Unter dem Generalthema Digitale Bildungsmedien als Katalysatoren
für eigenaktives und selbstorganisiertes Musiklernen. Neue
Strategien für Musikstudium und Unterrichtspraxis fand
vom 27. bis 29. April 2001 an der Universität für Musik
und Darstellende Kunst in Graz die 32. Deutsch-Österreichisch-Schweizerische
Studientagung statt.
Die Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs hatte
mit Termin und Wahl des Tagungsortes eine glückliche Hand bewiesen:
Bei herrlich sommerlichen Temperaturen, in einer historisch wie
ästhetisch ansprechenden Umgebung und getragen vom weltbekannten
österreichischen Charme waren die besten Voraussetzungen gegeben,
musikpädagogisches Forschen und Wirken kreativ aufzuzeigen,
konzentriert aufzunehmen und anregend zu diskutieren.
Die Tagung begann am Institut für Musikpädagogik mit
den Grußworten des Veranstalters Prof. Gerhard Wanker, Ordinarius
des Musikpädagogischen Instituts in Graz, sowie dem Präsidenten
der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs Hofrat
Dir. Dr. Wolf Peschl, dem Vizepräsidenten des Schweizerischen
Musikpädagogischen Verbandes Dr. Bernhard Billeter sowie der
Präsidentin des Deutschen Tonkünstlerverbandes Prof. Dr.
Inka Stampfl.
In einem Grundsatzreferat mit dem Titel Computer und konstruktivistische
Lerntheorie als Katalysatoren für neue Wege des Musiklernens
spannte dann ao. Prof. Dr. Bernhard Cronenberg (Graz) den Bogen
von einer Analyse der Schulsituation heute, einer prinzipiellen
Darstellung konstruktivistischen Gedankenguts und ihren Auswirkungen
auf eine veränderte Lernlandschaft bis zu konkreten Praxisbeispielen
aus dem Musikunterricht, die neue Wege des Musiklernens aufzeigten.
Die erkenntnistheoretische Seite des Konstruktivismus, in Anlehnung
an Forschungen K. H. Foersters, E. von Glasersfelds und P. Watzlawicks,
hat sich nachhaltig in jüngeren lerntheoretischen Überlegungen
niedergeschlagen: Ausgehend von der Prämisse, dass anwendbare
Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vorrangig durch eine
aktive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand und nicht durch
passive Wissensvermittlung in Form des Lehrvortrags erworben werden,
müssen den Schülern im Musikunterricht konsequenterweise
Tätigkeitsfelder eröffnet werden, die komplexe, realitätsnahe
und kommunikative Lernsituationen abbilden. Die Idee der Handlungsorientierung
von Unterricht ist zwar in der Geschichte der Pädagogik keineswegs
neu man denke an Comenius, Montessori, Piaget oder an den
offenen Unterricht im Umkreis der 68er-Bewegung , erhält
jedoch durch neurobiologische Forschungen über Wahrnehmung
und subjektive Interpretationsleistungen des Gehirns ihre wissenschaftliche
Begründung und Erweiterung.
Angewandt auf den Musikunterricht bedeuten diese Erkenntnisse, vielfältige,
ganzheitliche Zugänge der Schüler zur Musik aufzustoßen,
die ein intensives Erleben und Eigentätigkeit einschließen.
Dazu sind digitale Bildungsmedien nicht zwingend erforderlich. Dennoch
kann der Computer traditionelle Wege des Musiklernens, im engeren
Sinn als Förderung von Wahrnehmungs-, Erlebnis-, Ausdrucks-
und Gestaltungsfähigkeit definiert, bereichern oder gänzlich
neue erschließen. Prof. Dr. B. Cronenberg demonstrierte am
konkreten Beispiel von Melodiefindungs- und Improvisationsübungen
mit Keyboard und Sequencerprogramm (Cubase Score), wie Schüler
während der Aufnahme ihrer Melodien durch Experimentieren,
korrektives Hören, Verwerfen, Nachfragen, Auswählen und
gegenseitiges Helfen Musik selbstständig be-greifen
und durchdringen konnten. Zwei zusätzliche positive Effekte
ergaben sich, so Prof. Dr. B. Cronenberg, aus dieser Unterrichtssequenz:
Zum einen wurden musiktheoretische Begriffe wie Intervalle, Dreiklang,
Melodieführungsregeln et cetera, die den Nicht-Instrumentalisten
im Unterricht gewöhnlich schwer zu vermitteln sind, parallel
zur aktiven Arbeit erworben. Zum anderen ergaben sich für die
Lehrperson insofern Entlastungsperspektiven, als sich ihre Rolle
von der eines Vermittlers zum Lernbetreuer (Coach) wandelte.
