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nmz-archiv
nmz 2001/03 | Seite 50
50. Jahrgang | März
Dossier: Musikwirtschaft
Nachrichten aus der Musikwirtschaft
Know-how im Musikbiz
Soeben hat der Seminar- und Lehrgangsveranstalter music&more
sein Angebot erweitert und seinen Firmennamen in ebam GmbH
umgeändert. Marketing-Strategien, Eventmanagement, Vertragsabwicklung,
Musik und Recht Kompetenzen in diesen Themenbereichen werden
in der Musikindustrie immer wichtiger. Die ebam GmbH erstreckt sich
zukünftig auf vier Schwerpunkte: Musik, Medien, Events und
Kultur. Informationen unter der Telefon-Nummer 07071/98 98 40 oder
im Netz: www.ebam.de.
Management-Seminar
Künstler-, Konzert- und Tourneemanagement lautet
der Titel des nächsten Seminars des Instituts für internationales
Kulturmanagement in München. Renommierte Referenten wie zum
Beispiel Albin Hänseroth, Intendant der Kölner Philharmoniker,
Christine Scheppelmann, die künstlerische Direktorin der San
Francisco Opera oder Zarin Mehta, Direktor
der New Yorker Philharmoniker sprechen zu Kulturmanagern oder solchen,
die es werden wollen, über wichtige Managementfragen rund um
die Musik. Die Seminarsprachen sind deutsch und englisch. Nähere
Infos: INK, Tel. 089/93 93 28 66 oder www.ink-kulturmanagement.de
Branchentreff
Ein hoch gestecktes Ziel setzt sich die Europäische Sponsoring-Börse
St. Gallen, wenn sie Kulturschaffende, Vermittler und Veranstalter
zusammen mit Sponsoren und Vertretern von Stiftungen an einen Tisch
bringen will. Der Branchentreff für Fachleute aus dem Kulturmanagement
findet in diesem Jahr am 27. und 28. Februar in St. Gallen statt.
Referenten aus allen Bereichen werden mit den Teilnehmern über
das Schwerpunktthema Umgang mit dem Internet und den Neuen
Medien diskutieren.
Farbakzente
Der Einheitslook ist passee. Erstmals bietet die Firma Ernst
Schreiber Michelstadt Saxophon- und Klarinettenmundstücke
aus farbigem Acrylkomposit an. Je nach Geschmack gibt es Pastell-
oder Intensivfarben, auf Wunsch auch mit Glitzereffekt. Vielleicht
kommt ja so etwas Farbe in die oft tristen Konzertabende der Republik.
Surround-Effekte
Kopfhörer mit Surround-Sound-Technik liegen im Trend, waren
bisher jedoch sehr kostspielig. Mit dem AKG 105 SRS gibt es nun
auf dem unteren Preissegment (299,- Mark) einen Funkkopfhörer
mit Surround-Effekten, die sich gut für Fernsehen, Video und
DVD eignen. Da dieser Effekt bei reinem Audio jedoch störend
wirkt, kann man die Surround-Intensität wahlweise einstellen.
Informationen unter www.akg-acoustics.de
Minidisc als Longplay
Fast ein Flug nach New York oder vier Musik-CDs... Mit dem neuen
tragbaren Minidisc-Recorder von Sony kann man fünfeinhalb Stunden
Musik genießen, das heißt die Spielzeit ist dreimal
so lang wie bisher. Außerdem gibt es eine gute Nachricht für
Schnarchnasen: Bevor man einnickt und seine
U-Bahn-Station verpasst, wird man vom Minidisc-Player durch einen
Weckton sanft wieder auf den Boden der Realität geholt. Praktisch.
Sound auswählbar
Das neu entwickelte Tuning-Bell-System der Firma Gebr.
Alexander ermöglicht es Trompetern, verschiedene Schallbecher,
Mundrohre und Stimmbögen für ihr Instrument auszuwählen
und so den Sound ihres Instruments variabel zu gestalten.
Kinderklarinetten
Mit den in C gestimmten Klarinetten 610-C und 611-C der Firma Arthur
Uebel können Kinder sofort nach der musikalischen Früherziehung
das Klarinettenspiel beginnen. Die Instrumente besitzen eine ergonomisch
gut angeordnete Mechanik, die besonders auch für kleine Finger
leicht zu greifen ist, Ab sofort gibt es eingeschraubte Säulchen
wie bei den normalen B-Klarinetten, wodurch die Klappenführung
bedeutend stabilisiert werden konnte. Die extra leichten und robusten
Instrumente werden mit einem B-Klarinetten-Mundstück gespielt,
so dass ein Umstieg auf die größere B-Klarinette später
problemlos möglich ist.
