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nmz-archiv
nmz 2001/04 | Seite 20
50. Jahrgang | April
Rezensionen
Soundtracks
What Women Want (Was Frauen wollen), Columbia, CD 501715-2
Als hätten wir es nicht immer gewusst: Mel Gibson weiß,
was Frauen wollen. In seinem neuesten Kinohit kann er sogar ihre
Gedanken lesen. Dazu hat Joseph von Westfalen den Soundtrack zusammengestellt:
Wie man mit Jazzstandards Frauen verführt. Das Konzept dieser
exquisiten Songkollektion läuft wohl auf das selbe hinaus.
Auf der Komponistenliste stehen Cole Porter, Johnny Mercer, Harold
Arlen, Jerome Kern, Kurt Weill & Cy Coleman. Angestimmt werden
die Jahrhundertsongs von Frankieboy, Sammy Davis Jr., Tony Bennett,
Nancy Wilson oder Bobby Darin. Irgendwo dazwischen röhrt Meredith
Brooks ihren Millionenseller Bitch. Das gibt allerdings
Punktabzug.
Chocolat, Sony Classical, CD SK 89472
Juliette Binoche ist zum Anbeissen im neuesten Kinomärchen
von Lasse Hallström. Aber allzuviel Süßigkeiten
sind ungesund. Und allzu süß oder gefällig ist auch
der folkloristische Chocolat-Score von Rachel Portman.
Wie in den 70er-Jahren dominieren Panflöten die französisch
angehauchte Filmmusik, die manchmal an Georges Delerue & Co.
erinnert. Als Zuckerl gibt es für die Fans noch zwei Nummern
mit dem als Zigeuner-Swinger verkleideten Johnny Depp.
Austin Powers: International Man Of Mystery & The Spy Who
Shagged Me, RCA, CD 09026 63735 2
Austin Powers löste Ende der 90er auch einen
Easy-Listening-Boom aus. Jetzt endlich sind die beiden Scores von
George S. Clinton auch auf Tonträger erhältlich. Diese
Partituren eklektizistisch zu nennen ist leicht untertrieben. Gemeinsam
schleichen hier James Bond und der Rosarote Panther im Geheimdienst
ihrer Majestät um die Ecke. Beschattet von ihren Hauskomponisten
John Barry & Henry Mancini. Übernehmen Sie, Dr. Evil!