[an error occurred while processing this directive]
nmz-archiv
nmz 2001/05 | Seite 33
50. Jahrgang | Mai
Jugend musiziert
Wunderbares Wettbewerb Jugend musiziert
Bericht vom Landeswettbewerb Nördliches Europa
an der Deutschen Schule in Moskau
Die Landeswettbewerbe Jugend musiziert finden seit
mehreren Jahren auch an den Deutschen Schulen im Ausland statt.
Im östlichen beziehungsweise westlichen Mittelmeerraum und
in Nordeuropa engagieren sich weit über 20 Deutsche Schulen
für Jugend musiziert. Die Durchführung des
Landeswettbewerbs in den drei genannten Zentren ist ein Ereignis,
das sich über mehrere Tage erstreckt. Denn natürlich sollen
Spaß und Begegnung mit anderen Wettbewerbsteilnehmern im Vordergrund
stehen. Wie wünschenswert die Rechnung aufgeht, zeigt der folgende
Bericht vom Landeswettbewerb Nördliches Europa,
der vom 23. bis 28. März an der Deutschen Schule in Moskau
stattgefunden hat. Autor ist der 13-jährige Geiger Toró
Szabolcs, von der Deutschen Schule in Satu Mare. Seine Muttersprache
ist Ungarisch, mit seinen Freunden spricht er Rumänisch und
er lernt seit sechs Jahren Deutsch. Er hat diesen Bericht in Deutscher
Sprache verfasst.
Voriges Jahr, als ich am Regionalwettbewerb teilgenommen habe,
wusste ich nicht, dass es so spannend werden würde. Ich war
sehr glücklich damals, als ich den ersten Preis in Satu Mare
erhielt. Es war kaum zu fassen, dass ich nach Moskau reisen durfte.
Mit dem Auto fuhren wir nach Budapest, wo wir auf das Flugzeug
ein bisschen warten mussten. Dann war alles wie im Märchen,
wir stiegen ins Flugzeug und nahmen unsere Plätze ein. Es war
sehr gemütlich mit einer Boing zu reisen. Im Flughafen von
Moskau war der Luxus schon vergessen, wir mussten nämlich zwei
bis drei Stunden warten, bis wir den Zoll fertig hatten. Wir waren
schon sehr müde, als unser Bus an der Deutschen Schule ankam.
Mein Freund, Bobi, wurde als erster von den Gastgebereltern abgeholt,
darum fühlte ich mich ein wenig einsam. Dann aber gelangte
ich mit meiner Gastmutter ins Park-Place. Dort warteten meine Gastgeber
schon auf mich und waren froh, dass ich endlich angekommen war.
Wie ein kaum lebender Mensch, stürzte ich in meinem neuen Zuhause
ins Bett und schlief tief ein. Am nächsten Tag musste ich schon
früh aufstehen, weil eine Stadtrundfahrt organisiert wurde.
Wir besichtigten viele wunderbare und bekannte Gebäude. Danach
hatten wir zum Glück ein bisschen Übungsmöglichkeit
vor dem Eröffnungskonzert der Preisträger.
Der nächste Tag war ein Wettbewerbstag. Ich hatte um 15 Uhr
Auftritt. Aber, weil ich meinem Freund zuhören wollte, ging
ich früher dorthin. Ein glücklicher Tag war das für
mich, weil ich die höchste Punktzahl erhielt und damit auch
die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb bekommen habe. Ich war unaussprechbar
glücklich aber auch ein wenig zornig, weil mein Freund Bobi
als Solospieler nicht weiterkam. Zum Glück spielten wir auch
in einem Quartett zusammen, welches weitergeleitet wurde.
Der Montag war sozusagen ein freier Tag für Streicher. So
konnten wir mehr schlafen, was nötig war nach den ersten drei
anstrengenden Tagen. Am Dienstag hatten wir auch eine Stadtrundfahrt,
wir haben den Roten Platz besichtigt. Für den Abend war das
Abschlusskonzert organisiert, wo ich auch teilgenommen habe. Hier
haben die Weitergeleiteten ihre Preise bekommen. Danach feierten
wir alle in der Aula der Deutschen Schule, bis wann wir wollten.
Viele gingen früh nach Hause, ich auch, weil für den Morgen
noch eine Besichtigung im Programm stand. Diese war die letzte;
wir mussten schon am Nachmittag zum Flughafen. Wir verabschiedeten
uns von den neuen Freunden; und waren froh, dass wir fliegen würden,
aber unsere Heimreise fing mit einem traurigen Abschied an.
Die Organisation war super. Ich habe mich fast überall gut
gefühlt. Die Gastgeberfamilie war immer sehr freundlich mit
mir. Alle Teilnehmenden waren sehr hilfsbereit und beschäftigten
sich mit den Wünschen der Kinder. Es war ganz toll !!! Es ist
gut, dass solche Wettbewerbe das Leben spannender, lustiger und
vor allem viel, viel glücklicher machen.