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nmz-archiv
nmz 2001/05 | Seite 29
50. Jahrgang | Mai
Deutscher
Tonkünstler Verband
Projekt der neuen Allianz-Kulturstiftung
Jacobi-Wettbewerb 2001: Klavierduo und Akkordeon solo
Nicht nur im Wirtschaftsteil macht die Allianz-Versicherungsgruppe
zurzeit von sich reden. Nach halbjähriger Undercover-Arbeit
präsentierte sie Ende März 2001 der Öffentlichkeit
die mit einem Stiftungsvermögen von 100 Millionen Mark ausgestattete
neue Allianz-Kulturstiftung der Öffentlichkeit. Neben der seit
zehn Jahren tätigen Allianz Umweltstiftung residiert im noblen
Domizil in München-Bogenhausen nun auch eine Stiftung, die
ihre Aufgaben im Bereich Jugend Kultur Europa
sieht. Der promovierte Archäologe Dr. Ludger Hünnekens
ist Geschäftsführer der neuen Stiftung. Gemeinsam mit
dem derzeit siebenköpfigen Kuratorium setzt er die Schwerpunkte
der im Stiftungsrat Vorsitz: Henning Schulte-Noelle
verabschiedeten Projekte.
Warum gerade Jugend? Warum Kunst? Und warum Europa? Die Allianz-Kulturstiftung
möchte im Gebiet der Kunst ein Netzwerk junger Menschen knüpfen,
das den Einigungsprozess Europas durch enge Arbeitsverbindungen
vorantreibt.
Bei der Suche nach Querverbindungen gilt es, einen Erfahrungsaustausch
innerhalb Europas zu ermöglichen, sollen Brückenschläge
in die Zukunft gelingen. Dabei ist nicht Sponsoring oder Verkaufsförderung
intendiert deshalb wurde bei der Einrichtung einer Stiftung
auch ganz bewusst die rechtliche Unabhängigkeit von Stiftung
und Konzern angestrebt.
Die im Kuratorium vertretenen Persönlichkeiten beleuchten schlaglichtartig
das Programm: Prof. Dr. Robert Picht, Direktor des Department for
Human Ressource Development am Europa-Kolleg in Brügge (Vorsitz),
Hans-Ulrich Obrist, Kurator des Pariser Musée dArt
Moderne, Moritz de Hadeln, Ex-Chef des Berliner Filmfests, Jean-Baptiste
Joly, Direktor der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart, Prof. William
E. Paterson, Direktor des Institute for German Studies der Universität
Birmingham, Tom Stromberg, Intendant des Deutschen Schauspielhauses,
Hamburg, und schließlich Karsten Witt, Mitbegründer des
Ensemble modern und heute Intendant der Royal Festival Hall in London.
Zu den ersten zwölf geförderten Projekten darunter
die 2. Berlin Biennale 2001 für Zeitgenössische Kunst,
germinations 13, ein Kuratoren-Austausch- und Künstlerförderungsprogramm
in fünf Ländern, und das Europäische Institut des
Kinofilms in Karlsruhe gehört auch der vom Deutschen
Tonkünstlerverband veranstaltete Internationale Wolfgang-Jacobi-Wettbewerb
für Kammermusik der Moderne.
Der Wettbewerb ist im zweiten Jahr seines Bestehens ausgeschrieben
für Klavierduo und Akkordeon solo und richtet sich an europäische
Musikstudenten und junge Musiker zu Beginn ihrer künstlerischen
Karriere.
Noch ist das Themenspektrum der von der Allianz Kulturstiftung
geförderten Projekte stark an klassischen Kultursparten ausgerichtet
aber das so entstehende Netzwerk wird zweifellos auch neue
Impulse generieren und Anstöße zu anderen Sparten hin
zu geben vermögen. Die Werke von Wolfgang Jacobi der
Tradition verhaftet und zugleich in vielerlei Hinsicht innovativ
und originär sind im musikalischen Bereich ein glücklich
gewähltes Beispiel für eine grenzübergreifende Tonsprache.