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nmz-archiv
nmz 2002/10 | Seite 1
51. Jahrgang | Oktober
Titelbild
Dialoge
„Dialoge mit Peter Eötvös“ führte das
neueste „Musik-der-Zeit“-Wochenende des Westdeutschen
Rundfunks Köln.
Foto: Charlotte Oswald
Auf unserem Bild dialogisieren Komponist und Dirigent Peter Eötvös
und Marco Blaauw auf seiner Doppeltrichter-Trompete in Eötvös’
„Snatches of a Conversation“, einem Werk für eben
die Doppel-Trompete und Ensemble, das 2001 entstand und in Köln
die deutsche Erstaufführung erfuhr. Peter Eötvös
ist seit der fulminanten Uraufführung seiner Oper „Trois
Soeurs“ (nach Tschechows „Drei Schwestern“) in
Lyon zu einem der meistgefragten Komponisten der Gegenwart avanciert.
Die „Trois Soeurs“ wurden von einem halben Dutzend Bühnen
in eigenen Inszenierungen nachgespielt. Die Festspiele in Aix-en-Provence
stellten in diesem Jahr seine neueste Oper nach Genets „Le
Balcon“ vor. In Köln präsentierte sich das Schaffen
des Komponisten in vier Konzerten in faszinierender Breite: Vom
frühen Klavierstück „Kosmos“ (1961) bis zum
neu entstandenen Chor- und Orchesterwerk „IMA“ („Gebet“),
eine Fortsetzung der Komposition „Atlantis“ aus dem
Jahr 1995. Der Eötvös-Komplex wurde mit Werken von Charles
Ives, Janácek und Gerhard Rühm dramaturgisch überlegt
kontrapunktiert. Mit Vykintas Baltakas, Bruno Mantovani, Pedro Amaral
und László Tihanyi nahmen auch vier junge Komponisten
an den „Dialogen mit Peter Eötvös“ teil. Ein
Bericht über die Konzerte steht auf Seite 34.