Napster, das Urböse, kommt auf Knien daher und die Musikindustrie
jubelt triumphierend. Verstehen kann es einer, der sich im Netz
auskennt, nicht. Über was freuen sich die Majors denn da wohl?
Stehen doch schon zig mit Napster vergleichbare Anbieter in den
Startlöchern. Einer dieser potenziellen Nachfolger in der Rolle
des Feindbildes einer gesamten Industrie ist Audiogalaxy. Besucht
man deren Angebot, versteht man die Furcht vor Napster erst recht
nicht mehr, denn dessen Schwachpunkte wie etwa eine unzureichende
Suchmöglichkeit, bestehen bei Audiogalaxy nicht mehr.
Hier setzt man weit mehr auf den Portal-Gedanken. So werden MP3-Songs,
die User sich mittels der Peer-to-Peer-Netwerktechnik gegenseitig
anbieten, in Kategorien untergliedert, den so genannten Departments.
Schnell und zügig findet man so das Gesuchte und wird zusätzlich
unterstützt durch Angaben über Verfügbarkeit eines
Titels oder dessen Beliebtheit. Die User sind sich nicht nur gegenseitig
Anbieter, sondern nehmen auch zur gegenseitigen Information an einem
Redaktionssystem teil, in dem einzelne Titel kommentiert oder in
Diskussionsrunden besprochen werden können.
Zum bequemen Download dient ein satellite genanntes
Tool, das nach Auswahl der gewünschten Titel diese im Hintergrund
je nach Verfügbarkeit herunterlädt und sie auf der lokalen
Platte abspeichert. Jedem User steht zur Verwaltung der Downloads
und der bereits geladenen Titel ein eigener Bereich zur Verfügung,
in dem er Titel verwalten oder einfach nur anhören kann. Das
Webportal nebst zugehörigem, kostenlosem Software-Tool ist
rundum gelungen und mehr als ein ernst zu nehmender Konkurrent für
Napster. Seltsam also, dass immer nur davon die Rede ist.