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1999
48. Jahrgang
Ausgabe 04
April (Inhalt)

© nmz und
autoren 1999

  nmz - neue musikzeitung

Dossier: Junge Komponisten

Seite 52

Autor:
Gerhard Rohde

 

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Adriana Hölszky und ihre komponierenden Söhne

Der „Parzival“ – eine Kammeroper aus ihrer Rostocker Kompositionsklasse

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Hinter der Idee steckt, wie könnte es anders sein, Hans-Werner Henze. Während der Gießener Herbsttage für Aktuelle Musik 1997, bei denen unter anderem Henzes „Bassariden“-Ableger „Das Urteil der Kalliope“ sowie zwei experimentelle Werke von Adriana Hölszky und Mark-Anthony Turnage uraufgeführt wurden, entstand der Plan, sechs Studenten mit der Komposition eines Werkes zu beauftragen. Henze vermittelte die Bekanntschaft zwischen Hölszky und dem jetzigen Gießener Intendanten Guy Montavon. Das konkrete Ergebnis war jetzt im Theater im Löbershof, einer Nebenspielstätte des Gießener Stadttheaters, zu besichtigen.

Auf der Suche nach einer geeigneten Vorlage stieß man auf die Figur „Parzival“, der ja auch ein Suchender gewesen ist. Parzival heute: das ist ein junger Mensch, der, wie das Vorbild, von zu Hause fortgeht, die Welt zu erkunden, der sucht, kämpft, fragt, scheitert – man darf sich vorstellen, daß die sechs Komponisten der Klasse Adriana Hölszkys an der Hochschule für Musik und Theater Rostock sich in der Parzival-Figur auch selbst, ihre Fragen und ihr Suchen nach eigenem musikalischen Ausdruck wiederfinden.

Das Libretto Simon Werles, nach Chrétien de Troyes’ und Wolfram von Eschenbachs Vorlagen gestaltet, verzichtet auf die christlichen Motive der Leidensgeschichte, akzentuiert dafür umso stärker eine gegenwärtiger Sinnsuche junger Menschen. Der Weg ist das Ziel – aber ist diese strapazierte Formel nicht auch eine Verlegenheit? Eine Ausflucht, weil man das Ziel nicht mehr zu benennen vermag?

Die Komponisten Wang Fei, Carsten Hennig, Holger Klaus, Benjamin Lang, Jens Michael Müller-Sagardía und Gerhard Veser spüren in 16 Stationen den Parzival-Problemen nach. Wang Fei (Szene 1-3), Müller-Sagardía (4-6) und Carsten Hennig (11-16) bestreiten den Hauptanteil der Musik. Bemerkenswert, daß bei den verschiedenen, durchaus erkennbaren Handschriften letztlich doch eine gewisse stilistische Einheitlichkeit des musikalisch-szenischen Gestus entsteht.

Das liegt sicher auch an der Offenheit der szenischen Form, zu denen unter anderem auch ein Narr (als Sprechrolle) gehört.

Die Inszenierung Christian Marten-Molnárs arrangiert das Spiel inmitten des an Tischen sitzenden Publikums. Die Unruhe, die dadurch entsteht, verhindert ein wenig die Konzentration auf Stück und Spiel. Eine Spielfläche in der Mitte mit den Zuschauern drumherum wäre vermutlich für die Aufmerksamkeit förderlicher. Vielleicht ändert sich das noch bis zur Aufführung bei der Münchner Biennale, zu der die Produktion eingeladen ist. Eine Konstante in Gießen war das kleine Orchester mit elf Instrumentalisten, das sich nicht allein um technische Akkuratesse bemühte, sondern auch um den individuellen Stil der einzelnen Komponisten.

Gerhard Rohde

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