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nmz-archiv
nmz 2001/06 | Seite 14
50. Jahrgang | Juni
Deutscher Kulturrat
Gestaltungsauftrag der Kulturpolitik
Neuer Vorstand des Kulturrates stellt künftige Arbeitsfelder
vor
Der Vorstand des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Max Fuchs, Heinrich
Bleicher-Nagelsmann und Georg Ruppelt, stellte in Berlin sein Arbeitsprogramm
vor.
Neben der Fortsetzung der Lobbyarbeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen
für Kunst und Kultur will der neue Vorstand dem inhaltlichen
Diskurs in der Kulturpolitik einen neuen Stellenwert geben. Der
ökonomische, soziale und kulturelle Wandel der Gesellschaft
verlangt nach Antworten auch der Kulturpolitik.
Es ist eine zentrale Aufgabe der Kulturpolitik, die Lebensfähigkeit
des Kultursystems sicherzustellen und seine spezifischen Leistungen
und Beiträge für den Einzelnen und die Gesellschaft darzustellen.
Orientierung für den kulturpolitischen Diskurs ist, so bekräftigte
der Vorstand, der in der UNESCO formulierte weite Kulturbegriff,
der die Künste in ihren sozialen und kulturellen Kontext rückt.
Für den Vorstand sagte Max Fuchs zu den künftigen Arbeitsfeldern
des Deutschen Kulturrates: Ein wichtiges Thema wird für
den Deutschen Kulturrat die Frage nach der kulturellen Bewältigung
des gesellschaftlichen Wandels sein. Mit seiner Stellungnahme zur
,Kulturellen Bildung im digitalen Zeitalter hat der Deutsche
Kulturrat zu dieser Fragestellung im Jahr 2000 eine Positionierung
vorgelegt, an die angeknüpft werden kann. Die Entwicklung der
Informationsgesellschaft ist eine Herausforderung und Chance zugleich
für den gesamten Kulturbereich. Hier werden wir unsere Diskussionen
in der Zukunft vertiefen müssen.
Weiter führte Professor Fuchs aus: Der Kulturbereich
kann ein Muster dafür sein, dass Pluralität Reichtum bedeutet.
Fragen der kulturellen Identität, die Rolle des Nationalen
und unser Verhältnis dazu müssen verstärkt debattiert
werden. Gerade die Kultur ist gefordert, wenn mit Blick auf eine
Leitkultur oder zu Fragen des Stolzes diskutiert wird.