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nmz-archiv
nmz 2001/03 | Seite 23
50. Jahrgang | März
Rezensionen
Klammeraffe und Hufeisenlattich
Die zweite Ritter-Rost-CD verführt zum Briefe-Austragen
Post
für Ritter Rost, CD-ROM von Jörg Hilbert und Felix
Janosa, Terzio Verlag, 69 Mark, ISBN: 3-932992-81-4
Verfügen Sie über einen PC mit 586er Prozessor, 166 MHZ
und 32 MB RAM und CD-ROM Laufwerk, dann sind Sie in der glücklichen
Lage und können die neue Ritter Rost-CD-ROM spielen.
Wie schon die erste Ritter-ROM (Ritter Rost und die eiserne
Burg) ist auch dieses Computerspiel nicht nur für Kinder
geeignet...
Das Schicksal jedes Briefträgers ist es wohl, irgendwann bei
der Arbeit von einem Hund gebissen zu werden. Es war eigentlich
nur eine Frage der Zeit, wann es den Briefträger des Fabelwaldes
Herrn Schlapinsky erwischt! Ausgerechnet der eigentlich
recht süße Dosenhund von Ritter Rost erwischt das Bein
des Briefträgers, so dass dieser das Bett hüten muss und
nicht mehr in der Lage ist, seine Post auszuteilen. Also müssen
Sie einspringen! Nachdem Sie Ihr Äußeres nach Ihren Vorstellungen
zusammengestellt und einen geeigneten Titel (z.B. Drahtbürst
von Eisenbart) ausgewählt haben, müssen Sie sich auf den
Weg zum Postamt machen, um ihre Tasche mit Briefen aufzufüllen.
Was gar nicht so einfach ist, denn es gibt viele Wege im Fabelwald.
Zur Hilfe und besseren Orientierung gibt man Ihnen eine Karte mit,
auf der sich zunächst nur Kreuze befinden, die jedoch nach
und nach, wie durch Zauberhand, verschwinden, und statt dessen die
einzelnen Stationen ihrer Wanderung bildlich zeigen. Sind alle Stationen
durchwandert, ist auch die Karte komplett.
Natürlich lernen Sie bei dieser Briefträgertätigkeit
alle Besucher des Fabelwaldes kennen, und auch wenn Sie Ritter
Rost-Fan sind, und glauben, dass Sie schon jeden und alles
dort kennen, dann irren Sie sich, denn auch wer Ratzefummel, Mies
den Werwolf, Don Quietsch, Oma Rost, et cetera bereits kennt, die
Geschichten, die Sie auf dieser CD-ROM erfahren, sind neu und (wie
immer) witzig!
Am meisten Spaß bei dieser Ritter-ROM machen jedoch die überall
liebevoll versteckten Kleinigkeiten: beinahe jeder Baum, jede Blume
und jedes Tier können angeklickt werden, und erwachen so zum
Leben. So begegnen Ihnen beispielsweise der (Büro-) Klammeraffe,
der Hufeisen-Lattich, der Fleisch-Wolf, die Urform der Straßenlaterne,
das Rostophon (das beliebteste Instrument im Fabelwald klar,
was auch sonst!), die Kanonenkugelpalme, eine Regenbogenparkuhr,
und vieles, vieles mehr! Natürlich sind auch wieder musikalische
Einlagen eingebaut, besonders interessant sind die Informationen
zur Geschichte der Posthornmusik. (Mein Favorit ist
das in der Renaissance vorkommende Pfurzhorn
es klingt klasse!).
Und wenn Sie schließlich all Ihre Briefe ausgeteilt haben
und wieder in der Burg von Ritter Rost ankommen, dann erleben Sie
Ihr blaues Wunder, denn dies war nur die erste Ebene des Spiels:
Sie müssen nun auch noch die Post nach Übersee
und die Luftpost austeilen. Aber das ist noch viiieeel lustiger
und natürlich auch pädagogisch wertvoll!