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nmz-archiv
nmz 2001/06 | Seite 20
50. Jahrgang | Juni
Rezensionen
Sountracks
kurz vorgestellt
Almost Famous, DreamWorks/Universal, CD 450 279-2
Autobiografisches Road Movie des ehemaligen Rolling
Stone-Schreibers Cameron Crowe, der im März für
das Drehbuch den Oscar erhalten hat. Amerika in den
frühen Seventies: Der 15-jährige William Miller begleitet
die (fiktive) aufstrebende Rockband Stillwater und ihre Groupies
für das Rolling Stone-Magazin auf ihrer US-Tournee.
Dabei verliebt er sich in das Band Aid Penny Lane (Kate
Hudson). Jerry Maguire-Regisseur Crowe illustriert sein
zärtliches Rock-Panorama natürlich mit den Hits der Nach-Hippie-Ära
und man ist überrascht, wie frisch diese Songs, die
man fast schon vergessen hatte, wieder klingen: Feel Flows
von den Beach Boys, Thunderclap Newmans Something In The Air,
Elton Johns Tiny Dancer und selbst Simon & Garfunkels
America. Der Soundtrack der Post-Woodstock-Generation.
Finding Forrester, Columbia, CD 501 765-2
Gus Van Sant auf den Spuren von J. D. Salinger (Der Fänger
im Roggen). Eingebettet hat er sein Märchen in den Jazz
der späten Sixties und frühen 70er. Und dem Produzenten
Hal Willner (Lost In The Stars) ist damit ein wunderbares
Comeback gelungen. Es ist der elektrische Miles Davis
der Bitches Brew-Phase, der hier neben Ornette Coleman
den Ton angibt. Lit- tle Church, Black Satin
oder Vonetta untermalen kongenial die sanften Blicke
von Sean Connery. Das musikalische Leitmotiv des Films steuert freilich
Bill Frisell bei: Over The Rainbow. Gekoppelt mit dem
Satchmo-Hit What A Wonderful World erklingt
die Judy-Garland-Ballade auch vokal, gesungen von Israel KamakawiwoOle.
Das Album klingt aus mit einer Trip-Hop-Version von Joe Zawinuls
& Miles Davis wunderbarem In A Silent Way.
Exquisites Album und ein softer Einstieg in das Jazz-Rock-Universum
des schwarzen Prinzen Miles Davis.