Keine Nackenprobleme
Saxophonisten können ein Lied davon singen: Nackenschmerzen
durch das Tragen des großen Instruments machen ihnen das Musikerleben
schwer. Als Alternative zum herkömmlichen Nackengurt gibt es
nun das Tragesystem FREEneck, das das Gewicht des Instruments
auf den Rücken und zwar zwischen die Schulterblätter
ableitet und das Einschnüren des Halses durch die Trageschnüre
vermeidet. Ein leichtes Aluminiumgestänge mit einem Hüftgurt
macht es möglich. Informationen unter www.ergonomic-systems.com.
Henze bei Chester Music
Das Londoner Verlagshaus Chester Music gab soeben bekannt, dass
es einen Exklusiv-Vertrag mit dem Komponisten Hans Werner Henze
abgeschlossen hat, der alle neu entstehenden Werke Hans Werner Henzes
beinhaltet, darunter das Orchesterwerk Scorribanda Sinfonica
(Auftragskomposition des NDR) sowie eine Oper für die Salzburger
Festspiele 2003.
Musikpädagogik
Der ConBrio-Fachbuchtitel Elementare Musikpädagogik
von Juliane Ribke ist ab sofort wieder im Handel erhältlich.
Das Buch stellt einen musikpädagogischen Ansatz vor, der persönlichkeitsbildende
Prozesse in den Kontext des Elementarbereiches einbindet. Zahlreiche
praktische Unterrichtsbeispiele und Unterrichtseinheiten sind auf
den Grundlagen dieses Konzeptes methodisch ausgearbeitet und in
ihrer Umsetzung detailliert geschildert.
Metronom und mehr
Die Entwicklung, MIDI-Files beim Üben einzusetzen, verlangt
nach neuen Formen des Metronoms. Das vorsintflutliche mechanische
Tick-Tack-Gerät hat ausgedient. Die Firma Roland reagiert auf
diesen Trend mit seiner Music-Tutor-Serie, deren neues
Modell MT-90S ausgereifte technische Möglichkeiten bietet:
Wiedergabefunktionen für SMF-Dateien mit 369 verschiedenen
Sounds, interne Lautsprecher oder integrierte Stereoausgänge,
der Intro Countdown, das heißt das Anzählen
vor dem Beginn der Melodie sowie ein integriertes Mikro machen aus
dem métronome moderne einen multifunktionalen
Übebegleiter des Musikers.
Winterschlussaktion
Restauflagen, Remittenden und Sonderausgaben rund um die Musik gibt
es auf der Seite www.kronos-buch.de
das ganze Jahr über. Noch bis zum 31. März hat Kronos
nun eine Sonderaktion gestartet, bei der viele Artikel noch einmal
um 20 Prozent reduziert erhältlich sind. Für Musikfreunde,
die gerne stöbern, lohnt sich die Seite allemal.
ORF-Shop-Produkte
Produktionen des ORF, die über lange Zeit nur im ORF-Shop in
Österreich erhältlich waren, werden ab dem 01. Januar
2001 von Koch Classics weltweit vertrieben. Koch sicherte sich damit
einen über 250 Titel umfassenden Katalog mit Eigen- und Lizenzproduktionen.
Echo-Preis fürs Internet
Der Deutsche Schallplattenpreis Echo wird in diesem Jahre erstmals
auch für Internet-Auftritte vergeben. Musikfans können
online selbst per Mausklick die beste Artist-Webpage und den innovativsten
Label-Auftritt im Internet wählen. Außerdem darf jede
im Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. vertretene
Firma je zwei Vorschläge einbringen. Die Deutsche Phonoakademie
will so der wachsenden Bedeutung der Online-Kommunikation für
die gesamte Musikbranche Rechnung tragen. Die Preisverleihung ist
am
15. März 2001 in Berlin.
Nachwuchs-Plattform
Wo findet man Infos zu Künstlern, die nicht bei einem der wenigen
Majors unter Vertrag stehen? Als Promotionplattform präsentiert
peoplesound.de kostenlose Musik-Downloads von Nachwuchskünstlern.
Ab sofort findet der User durch ein interaktives Radio auf der Website
schneller die Lieblingsgenres. Unschlüssige können vier
virtuelle DJs auflegen lassen und stöbern. Wenn man fündig
wurde, kann man sich eine persönliche CD zusammenstellen und
online bestellen. Es gibt Künstlerbiografien, Rezensionen,
Kommentare und Chats. Durch ein internes Netzwerk haben die User
Zugriff auf etwa 11.000 weltweit teilnehmende Bands und Einzelkünstler.