Der zweite Tag des Kongresses begann am Institut für Elektronische
Musik und Akustik der Kunstuniversität Graz (IEM). Prof. Dr.
Robert Hölderich erläuterte, unterstützt von Univ.
Ass. DI. Winfried Ritsch und Univ. Ass. DI. Alois Sontacchi, zunächst
die Grundlagen des räumlichen Hörens sowie die Geschichte
der Beschallungskonzepte. Am Anfang der geschichtlichen Entwicklung
stand das Mono-Beschallungskonzept, welches zwar eine gute Tiefenabbildung
aufwies, aber keine Richtungsinformation gab. Über den Stereo-Effekt
(Kopfhörer beziehungsweise. Lautsprecher) führte der Weg
zur Surround-Technik, welche jedoch ebenfalls zu weit von einer
realitätsnahen Beschallung in Form einer Einhüllung durch
den Klang entfernt ist. Daher wurde am IEM-Graz, gleichsam auf dem
Weg zum Beyond Surround, eine Mehrkanal-Beschallungsanlage
entwickelt. Diese erlaubt mit 24 Kanälen eine Beschallung in
der oberen Hemisphäre. Als Alternative dazu wurde ein Wiedergabekonzept
über Kopfhörer entwickelt, welches Kopfdrehungen berücksichtigt
und so ein im virtuellen Raum stationäres Schallfeld erzeugt.
Dabei verfügt der Kopfhörer über einen Sender, der
es dem Computer über einen Empfänger und der nachgeschalteten
Software erlaubt, die genau Position des Kopfes zu ermitteln und
so die Schallquelle unabhängig von der Kopfdrehung stationär
im Raum zu fixieren.
Die Vortragsreihe des österreichischen Verbandes beschloss
Dr. Josef Pilaj mit der Darstellung des Computers als wertvollem
Hilfsmittel in der Stimmbildung und im Gesangsunterricht. Unter
Verwendung von Mikrofon und Softwareprogrammen (VoceVista, Dr. Speech
und andere) erschließen sich für den Gesangspä-
dagogen über das Elektroglottogramm verschiedene Möglichkeiten,
Stimmdaten (Stimmumfang, Dynamikspielraum, Stimmschlussverhalten)
zu erfassen, zu visualisieren und zu speichern. Diese Daten geben
Auskunft über den Zustand einer Stimme und Möglichkeiten
ihrer Entwicklung und lassen damit beispielweise bei Aufnahmeprüfungen
wichtige, zumindest essenzielle Aussagen über die jeweilige
Stimme und zukünftige Berufsaussichten zu. Der Computer kann
darüber hinaus zum täglichen Üben eingesetzt werden,
indem der Gesangsschüler einen besonders gut gelungenen Ton
aus dem Gesangsunterricht mittels eines optischen Vergleichs zu
reproduzieren versucht (2-Fenster-Technik). Dies führt in einem
Echtzeit-Feedback zur Eigenkontrolle und damit zu einem effizienteren
Üben. In der zeitlichen Dimension der erfassten Daten lassen
sich zudem stimmliche Fortschritte dokumentieren. Für die gesangspädagogische
Forschung eröffnet die Einbeziehung des Computers die Chance,
verschiedene Methoden und Gesangsarten objektiv zu erfassen, zu
beschreiben und klar zu argumentieren. Nach der Eröffnung der
Vortragsreihe der Schweizer Wissenschaftler durch Prof. Gerald Bennett
von der Musikhochschule Zürich demonstrierte Prof. Max Mathews,
einer der amerikanischen Pioniere der elektronischen Musik vom Center
for Computer Research in Music and Acoustics der Stanford University
(CCRMA), das so genannte Radio-Baton. Beim Radio-Baton
handelt es sich um eine Triggersteuerung für MIDI-Daten. Das
Instrument besteht aus zwei Schlagstöcken, welche jeweils mit
einem Sender versehen sind, und einer mit zwei Empfängern ausgestatteten
Schlagplatte. Ein Schlagstock ist für die Kontinuität
des zeitlichen sequenziellen Ablaufes der MIDI-Daten zuständig,
das heißt der Ausführende muss die MIDI-Daten vorab bearbeiten
und in regelmäßigen Abständen die Triggermarkierungen
in der Partitur setzen, um dann pro Schlag das Stück von einer
Markierung zur nächsten voranschreiten zu lassen (zum Beispiel
bei einem 4/4-Takt zwei Triggermarkierungen pro Takt). Der zweite
Schlagstock liegt auf der Schlagfläche und wird für eine
größere Lautstärke nach oben bewegt, für eine
geringere Lautstärke demzufolge nach unten.
