark bei: Newskick Bookmark bei: Newsider Bookmark bei: Folkd Bookmark bei: Yigg Bookmark bei: Digg Bookmark bei: Del.icio.us Bookmark bei: Reddit Bookmark bei: Slashdot Bookmark bei: Netscape Bookmark bei: Yahoo Bookmark bei: Google Bookmark bei: Technorati Bookmark bei: Newsvine Bookmark bei: Ma.Gnolia Information

Links Counter @ leserbrief
@ nmz info (internetdienste) und hilfe

@ KIZ, das Kultur-Informations-Zentrum der nmz
@ taktlos - musikmagazin

@ aktuelle ausgabe
@ archiv
@ stellenanzeigen
@ abobedingungen

@ textrecherche
@ fortbildungen, wettbewerbe

@ anzeigenpreise print
@ anzeigenpreise web
@ weitere links
@ server-statistik

 Home

© copyright 1997 ff. by
neue musikzeitung
und den Autoren.
Alle Rechte vorbehalten.

@ impressum Print / Internet

Postanschrift
ConBrio Verlagsgesellschaft
Postfach 10 02 45
D-93002 Regensburg