CD-Qualität im Netz
Die Verarbeitung und Wiedergabe von Sprache, Musik und Sounds in
hervorragender Qualität ist eine der wichtigsten Voraussetzungen
für eine erfolgreiche Nutzung des Internets geworden. Deshalb
haben die Firmen Be Inc. (ein Anbieter von Internet-Plattformen
für Unternehmen der Unterhaltungsindustrie) und Beatnik Inc.
ein Abkommen getroffen, das die Einbindung der Beatnik Audio Engine
(BAE) in die Internet-Plattform von Be Inc. vorsieht. Die Beatnik
Audio Engine ermöglicht eine Wiedergabe von Sprache und Musik
in CD-Qualität, während nur minimaler Speicherplatz benötigt
wird.
Service-Börse
Wer als Kulturinitiative auf der Suche nach einem zahlungskräftigen
Sponsor ist, kann im Internet fündig werden. Die Service-Börse
kultur plus der Akademie Remscheid ist eine Kommunkationsform
für Kulturschaffende und Unternehmen und bietet einen Beratungsservice
und Informationen für beide Seiten. Informationen unter www.kulturplus.de
Notensoftware
Eine gute Nachricht für alle, die sich für Notensoftware
interessieren: Das neue Programm FinaleNotePad von Klemm
Technology steht zum kostenlosen Download im Internet unter www.klemm-music.de/coda/notepad
zur Verfügung. Diese abgespeckte Version des im Handel erhältlichen
großen Finale-Programms ermöglicht durch
eine Reihe von Werkzeugen, wie zum Beispiel X-Tolen, Artikulationen,
Dokument-Assistent und so weiter das komfortable Erstellen professioneller
Partituren.
Rich Content
Madge-web präsentierte auf der MIDEM 2001 einen für die
Musikbranche konzipierten Netzwerk-Service zur Verbreitung von digitalem
Rich Content, das heißt umfangreichen Text-, Video-
und Musikfiles. Komponenten wie digitale Kodierung, sicherer Datenaustausch
und Urheberrechtsverwaltung von digitalen Inhalten werden im Netz
immer wichtiger, um effizienter zu arbeiten, zum Beispiel Ladezeiten
von Texten und Bildern zu verringern und so die Attraktivität
für den User zu erhöhen.
Rückschlag für Napster
Das 9. US-Berufungsgericht bestätigte am 12. Februar das Urteil
gegen Napster, das den Dienst als illegal einstuft. Der Service
muss den Tausch von urheberrechtlich geschütztem Material stoppen
und kann wegen Urheberrechtsverletzungen haftbar gemacht werden.
Als Reaktion ging Napster in die Offensive und bot der Musikindustrie
über die nächsten fünf Jahre verteilt eine Milliarde
Dollar für die Lizenzierung der Rechte an. Davon sollen die
Majors 750 Millionen, die kleineren Labels zusammen 250 Millionen
erhalten. Im Gegenzug erwartet Napster von der Industrie den Rückzug
sämtlicher Klagen. Finanzieren will Bertelsmann/Napster die
Lizenzabgaben durch ein kostenpflichtiges Abonnement-Modell für
die tauschwilligen Netzbesucher.
www.dibi.de
Ab sofort bietet die Datenbank www.dibi.de nicht nur alle in Deutschland
verfügbaren eBook-Editionen, sondern auch über 2.000 Titel
in englischer, französischer und portugiesischer Sprache an.
Gerade beim Lesen fremdsprachiger Literatur lassen sich die Vorzüge
von eBooks gegenüber Printausgaben nutzen. Unbekannte Worte
können direkt online nachgeschlagen werden, Textpassagen markiert
und kopiert werden.
Auszeichnung
Zum zweiten Mal hintereinander wird die Jenaer Philharmonie für
das Beste Konzertprogramm vom Deutschen Musikverleger-Verband
(DMV) für die zurückliegende Musiksaison ausgezeichnet.
Ihr Konzertkonzept, das Neues in einem stimmigen Umfeld präsentiert
und vielfältige, auch stilübergreifende Querverbindungen
herstellt, regt zu bewusstem Hören an und macht den Konzertbesuch
zu einem besonderen Erlebnis, so die Begründung der Jury.
Ein Fingerzeig besonders für die Veranstalter in den deutschen
Konzertmetropolen, in der Programmgestaltung wieder mehr Mut zu
beweisen.
Millionen-Verluste
Die deutsche Tonträgerbranche musste im Jahr 2000 Federn lassen.
Die verzeichneten Einbußen von zirka zwei Prozent, das heißt
von 100 Millionen Mark, führt der Vorsitzende des Bundesverbandes
der Phonographischen Wirtschaft, Thomas M. Stein, vor allem auf
den gestiegenen Absatz von bespielbaren CDs zurück, der sich
gegenüber dem Jahr 1999 mehr als verdoppelt hat. Außerdem
bescheinigte Stein dem Tonträgerfachhandel mangelnde Bereitschaft,
sich weiterzuentwickeln.
