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nmz-news
nmz 2001/11
50. Jahrgang | November
News
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2001/11:
Müde Musiker
Das geringe Interesse an klassischer Musik ist nach Ansicht des Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez auf
fehlendes Engagement der Künstler zurückzuführen. Viele spielen immer die gleichen Stücke
bis zu ihrem Tod, wie in einem Mausoleum, sagte Boulez in einem Gespräch mit Reinhard Schulz (Süddeutsche
Zeitung, 26.10.2001). Der gegenwärtige Mangel liege häufig beim Willen der Interpreten.
Strömungen der jüngeren Komponisten, die auf Rückbesinnung setzen, wie Neoromantik, Neue Einfachheit
und Minimalismus nennt Boulez Reaktionen der Müdigkeit. Während es vor dem ersten Weltkrieg
turbulent zugegangen sei und geknallt habe, sei nun eine eher müde Generation am Zug. Sie
wollte alles leichter, vergnüglicher machen. Aber was ist davon geblieben? Sie hatten ihren Spaß
und Schluss, kritisierte Boulez.
Ein Swing-King aus Berlin
Deutscher Jazzpreis an Wolfgang Schlüter Der Vibraphonist Wolfgang Schlüter erhält den mit 20.000 Mark dotierten Albert Mangelsdorff-Preis
(Deutscher Jazzpreis) 2001. Die UDJ (Union Deutscher Jazzmusiker) und die GEMA-Stiftung ehren damit in zweijährigem
Turnus eine heraus-ragende und epocheprägende Jazzpersönlichkeit. Wolfgang Schlüter ist der fünfte
Preisträger
nach Heinz Sauer (1999), Ernst-Ludwig Petrowsky (1997), Peter Kowald (1996) und Alexander von Schlippenbach
(1994). Ursprünglich als Orchesterpauker und -schlag-zeuger ausgebildet (194954) wechselte Schlüter,
motiviert durch ein Konzert von Lionel Hampton 1952 zum Vibraphon. 1953 war er Mitbegründer des Michael
Naura Quintetts. Im Laufe seiner musikalischen Karriere spielte Schlüter in bekannten deutschen Rund-funkorchestern,
bei Kurt Edelhagen, Erwin Lehn, Werner Müller, Paul Kuhn und Franz Thon, der ihn 1965 zum NDR holte. Als
Solist am Vibra- und Marimbaphon prägte er 30 Jahre lang den Charakter der NDR-Bigband. Ebenso erfolgreich
war er in kleineren Formationen wie dem von ihm 1977 gegründeten Quintett Swing Revival, mit
dem er den deutschen Schallplattenpreis gewann, dem Hamburger Jazz Quintett mit Volker Kriegel oder auch im
Duo mit den Pianisten Michael Naura, Christoph Spendel oder John Taylor. Seit 1983 lehrt er als Professor an
der Hochschule für Musik in Hamburg. Die Preisverleihung findet am 3. November im Rahmen des JazzFestes
Berlin und der 2. Deutschen Jazzwoche statt.
Jazz-Preisträger Die Vergabe zahlreicher Jazzpreise kann die neue musikzeitung diesen Monat melden. Neben Wolfgang Schlüter
(siehe nebenstehende Meldung) erhielten weitere Jazzmusiker Auszeichnungen. Das Jonas Schoen Quartett ist einer
der Gewinner des vom Berliner Senat ausgeschriebenen Studioprojektes Jazz 2001, das um die Förderung von
Aufnahmen bemüht ist. Zu hören sind die Musiker live unter anderem am 23. November im Hamburger Birdland
und am 28. November in der Münchner Unterfahrt. Der Pianist Ralf Schmid ist Preisträger des Jazzpreises
Baden-Württemberg 2001, für das Preisträgerkonzert verfasste er die Suite Nachtfarben,
die dort am 2. Dezember ihre Uraufführung erleben wird, und Big-Band-Meister Erwin Lehn erhielt am 6. Oktober
die German Jazz Trophy. Seit kurzem darf sich der in Konstanz lebende und an der Musikhochschule
Stuttgart lehrende Professor Bernd Konrad mit dem Bundesverdienstkreuz schmücken. Der Bundespräsident
ehrt damit Konrads Vedienste für den Jazz sowie im Genre der neuen Musik. Der Komponist , Musikerzieher,
Klarinettist und Saxophonist hat sich im Besonderen um das Niederreißen der Barrieren zwischen Jazz und
neuer Musik verdient gemacht.
