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nmz 2001/04 | Seite 2
50. Jahrgang | April
Personalia
Personalia
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Kulturinformationszentrum
Aktuelle Beiträge aus dem Kulturinformationszentrum:
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Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2001/04:
Bernd Loebe nach Frankfurt
Der Künstlerische Direktor der Brüsseler Oper, Bernd Loebe,
soll im September 2002 neuer Intendant der Oper Frankfurt werden.
Der Frankfurter Kulturdezernent, Hans-Bernhard Nordhoff, hat den
48-Jährigen als Nachfolger des vorzeitig ausscheidenden Intendanten
Martin Steinhoff vorgeschlagen. Die Eckdaten des Vertrages stünden
fest, so Nordhoff. Der Frankfurter Magistrat wird am 6. April über
die Kandidatur Loebes abstimmen. Vor seiner Brüsseler Zeit
war Loebe unter anderem Musikredakteur beim Hessischen Rundfunk.
Loebe ist derzeit auch Berater des Frankfurter Generalmusikdirektors
Paolo Carignani. Sein Intendantenvertrag soll eine Laufzeit von
fünf bis sechs Jahren haben. Vereinbart werden solle zudem
eine Vorbereitungszeit der Spielzeit 2001/2002. Opernintendant Steinhoff
hatte nach Querelen um seine Person entschieden, vorzeitig aus seinem
bis 2004 laufenden Vertrag auszuscheiden.
Der Zuschlag für Loebe wäre mehr als nur ein Akt der Vernunft:
Loebes Kenntnis des internationalen Opernbetriebs ist ein kaum abschätzbares
Kapital für das Entree bei der krisengeschüttelten Frankfurter
Oper. Dass die Brüsseler Oper einen so hohen Ruf genießt,
ist nicht zuletzt Bernd Loebe zu danken, der gemeinsam mit dem Brüsseler
Intendanten Bernard Foccroulle das Théâtre de la Monnaie
zu einem Spitzenhaus geformt hat.
Pionier des klassischen Saxophons
Sigurd M. Rascher starb mit dreiundneunzig Jahren in den USA Sigurd M. Rascher hinterlässt der Musikwelt ein großes
Vermächtnis, nicht nur in den vielen Werken für Saxophon,
die er inspiriert hat, sondern auch in seinen unermüdlichen
Bestrebungen sein tiefgründiges Wissen und Können weiterzugeben.
Er begann seine Karriere Ende der Zwanzigerjahre, nachdem er in
Stuttgart bei Phillip Dreisbach Klarinette studiert hatte. Ab 1931
war er in Berlin, wo er bei den Berliner Philharmonikern als Saxophonist
im Orchester bei mehreren Uraufführungen (zum Beispiel Cardilac
von Paul Hindemith oder Johnnie spielt auf von Ernst
Krenek) mitwirkte. Hindemith widmete Rascher sein Konzertstück
für zwei Altsaxophone, Edmund von Borck ein Konzert für
Altsaxophon und Orchester, die er mit den Berliner Philharmonikern
unter der Leitung von Hermann Scherchen bald danach uraufführte.
Der Erfolg war so groß, dass das Konzert am nächsten
Tag wiederholt werden musste. Es folgten immer mehr Werke (Ibert,
Glazounov, Larsson und so weiter) und dementsprechend Konzerte;
in ganz Europa, Zentralamerika, Australien, Ägypten, Indien,
sogar im fernen Tasmanien und Hawaii. Eine Professur in Kopenhagen
an der Danish Royal Academy of Music wurde für ihn eingerichtet.
1939 ging Rascher in die USA, um als Solist mit dem Boston Symphony
Orchestra unter Koussevitzki und der New York Philharmonic unter
Barbirolli, mit dem ihm gewidmeten Concertino da Camera
von J. Ibert aufzutreten. Viele der Standardwerke für Saxophon,
ob mit Orchester oder Klavier, verdanken wir der Initiative von
Rascher. Seine Top Tones (die Erweiterung des Umfangs
von zwei und halb Oktaven auf vier Oktaven) kennt jeder Saxophonist,
ob Klassiker oder Jazzer. Auch die vielen Bearbeitungen alter Meister,
die er für junge Saxophonisten machte oder seine Übungswerke
(158 Exercises, Scales, 24 Intermezzi und Do you listen?),
werden weiterhin Saxophonisten lange beschäftigen. cr
Lüttmann reformiert Musikausbildung der Mongolei
Als Vorbildlicher Mitarbeiter auf dem Gebiet der Kultur
in der Mongolei hat sich der Engenhahner Professor und Musikpädagoge
Reinhard Lüttmann verdient gemacht. Dies befand der mongolische
Botschafter B. Bayarsaikhan, der Lüttmann die Medaille Vorbildlicher
Mitarbeiter auf dem Gebiet der Kultur verlieh. Die Universität
für Kunst und Kultur in Ulan Bator hatte vor fünf Jahren
Lüttmann eingeladen, die dortige Musikerziehung dem europäischen
Standard anzupassen. 1996 reiste Lüttmann zum ersten Mal in
die Mongolei, um seitdem mit seinen mongolischen Kollegen neue Studien-
und Prüfungsordnungen zu erarbeiten, die langfristig einem
soliden Unterbau in der Musikerziehung des Landes zugute kommen.
Für sein Engagement für die Musikerziehung in der Bundesrepublik
und sein soziales Engagement für Menschen in Not in Afrika,
Syrien und der Mongolei erhielt Lüttmann jetzt das Bundesverdienstkreuz.