Mehr Nicht-Käufer
Die Stiftung Lesen Mainz hat in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein
eine repräsentative Studie durchgeführt, die Aufschluss
über die Lesegewohnheiten der Deutschen gibt. Angesichts fast
900.000 lieferbarer Bücher zu allen Themen gibt es zu denken,
dass die Hälfte der Bevölkerung innerhalb eines Jahres
kein einziges Buch kauft. Andererseits hat sich die Anzahl der Bücher,
die ein Buchkäufer innerhalb eines Jahres erwirbt, erhöht.
Im Klartext: Die Kluft zwischen Buchkäufern und Nicht-Käufern
scheint größer geworden zu sein.
Positives Image für Sponsoren
Sponsoring wird angesichts leerer Staatskassen auch im Konzertbetrieb
immer wichtiger. Sponsoren fördern dabei meistens nicht über
das Geld: Es passiert oft über kostenlose Hotelreservierungen,
Künstlerverpflegung und vieles mehr. Große Beträge
fließen nur bei hoher Präsenz der Veranstaltung in den
Massenmedien. Laut Meinungsforschungsinstitut INRA ist das Erwarten
eines positiven Images der ausschlaggebende Grund für Kultursponsoring.
Freilich ist das Erreichen einer Zielgruppe mit großer Kaufkraft
und hoher Schulbildung bei Konzertbesuchern ebenso wichtig. Dennoch
dürfe das Kultursponsoring nicht die staatlichen Stellen aus
der Pflicht nehmen. Es gehöre weiterhin zu den Aufgaben des
Staates sich für diesen wichtigen Bereich Gelder zu leisten.
(Quelle: ddp)
VIVA goes Radio
Deutschlands erfolgreichste Jugendhörfunkwelle Eins Live
(WDR) bekommt Konkurrenz: Ab Herbst 2001 will der Fernsehsender
VIVA mit seinem VIVA Radio die ganz jungen Hörer
von 12 bis 19 Jahren ansprechen. Wir wollen ein peppig-frech-aggressives
Jugendradio machen, erklärt VIVA-Chef Dieter Gorny seine
Pläne. Auch in punkto Aktualität soll es einen Schritt
nach vorne geben. Die landesweite Welle soll Gorny zufolge eine
Art CNN des Radios werden. Gemeinsam mit Radio NRW wird
VIVA das Radioprogramm auf Mittelwelle veranstalten. ddp
Live-Acts
Was die PopKomm schon seit Jahren erfolgreich praktiziert, hat nun
auch die Musikmesse Frankfurt erreicht. An den Publikumstagen am
10./11. März gibt es mehr als 200 Live-Konzerte auf acht Bühnen
des Messegeländes. Solo-Gesang, Schlagzeug-Performances, Jazz-Sessions
und Rock- und Popkonzerte mit den Top-Acts Reamonn und Guano Apes
peppen die beiden letzten Messetage auf vielleicht ein Anreiz
auch für Fachbesucher, den Messeaufenthalt um zwei Tage zu
verlängern.
Musikmesse sound
Vom 14. bis 16. September 2001 veranstaltet die Messe Dresden zum
zweiten Mal die Musikmesse sound. Durch die lokale Lage
im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Polen versteht
sich sound vor allem als Kontaktbörse zu Unternehmen
aus Osteuropa. Neben den üblichen Ausstellerflächen wird
es auch Seminare und Workshops geben. Informationen unter www.messe-dresden.de.
Musicora 2001
Die internationale Fachmesse für klassische Musik und Jazz
Musicora öffnet vom 31. März bis 3. April
2001 in Paris ihre Pforten. Verlage und Instrumentenhersteller präsentieren
Neuheiten; Workshops und Konzerte vervollständigen das Programm.
Informationen unter www.lesalondelamusique.com
Klassik-Grammys
Bei den 43. Grammy Awards in Los Angeles zählen auch deutsche
Künstler zu den Preisträgern. Die Berliner Philharmoniker
mit Sir Simon Rattle erhielten für ihre Aufnahme der zehnten
Symphonie von Gustav Mahler einen Grammy in der Kategorie beste
Orchester-Darbietung.
Auch in der Kategorie beste Chor-Darbietung war ein
Deutscher erfolgreich. Zusammen mit dem amerikanischen Oregon Bach
Festival Chor und Orchester konnte Helmut Rilling einen der begehrten
Musik-Preise für seine Interpretation von Pendereckis Credo
entgegennehmen. Als dritter deutscher Preisträger wurde Dietrich
Fischer-Dieskau geehrt. Er gewann gemeinsam mit Kent Nagano und
Kim Begley in der Kategorie beste Opern-Aufnahme für
Busonis Doktor Faust.