Verzögerungen Der Deutsche Kulturrat kritisiert den durch die Ministerpräsidenten der Länder verzögerten
Entscheidungsprozess über die geplante Bundeskulturstiftung. Der Geschäftsführer des Kulturrats,
Olaf Zimmermann, äußerte die Befürchtung, dass bereits im Bundeshaushalt bereitgestellte Mittel
zur Künstlerförderung nun verfallen. Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) sagte, er
werde wie von den Ministerpräsidenten gewünscht keine vollendeten Tatsachen
schaffen. Die Kulturstiftung dürfe aber nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben
werden. Wenn es nicht spätestens bis zum März zu einer Entscheidung komme, dann werden wir eine
solche Stiftung separat gründen, kündigte er an. Die Stiftung sollte nach dem Willen der Bundesregierung
im Jahr 2002 mit rund 25 Millionen Mark ausgestattet werden. Zimmermann kritisierte, offenbar hätten die
Ministerpräsidenten, wenn es um Kultur geht, alle Zeit der Welt. Es schade jedoch dem Kulturföderalismus,
wenn wichtige Entscheidungen immer und immer wieder auf die lange Bank geschoben werden. Der Bonner
Politologe und Kulturkritiker Waldemar Ritter nannte die Diskussionen über die Bundeskulturstiftung konzeptionslos
und unprofessionell. Die Stiftung sei eine unverzichtbare Zukunftsinvestition, sagte Ritter, der
über 20 Jahre lang für die Kulturangelegenheiten des Bundes verantwortlich war. Die Einrichtung dürfe
aber nicht staatlich oder gar bürokratisch daherkommen.
Beatles-Lebensläufe in Hamburg entdeckt Mehrere Original-Lebensläufe der Beatles sind in Hamburg entdeckt worden. Die handgeschriebenen Schriftstücke
von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Pete Best seien nach 40 Jahren per Zufall im Keller des
Hamburger Produzenten Bert Kaempfert aufgetaucht, so der Chef der Plattenfirma Bear Family Records. Bei Kaempfert
(Strangers in the Night) hatten die britischen Popstars ihren ersten Plattenvertrag unterschrieben.
Graz wird Opernhaus des Jahres 2001 Der Titel Opernhaus des Jahres schmückt seit diesem Jahr Graz, das ergab die jährliche
Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt. Damit musste die Oper Stuttgart seine dreijährige
Spitzenreiterposition an das kleine Opernhaus in Österreich abtreten. Die Opernwelt bestätigte,
dass unter der elfjährigen Amtszeit von Ex-Intendant Gerhard Brunner eine erstaunliche Aufbauarbeit
für Repertoire und Ästhetik des Musik-theaters stattgefunden habe. Zu-sätzlich wurde Peter Konwitschny
für seine Grazer Falstaff-Inszenierung zum Regisseur des Jahres gekürt. Dirigent
des Jahres ist nunmehr Sylvain Cambreling, Sängerin des Jahres Susan Graham und die Oper
Bernarda Albas Haus von Aribert Reimann gilt als Uraufführung des Jahres. Die Saure
Zitrone für das Ärgernis des Jahres ging nach Berlin, diesmal mit Blick auf Stölzls
gescheiterte Opernreform.
Ergebnisse der nmz-Leserumfrage
Geradezu überwältigend war die Resonanz auf unsere Leserumfrage 2001: 1.176 Antworten gingen bis zum
Einsendeschluss per Post, E-Mail und Fax bei uns ein. Die Gewinner des New Grove und der übrigen Sachpreise
wurden bereits ermittelt und werden in den kommenden Tagen von uns benachrichtigt. Einen detaillierten Bericht
zur Ergebnisauswertung der Umfrage lesen Sie in der nächsten Ausgabe der neuen musikzeitung.
Klage erhoben Die Stuttgarter Staatsoper wird die Salzburger Festspiele wegen der Absage eines geplanten Gastspiels von
Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern auf Schadenersatz verklagen. Wie
der Sprecher des Opernhauses, Thomas Koch, auf Anfrage der Presseagentur ddp in Stuttgart sagte, sollen damit
finanzielle Ausfälle in Höhe von rund 800.000 Mark ausgeglichen werden. Koch bestätigte damit
einen entsprechenden Bericht der Stuttgarter Zeitung. Die Klage werde derzeit formuliert und anschließend
bei einem Gericht in Salzburg eingereicht. Die Salzburger Festspiele hatten ein Stuttgarter Gastspiel mit dem
Werk im April 2000 kurzfristig abgesagt. Die Festspiel-leitung teilte damals mit, dass die Koproduktion mit
Stuttgart auf Grund der veränderten politischen Situation in Österreich, aber vor allem wegen
der großen Budgetprobleme nicht stattfinden könne. Die Staatsoper versuchte daraufhin erfolglos,
eine Alternativlösung mit reduzierter Aufführungszahl anzubieten. Die seit einem Jahr angekündigte
Klage sei immer noch nicht erhoben worden, stellte der künstlerische Leiter der Salzburger Festspiele,
Peter Ruzicka, in einer Aussendung zu der Causa fest. Er ist davon überzeugt, dass eine Klage keinen Erfolg
haben werde, weil im Zuge der seinerzeit geführten Verhandlungen keine einklagbaren Verbindlichkeiten
der Salzburger Festspiele begründet worden sind.
