[an error occurred while processing this directive]
nmz-news
nmz 2001/03 | Seite XX
50. Jahrgang | März
Personalia
Personalia
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Kulturinformationszentrum
Aktuelle Beiträge aus dem Kulturinformationszentrum:
[an error occurred while processing this directive]
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2001/03:
Wildberger bei Eclat in Stuttgart
Eine Begegnung, die bewegte: Der Schweizer Komponist Jacques Wildberger
war zur Uraufführung seiner Kantate Tempus Cadendi
Tempus Sperandi nach Stuttgart zum Eclat-Festival
gekommen. Man hörte ein Werk, das in seiner nobel-distinkten
Haltung überzeugte (siehe Seite 37/38). Wildberger hat sich
nie irgendwelchen Moden angeschlossen. Der fast Achtzigjährige
wirkt im Gespräch so provokativ, spöttisch und modern
wie in frühen Jahren. Man sollte ihm und seinem Werk in Deutschland
ein Festival widmen es würde sich lohnen.
Norris Turney tot
Der Jazz-Saxophonist Norris Turney, der Duke Ellington bei seinen
letzten Aufnahmen begleitete, ist am 17. Januar 2001 an den Folgen
eines Nierenleidens im Alter von 79 Jahren gestorben. Norris Turney
war auch ein Meister im Klarinetten- und Flötenspiel. Mit Ellington
ist er auf Platten wie Afro-Eurasian Eclipse, The
Queen s Suite und The New Orleans Suite
zu hören. Sein Sound war außerordentlich weich, lyrisch
und fließend. Seine ersten Auftritte hatte der Jazzmusiker
noch als Schüler auf einem Flussboot im US-amerikanischen Cincinnati.
Jay Jay Johnson verstorben
Der am 22. Januar 1924 in Indianapolis geborene Jay Jay Johnson
hatte schon eine beachtliche Karriere in Swing-Orchestern (Benny
Carter, Count Basie) absolviert, als er Mitte der 40er-Jahre nicht
nur zum ersten wichtigen und jahrzehntelang führenden Posaunisten
des Bebop (Parker, Powell, Davis) avancierte, sondern mit vibratolosem
Ton und (für damalige Gewohnheiten) unglaublich geschwindem
Spiel auf dem bislang für nicht besonders beweglich gehaltenen
Instrument zum Urbild des modernen Jazzposaunisten wurde. Am 4.
Februar 2001 erlöste Johnson sich selbst durch einen Pistolenschuss
von schwerer Krankheit. maw
Hans Koller (re.) im Duo mit
Bernd Konrad
Foto: P. Brunner
Er stand für den Jazz im Kollerland
Hans Koller zum achtzigsten Geburtstag
Er war der erste europäische Musiker, der im amerikanischen
Fachblatt Downbeat mit vier Sternen bewertet wurde,
der höchsten Auszeichnung. Bereits 1953 drang der Klang des
Saxophonisten Hans Koller bis in die Staaten. Vom Jazz im
Kollerland war die Rede, wenn Amerikaner vom deutschen Jazz
der Fünfzigerjahre sprachen. So sehr prägte der Wiener,
der 1950 über München nach Frankfurt kam, die deutsche
Szene. Seit Mitte der Achtzigerjahre hat sich Koller weitgehend
aus dem Musikbetrieb zurückgezogen und widmet sich der Malerei.
Hans Koller feierte am 12. Februar in Wien seinen achtzigsten Geburtstag.
rk.
Ib Nørholm 70
Eine der Schlüsselfiguren der dänischen zeitgenössischen
Musik wurde Ende Januar 2001 70 Jahre alt. Ende der 50er-Jahre gehörte
Nørholm zu den Ersten, die nach einer neueren Musiksprache
als der damals in Dänemark noch verbreiteten, sogenannten Gar
Nielsen-Tradition suchten. Bereits um 1965 aber ließ
er wieder traditionelle Elemente in sein Werk ein- fließen
und zählte zu den Begründern einer dänischen Auseinandersetzung
mit serieller Musik. Nørholms Stil ist gekennzeichnet durch
die Suche nach einem dritten Weg zwischen zu simplen und zu schwer
verständlichen Ausdrucksweisen. Nørholms umfangreiches
Schaffen umfasst zehn Symphonien, Konzerte, Opern, Chormusik und
Kammermusik.
Raimo Kangro
Am 4. Februar dieses Jahres verstarb überraschend der 51
Jahre alte estnische Komponist Raimo Kangro. Er unterrichtete an
der Estnischen Musikakademie Komposition und schuf viele seiner
Werke im Auftrage internationaler Festivals, wie zum Beispiel dem
Schleswig-Holstein Musikfestival, Sydneys Spring oder dem
britischen Emering Light. Das wesentliche Element seiner Kompositionen
ist die rhythmische Orientierung. In der Melodik finden sich asymmetrische
und improvisatorische Entwicklungen der Melodielinien ebenso wie
Anklänge an Populäres. In Kangros Schaffen finden sich
fast alle Werk-Gattungen. Am bekanntesten wurden die Kantate Gaudeo
sowie die Messe für die unschuldig ermordeten Esten.
Nele Hertling Präsidentin
Die Intendantin des Berliner Hebbel-Theaters, Nele Hertling, wurde
im Rahmen der turnusmäßigen Mitgliederversammlung einstimmig
zur neuen Präsidentin des Deutsch-Französischen Kulturrates
gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Siegfried Palm an, der
das Gremium zwölf Jahre lang leitete. Palm wurde aufgrund seiner
Verdiens-te die Ehrenpräsidentschaft auf Lebenszeit verliehen.
Der Deutsch-Französische Kulturrat ist eine gemeinsame Einrichtung
von Bund und Ländern sowie der französischen Regierung.
Er berät die Regierungen in Angelegenheiten der gemeinsamen
Kulturpolitik, spricht Empfehlungen aus, formuliert Petitionen,
vergibt Stipendien und verleiht Preise beispielsweise für Journalisten
und Komponisten.