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nmz-archiv
nmz 2001/06 | Seite 7
50. Jahrgang | Juni
Musikwirtschaft
Für den Musikmanager ist Fortbildung alles
Die Business Akademie für Medien, Event und Kultur e.b.a.m.
bietet Seminare im Musikbereich
Die Berufsfelder im Musikbusiness sind in den letzten Jahren immer
vielfältiger geworden, die Anforderungen an Verleger, Manager,
Lektoren und Künstler immer komplexer. Die Ausbildungssituation
an Hochschulen und Universitäten hingegen hat diesem Umstand
bisher wenig Rechnung getragen, Studiengänge für Kulturmanagement
oder spezielle kaufmännische Ausbildungen für den Musikbereich
sind immer noch die Ausnahme.
Dieses Defizit an Fortbildungsmöglichkeiten rief den Betriebswirt
Georg F. Löffler und die Germanistin Michèle Claveau
auf den Plan, musikalische Seminare und Fortbildungen anzubieten,
und so gründeten sie im Jahr 1993 das Unternehmen music&more.
Eigene Erfahrungen aus der täglichen Arbeitspraxis dem
GLM-Musikverlag und dem Jazzlabel edition-collage
konnten sie dabei in ihr Kursprogramm einbringen. Das Konzept erwies
sich als so erfolgreich, dass das Angebot zum Beginn des Jahres
2001 um die Bereiche Medien, Event- und Kulturmanagement erweitert
wurden. Auch der Name des Unternehmens hat sich seit dem verändert
zu e.b.a.m. Business Akademie für Medien, Event
& Kultur.
Das Kursangebot umfasst ein- bis zweitägige Kurzseminare
und längerfristige Lehrgänge über mehrere Wochenenden.
Themenkreise der Seminare sind beispielsweise Verträge im Musikbusiness,
Musik & Recht, Booking, Existenzgründung, GEMA-Verteilungsplan
oder das Musikverlagswesen. Das Lehrgangsangebot umfasst die Weiterbildung
zum Musikkaufmann, Eventmanager, Kulturmanager oder Konzert- und
Tourmanager et cetera.
Sitz des Unternehmens ist München, Lehrgangsorte sind jedoch
neben München auch Stuttgart, Köln, Hamburg und Wien,
Seminare finden außerdem auch in Frankfurt/Main und Berlin
statt.
Der Teilnehmerkreis besteht vor allem aus Praktikern der Musikbranche,
die sich neben ihrem Job weiterbilden oder ein eigenes Unternehmen
gründen möchten und vorab das e.b.a.m.-Angebot nutzen,
um sich das notwendige Handwerkszeug anzueignen, außerdem
ausübende Musiker und Studenten.
Beweggründe, das Wochenende zu opfern und an den Kursen teilzunehmen,
die sie zumeist aus eigener Tasche bezahlen müssen, sind für
die Teilnehmer das Schauen über den Tellerrand,
das Entdecken von Zusammenhängen der Musikbranche,
oder auch spezifische Fachfragen zu einzelnen Themengebieten. Außerdem
sind die Kurse eine lebendige Kommunikationsbörse, um neue
Kontakte zu knüpfen, aus denen bereits mehrfach geschäftliche
Kooperationen erwachsen sind. Die Erfahrungen der Teilnehmer sind
durchweg sehr positiv, das Themenspektrum und die Referentenauswahl
treffen die Weiterbildungsbedürfnisse der Praktiker.
Für Antje Engler, einer klassischen Musikerin aus Wien, die
an einem Lehrgang zur Musikkauffrau teilgenommen hat, war dabei
die wichtigste Erfahrung, die Marktstrukturen besser zu kennen,
um sich professioneller auf diesem Terrain bewegen zu können,
so dass man nun bei geschäftlichen Vereinbarungen gezielte
Fragen stellen kann und auch die Antworten besser einordnen kann,
da man sich im Fachchinesisch des Marktes nun auskennt.
Die Künstlermanagerin Nicole Seidel aus Nürnberg betont
als ein wichtiges Ergebnis neben den neu gewonnen Fachkenntnissen
das Netzwerk aus neuen Kontakten, das sich in der Praxis
nach Beendigung des Lehrgangs sehr gut bewährt hat.
Für alle Lehrgänge und Seminare spricht e.b.a.m. gezielt
Fachleute aus der Musikbranche an, die aus der Praxis berichten
und wichtige Erfahrungen in den Unterricht mit einfließen
lassen können. Zum Referentenstamm gehören Vertreter aus
der Plattenindustrie und aus dem Verlagswesen, Spezialanwälte
für Urheberrecht, Medienvertreter aus dem Print-, Rundfunk-
und Fernsehbereich sowie aus Konzertagenturen, Promotionsbüros
und vielem mehr.
Am Ende jedes Lehrgangs stehen keine schriftlichen Prüfungen,
sondern Projektarbeiten, die von den Teilnehmern entwickelt werden,
in denen sie ihre neuen Erfahrungen direkt praktisch umsetzen können.
Die Abschlussarbeiten werden im Plenum kurz präsentiert und
kommentiert. Die thematische Breite reicht dabei vom Marketing für
ein Ensemble der Neuen Musik über den systematischen Aufbau
einer neuen Boy Group bis hin zu musikalischen Präsentationen
für den Ferrari-Rennzirkus. Einige der erarbeiteten Projekte
konnten bereits in die Praxis umgesetzt werden.
Die Abschlüsse der e.b.a.m. genießen bisher nicht eine
formale oder staatliche Anerkennung durch die IHK oder Ähnliches.
Dieser Umstand ist aber weder für die Seminarteilnehmer noch
für die e.b.a.m. selbst ein Defizit, da primäres Ziel
der Weiterbildung kein formaler Abschluss sondern eine Erfahrungserweiterung
für die Praxis sein soll.
Das breit gefächerte Fortbildungsangebot der e.b.a.m. hat
Modellcharakter für ganz Europa: Bisher wagen wenige private
Anbieter in den angrenzenden Ländern den Schritt, Weiterbildungen
auf wirtschaftlicher Basis professionell anzubieten. Deshalb erweitert
die e.b.a.m. ihr Angebot ab sofort auch ins europäische Ausland.
Ab September 2001 wird es eine feste Dependance in Wien geben, Einzelveranstaltungen
für Frankreich und England sind ebenfalls in Planung.
Eine weitere Zukunftsvision ist die verstärkte Nutzung des
Internets: Das Kursangebot soll durch E-Learning gestrafft
werden. Faktenwissen können die zukünftigen Teilnehmer
dann übers Netz am heimischen Computer abrufen, gemeinsame
Seminartage widmen sich dann vor allem der Kommunikation und dem
Austausch untereinander. Als kleinen Vorgeschmack auf das E-Learning
bietet e.b.a.m. ab sofort online Branchenwissen zu verschiedenen
Bereichen des Musikbusiness zum Schnuppern in die Kursinhalte oder
einfach einmal zur Prüfung der eigenen Fachkenntnisse für
Interessierte an. Schauen Sie doch mal rein!
Die e.b.a.m. bietet den Lesern der neuen musikzeitung ab sofort
einen besonderen Service: Auf eine große Anzahl von ausgewählten
Einzelseminaren erhalten Sie einen Rabatt von zehn Prozent. Außerdem
schreibt die neue musikzeitung ein Stipendium für den Lehrgang
Kulturmanager/-in der e.b.a.m aus. Näheres erfahren
Sie in unserer ausführlichen Leserinformation auf Seite
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