Chance für Komponisten Junge Komponisten und ihre Chancen ist Thema für die 1. Geraer Orchesterwerkstatt des Komponisten-verbandes
Thüringen vom 1. bis 3. November unter Leitung von Ralf Kubicek. Auf Probetage an Partituren von Julian
Peek, Jong Tae Ha und anderen folgt ein Diskussionsforum mit Fachleuten.
Weichsler Musikpreis In diesem Jahr erhält die ameri-kanische Cellistin Julie Albers den mit 10.000 Mark dotierten Wilhelm-Weichsler-Musikpreis
der Stadt Osna-brück. Das Weichsler-Preis-Kuratorium wählte die Preisträgerin unter Fina-listen
des Internationalen Musikwett-wettbewerbs der ARD aus; dort ge-wann Julie Albers den zweiten Preis.
Neuer Vorsitz der Phonoverbände
Gerd Gebhardt, der zum Monatsende bei Warner Music ausscheidet, wird neuer Vorsitzender der Deutschen Landesgruppe
der IFPI und des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft. Zudem behält er seinen Vorsitz bei der
Deutschen Phono-Akademie. Das ergaben die Wahlen der Mitgliederversammlungen in den drei Gremien in München.
Die Phonoverbände erhalten damit eine neue Leitungsstruktur: Erstmals nimmt nach dem einstimmigen Votum
der Mitgliederversammlungen ein hauptamtlicher Vorsitzender die Führung der Verbände wahr, die bisher
von ehrenamtlichen Vorsitzenden geleitet worden sind. Neu ist auch, dass alle drei Phonoverbände nun einen
gemeinsamen Vorsitzenden haben.
Bundesverdienstkreuz für Friedrich Hänssler
Aus Anlass des 50. Jahrestages der Stiftung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland hat Bundespräsident
Johannes Rau Verlagsleiter Friedrich Hänssler das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen. In der Begründung
des Staatsministeriums heißt es unter anderem: Friedrich Hänssler brachte sich ehrenamtlich
in viele Gremien der Publizistik, des Buchhandels und der Evangelischen Kirche mit ein.
Friedrich Hänssler baute den 1919 von seinem Vater gegründeten Notenverlag ab 1960 zu einem der größten
evangelischen Verlage in der Bundesrepublik aus. Schwerpunkt des Familienunternehmens sind heute der Buchbereich
sowie die Kirchenmusik unter anderem mit der weltweit beachteten Einspielung der kompletten Bachedition. Seit
1976 betätigt sich der Verlag auch im audiovisuellen Bereich.
Widmann zu Schott
Der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann hat einen Generalvertrag bei Schott Musik International erhalten.
Der Verlag wird zukünftig seine Werke exklusiv herausgeben und betreuen. Widmann ist einer der neuen Komponisten
bei Schott, die der Verlag anlässlich der Donaueschinger Musiktage vorgestellt hat.
Musikmesse in China
Nach dem erfolgreichen Start der Musikmesse in St. Petersburg hat sich die Frankfurter Messe nun einen weiteren
exotischen Standort gesichert. Vom 16. bis 19. Oktober 2002 wird die erste Internationale Messe für Musikinstrumente
in Shanghai stattfinden. Auf 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche werden akustische und elektronische
Musikinstrumente, Musikcomputer und -software, Sound- und Aufnahmetechnik sowie Musikzubehör präsentiert.
Kulturmarketing-Seminar
Vom 16. bis 18. November 2001 veranstaltet das Institut für internationales Kulturmanagement (INK) in München
ein Seminar zum Thema Marketing und Fundraising für Kulturprojekte und -institutionen. Die
Dozenten aus Deutschland, Großbritannien und den USA sind Marketing-Leiter oder Fundraising-Spezialisten
unterschiedlicher kultureller Institutionen. Das INK ist ein Institut an der Hochschule für Musik und Theater
München (Tel. 089/28 92 74 87).
Neue Musik-Datenbank
Die deutsche Musikindustrie, genauer: die deutsche Phonowirtschaft, hat eine neue Internet-Plattform eingerichtet.
Unter www.musicline.de können Informationen zu Künstlern, Bands und Produkten abgerufen werden. Ziel
ist es, eine zentrale Datenbank anzubieten, die langwieriges Surfen in Suchmaschinen verhindert. Realisiert
wird sie von einer Tochtergesellschaft des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, der PhonoNet. Mit
musicline.de habe man laut Horst Blume, Geschäftsführer der PhonoNet, es erstmals geschafft, die
Informationen der deutschen Tonträgerfirmen über ihre Künstler und Bands zu bündeln und
für alle frei zugänglich zu machen. Nur schade, dass die Klassik zurzeit noch ein wenig unterbelichtet
ist. Unter Terminen und News finden sich fast ausschließlich Daten aus dem Pop-
und Rockbereich.