Das Instrument wurde 1998 entwi-ckelt und kann als Übewerkzeug
für angehende Dirigenten, aber auch zur Schülerbegleitung
zwecks Simulation für dynamische Orchesterbewegungen eingesetzt
werden. In gewisser Weise ähnelt das Radio-Baton dem 1926 von
Lew Thermen entwickelten Theremin beziehungsweise Ätherwelleninstrument,
welches durch Frequenzüberlagerung zweier Antennen Töne
produzierte, die an den Klang einer singenden Säge erinnerten.
Beim Radio-Baton geht es im Gegensatz zum Theremin jedoch nicht
um die Tonerzeugung, sondern nur um den dynamischen Abruf der vorprogrammierten
sequenziellen Tonsteuerdaten. Zur Tonerzeugung kann hier jeder beliebige
Synthesizer oder Computer eingesetzt werden.
Prof. Johan Sundberg von der Music Group of the Department of Speech,
Music and Hearing/Royal Institute of Technology Stockholm/Schweden
demonstrierte im Anschluss daran die Musik-Software Director
Musices, die im Prinzip ebenso wie das Radio-Baton arbeitet,
nur dass es nicht live eingesetzt werden kann, sondern
nur mehr oder weniger zufällig nach bestimmten Regeln eine
Simulation von dynamischen Spielbewegungen produziert. Die Regeln
können mittels mehrerer Parameter festgelegt werden und erlauben
sowohl relativ mechanische bis leidenschaftliche Wiedergabevariationen
beliebiger Musikwerke, die hinsichtlich Zeit und Tonstärke
manipuliert werden. Das Radio-Baton kann mit der Software Director
Musices kombiniert werden, so dass sich wie einige
Beispiele der computergesteuerten Sprach-Synthese demonst- rierten
heute überragende Möglichkeiten bieten.
Die Gestaltung des letzten Kongresstages lag in den Händen
der deutschen Referenten. Dr. Manfred Elsberger referierte über
das Projekt Intel® Lehren für die Zukunft der
deutschen Kultusministerien aus der Sicht des Master Teachers.
Grundlage der Fortbildungsmaßnahme ist ein Konzept des ICT
(Institute of Computer Technology, Sunnyvale, California, USA),
das als nicht kommerzielles Projekt zur Unterstützung von Schulen
und industriellen Schulungen konzipiert und für den deutschsprachigen
Einsatz von der Akademie Dillingen überarbeitet wurde.
Der Lehrgang wurde als zweite Phase von SchiLF-TeluMM (Schulinterne
Lehrerfortbildung Telekommunikation und Multimedia) konzipiert
und umfasst eine Sammlung von 15 Bausteinen für bis zu 40 Stunden
schulinterner Präsenzfortbildung. Die Bausteine können
den Vorkenntnissen der Lehrkräfte vor Ort, den Interessen sowie
den organisatorischen Rahmenbedingungen angepasst werden.
Schwerpunkte bilden die Erstellung von Webseiten, Grafikbearbeitung,
Tabellenkalkulation, Erstellen von Unterrichtsprojekten und Präsentationen.
Als äußerst relevant wird darüber hinaus die Schaffung
eines Rechtsbewusstseins erachtet. Angestrebte Teilziele sind die
methodisch-didaktische Integration neuer Medien im Unterricht, die
Realisierung konkreter Unterrichtsinhalte, die Anleitung zu fachübergreifenden
Projekten, die Förderung von Teamarbeit und die Evaluation
von Inhalten. Das Projektziel selbst besteht in der Erstellung eines
Unterrichtsprojekts vor Ort, das in der Online-Datenbank www.intel-lehren.net
zur Verfügung gestellt wird. Diese Projekte und die Ergebnisse
der Evaluation werden in der Datenbank gesammelt und dienen damit
einerseits der Fortbildung weiterer Lehrkräfte und andererseits
als Bestandteile von Updates für alle Schulen.