Neu: DVDs bei BMG
Musikvideoanbieter BMG Media veröffentlicht am 15. Oktober erstmals zwei Klassik-DVDs: Carl Orffs Carmina
Burana unter der Leitung von Dirigent Kurt Eichhorn mit Lucia Popp und Hermann Prey sowie Der Rosenkavalier
von Richard Strauss in einer Inszenierung von Herbert von Karajan in Salzburg.
Soziales Jahr für die Kultur
Seit September dieses Jahres ist es für Jugendliche möglich, sich im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen
Jahres auch in kulturellen Einrichtungen zu engagieren. Das Tätigkeitsfeld erweitert sich dadurch auf den
Einsatz in Jugendclubs, in Museen und Theatern, bei Kulturprojekten mit behinderten jungen Menschen, in Medientreffs,
Kunstschulen, Rockmusik-Initiativen oder soziokulturellen Zentren. Das Bundesjugendministerium sieht in der
Jugendkulturarbeit einen wichtigen Beitrag, um junge Menschen auf ein selbstbestimmtes und sozial verantwortliches
Leben vorzubereiten und unterstützt das dreijährige Modellprojekt der Bundesvereinigung Kulturelle
Jugendbildung (BKJ) mit zirka zwei Millionen Mark. Beteiligt sind derzeit fünf Länder: Berlin, Niedersachsen,
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Information: BKJ Projektbüro Leipzig, Sternwartestraße
4, 04103 Leipzig, Tel: 0341/257 73 07, E-Mail: reininsleben@bkj.de oder auf der Homepage www.bkj.de/reininsleben
Mendelssohns Wohnung Die ehemalige Wohnung Felix Mendelssohn Bartholdys in Leipzig wurde im spätbiedermeierischen Stil wieder
hergestellt und dient zugleich als Ausstellungsraum über Leben und Schaffen des Komponisten. Die Internationale
Mendelssohn-Stiftung unter dem Vorsitz von Kurt Masur wirbt um fördernde Mitglieder und stellt ihren Musiksalon
zur Zeit Mendelssohns Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens künftig wieder für Veranstaltungen
zur Verfügung.
Zu Medtners 50. Todestag Vom 13. November bis zum 9. Dezember 2001 veranstaltet die Jahrhundertwende-Gesellschaft Heidelberg einen
Konzertzyklus mit Werken von Nikolai Medtner. Anlass ist der 50. Todestag des russisch-deutschen Komponisten
(18801951). In Deutschland wurde Medtner durch die Ausgaben des Frankfurter Musikverlags Zimmermann bekannt.
Die Konzerte finden im Musikhaus Hochstein, im Anna-Blum-Haus und im Spiegelsaal (Prinz-Carl-Palais) statt.
Konsolidierung Das Festspielhaus Baden-Baden erwartet bis 2003 ausgeglichene Zahlen. Bei der Jahrespressekonferenz des
größten deutschen Opernhauses in Baden-Baden betonte Intendant Andreas Mölich-Zebhauser, die
Entwicklung verlaufe dynamisch. Im Jahr 2002 soll das Festspielhaus erstmals ohne öffentliche Mittel finanziert
werden. Das heißt nicht, dass wir schon am Break Even sind und schwarze Zahlen schreiben,
sagte der Intendant.
Ausbürgerungsjubiläum Wolf Biermann wurde vor genau 25 Jahren aus der damaligen DDR ausgebürgert. Daran will er am 16. November
im Berliner Ensemble erinnern. Am Tag zuvor feiert der Liedermacher seinen 65. Geburtstag. Zu der Veranstaltung
lädt unter anderem die IG Metall. Anlass für die Ausbürgerung war ein Konzert Biermanns in Köln
auf Einladung der IG Metall. Ist sich Biermann bewusst, dass er an diesem Tag auch seine Silberhochzeit mit
der Alt-BRD feiern kann?
Begehrter Mäzen Der amerikanische Mäzen Alberto Vilar traf sich in München mit dem Generalintendanten der Deutschen
Oper Berlin und musica viva-Chef, Udo Zimmermann. Zimmermann bat den Mäzen um eine Zeichensetzung
für das zeitgenössische Opernschaffen, teilte die Deutsche Oper mit. Bereits einen Schritt weiter
sind die Berliner Philharmoniker: Intendant Franz Xaver Ohnesorg kündigte Pläne für ein Education-Programm
an, das Vilar unterstützen will (s. S. 44).