Die Organisation der Fortbildungsmaßnahme übernimmt
die Akademie Dillingen, die für die Schulung und Betreuung
der Senior-Master-Teacher zuständig ist. Diese wiederum sind
Ausbildungs- und Ansprechpartner für die Master-Teacher auf
regionaler Ebene, die letztendlich für die Durchführung
der schulinternen Fortbildungen und für die Betreuung bei der
Erstellung der Projekte zuständig sind. Dazu erhalten sie ein
kostenloses Medienpaket (Handbuch, CDs mit Beispielen aus der Unterrichtspraxis
und Unterrichtssoftware, Microsoft Office Premium, Microsoft Encarta
2001, Mediator 5.05 Pro), das unter anderem von den Firmen Intel
und Microsoft zur Verfügung gestellt wird. Teilnehmer an den
Schulen erhalten es für 50 Mark. Bei den Software-Paketen handelt
es sich grundsätzlich um Einzellizenzen, die an den jeweiligen
Nutzer persönlich vergeben sind. Erst nach erfolgreichem Abschluss
geht das Paket in das Eigentum des Nutzers über.
Prof. Dr. Inka Stampfl spannte, ausgehend von dem Grundsatzreferat
von Dr. Manfred Elsberger, den Bogen hin zur Privatwirtschaft: In
ihrem Referat setzte sie sich mit der Musik-Computer-Akademie München
als einem alternativen Unterrichtsmodell der Fort- und Weiterbildung
von angehenden und ausübenden Musikern auseinander. Der Berufsmusiker
Martin Strauß ist Gründer, Geschäftsführer
und Projektleiter der Musik-Computer-Akademie München. Seine
langjährige freiberufliche Tätigkeit in München,
die Kenntnis der Szene und der örtlichen Struktur sowie seine
umfangreichen Kontakte zu Musikern und Technikern kommen nun der
Akademie zugute.
Die Idee der Musik-Computer-Schule verbindet Musik, innovative
Technik und pädagogische Lehrtätigkeit mit dem Ziel, Jugendlichen
und Erwachsenen anzubieten, im Rahmen professionellen Unterrichts
die phänomenalen Möglichkeiten der Musiktechnik grundlegend
nahe zu bringen, sie am eigenen Computer und im digitalen Tonstudio
der Akademie kreativ anzuwenden und eigene Stücke auf CD selbst
zu produzieren.
Der besondere Reiz liegt darin, in den Erwerb musikalischer und
instrumentaler Kenntnisse und Fähigkeiten zeitgemäß
Computer, Hard-Disk-Recording (HDR) und digitale Tonbearbeitungstechniken
mit einzubeziehen und zugleich eine zeitlich und finanziell interessante
Möglichkeit zur eigenen Musikproduktion zu schaffen. In der
Folge ist die Erweiterung des kontinuierlichen Angebots der Schule
durch Kurse und Workshops geplant. Der Unterricht findet in Kleingruppen
bis vier Personen statt, sodass jederzeit eine individuelle Betreuung
gegeben ist. Für Schüler ohne Vorkenntnisse wird gleichzeitig
Grundlagenunterricht am Keyboard angeboten. In der anschließenden
Diskussion wurde deutlich, dass die Anwendung von Musik-Software-Programmen
und die Einbindung des Computers in die meist traditionell und klassisch
ausgerichtete Musikausbildung an Musikhochschulen, Universitäten,
Konservatorien und Berufsfachschulen sowohl in Deutschland als auch
in Österreich und der Schweiz viel stärker als bisher
integriert werden muss.
Zum Abschluss der Tagung erörterte Prof. Gyula Racz (Fachakademie
für kath. Kirchenmusik und Musikerziehung Regensburg) das Infoschul-Projekt
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in
Deutschland. Im Rahmen der Initiative Schulen ans Netz
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen
Telekom AG finanziert das BMBF seit 1997 auch die Sonderfördermaßnahme
Nutzung elektronischer und multimedialer Informationsquellen
in Schulen (Infoschul). Die geförderten Projekte sollen
zeigen, wie elektronische Fachinformation im Unterricht und beim
selbstständigen Arbeiten der Schüler im Kontext mit anderen
(gedruckten) Lehr- und Lernmaterialien sinnvoll eingesetzt werden
kann. Erreicht werden soll für den Unterricht in der Sekundarstufe
II allgemein bildender und berufsbildender Schulen eine Verbesserung
der für Schulen zugänglichen Informationsbasis durch gezielte
Nutzung elektronischer und multimedialer Quellen, vorrangig jedoch
eine Steigerung der Medienkompetenz der Schüler.
Die Projekte werden in einer sinnvollen, arbeitsteiligen Kooperation
im Verbund einer größeren Gruppe von Schulen (acht bis
zwölf Schulen) in der Regel eines Bundeslandes, Institutionen
der Lehreraus- und -fortbildung sowie Informationsanbietern (zum
Beispiel Schulbuchverlage, Datenbankanbieter, Fachinformationszentren
oder andere) durchgeführt. Die Federführung übernimmt
jeweils eine Schule, die sich dadurch auszeichnet, dass sie über
die für Infoschul einschlägigen Erfahrungen, Konzepte
und Materialien sowie über entsprechend qualifizierte Lehrkräfte
verfügt. Konzepte und Materialien (zum Beispiel aus früheren
Phasen von Infoschul beziehungsweise vergleichbaren Aktivitäten)
dieser federführenden Schulen bilden die Grundlage für
den im Verbund gemeinsam mit weiteren Schulen stattfindenden Erprobungs-
und Weiterentwicklungsprozess. Bei Kooperationsvorhaben von Schulen
und Fachseminaren muss eine Erklärung des Bildungsträgers
beigefügt werden, welche die Bereitschaft zur Aufnahme des
Themas Nutzung elektronischer und multimedialer Informationsdienste
im Unterricht konkretisiert. Die Bundesförderung erfolgt
mit einem Pauschalbetrag von insgesamt 20.000 Mark pro Verbundschule.
Die Fachakademie für Kirchenmusik Regensburg hat in diesem
Zusammenhang in den vergangenen fünf Jahren zunächst ein
Referenzobjekt, dann das Infoschul-2-Projekt, Demonstrations- und
Konzertmodelle und das Infoschul-3-Projekt durchgeführt. Das
augenblickliche Projektvorhaben zielt auf die Erprobung und Weiterentwicklung
von medialen Materialien für den Musikunterricht und die Erarbeitung
von Konzepten für Musik und Neue Medien wie etwa
multimediale Materialien und Quellen für den Musikunterricht
sammeln oder die Veranstaltung des Medienkongresses 2001
in Regensburg.
Der Vortrag von Prof. Gyula Racz bewies im Zusammenhang mit den
Ausführungen aller anderen Referenten der D-A-CH-Tagung eindrucksvoll,
dass sich die musikpädagogische Forschung, Lehre, Didaktik
und Methodik auch auf dem Gebiet der digitalen Bildungsmedien längst
nicht mehr auf reines Reagieren beschränkt, sondern hier eine
ungemein aktive Rolle übernommen hat. Zum Abschluss der Tagung
bedankte sich Hofrat Dir. Dr. Wolf Peschl in seiner Funktion als
Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs
(AGMÖ) recht herzlich beim Hausherrn, Univ.-Prof. Mag. Gerhard
Wanker, der seinerseits die Teilnehmer mit einem süffisanten,
mit moderner Digitaltechnik bearbeiteten Film Zusammenfassung
und Highlights der 32. D-A-CH-Tagung in Graz verabschiedete.
Ausblick: Die 33. D-A-CH-Tagung findet auf Einladung des Schweizerischen
Musikpädagogischen Verbandes SMPV vom 11. bis 13. Oktober 2002
zu dem Thema Vorbeugung körperlicher und psychosomatischer
Beschwerden im Instrumental- und Gesangsunterricht in Aarau
statt. Die neun Referate ausgewiesener Fachleute und ein kleiner
Ausflug am Samstagabend das Ziel wird noch nicht verraten
werden allen Mitgliedern der Verbände DTKV, AGMÖ
und SMPV und weiteren Inte-ressierten gegen eine bescheidene Teilnehmergebühr
zugänglich sein. Die Teilnehmer werden von Spezialkonditionen
des Hotels Aarauerhof profitieren können. Der Hauptort des
Kantons Aargau, eine reizvolle geschichtsträchtige Kleinstadt,
ist Sitz des Schweizer Musikrates, der die Teilnehmer im Haus der
Musik empfangen wird. Das detaillierte Programm wird nach Vorliegen
an dieser Stelle mitgeteilt.