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Ausgabe 2002/11
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nmz 2002/12 | Seite 54
51. Jahrgang | Dez./Jan.
Dossier: Wirtschaft & Kultur

Wir gehen an Ihre Börse

Musik der Jahrhunderte eröffnet einen so genannten Aktienfonds

„Wir gehen an Ihre Börse“: Mit diesem Slogan wirbt Musik der Jahrhunderte Stuttgart (MdJ) für ihren neuen Fabrica Kultur Fonds. 25 Euro kostet eine Aktie, die (schade eigentlich) keine echte Aktie und kein echter Aktienfonds ist, sondern eine Spende: Mit den Einlagen in den Kultur Fonds der Musik der Jahrhunderte, unter deren Dach sich die neuen Vocalsolisten Stuttgart, das Festival neuer Musik ECLAT sowie die Meisterkurse für Zuhörer verbergen, fördert der Käufer Kompositionsaufträge an Komponisten, die gerne ein Werk für die Neuen Vokalsolisten oder MdJ schreiben möchten. Mit dem Echo bei Spendern und Medien sind MdJ Geschäftsführerin Christine Fischer und der künstlerische Leiter Hans Peter Jahn zufrieden. In den ersten 5 Tagen nach Eröffnung des Fonds wurden 25 Aktien verkauft, es gibt bereits zahlreich Meldungen weiterer Interessenten.

Wie so oft kam der Anstoß zu dieser originellen Fundraising-Idee aus der Krise. Es sei jetzt etwa ein Jahr her, sagt MdJ Geschäftsführerin Christine Fischer rückblickend, dass das Kunstministerium Baden-Württemberg einen Etat eingestellt hat, aus dem bis dahin regelmäßig KA an die NVS unterstützt wurden. Pro Jahr veranstaltet Musik der Jahrhunderte etwa 20 Uraufführungen, davon sind zwischen vier und sechs Projekte der NVS. Die meisten Kompositionsaufträge kamen und kommen nach wie vor von Rundfunkanstalten und Veranstaltern. Dennoch entstand durch den Wegfall dieses Etats ein empfindliches Loch, das jetzt mit dem Fabrica Kultur Fonds gestopft werden soll. „Wenn der Aktienfond gut anläuft, dann werden wir ihn sicher auch öffnen für andere Ensembles“, verspricht Fischer.
Als Schirmherr der Aktion konnte er Bundesminister a.D. Gerhart Baum gewinnen. Baum gibt der Initiative nicht nur einen seriösen Anstrich, sondern ist als Kuratoriumsvorsitzender der MdJ kompetent und vor allem aktiv im Bereich Neue Musik. Mit der „Vorzugsaktie“ (Preis auf Nachfrage) sprechen die Initiatoren den echten Mäzen an. Denn im Gegensatz zu einem Bild ist eine Komposition weder Wertanlage noch Spekulationsobjekt. Neben einer Spendenbescheinigung erhält der Vorzugs-Aktien-Käufer eine ihm gewidmete Partitur. Mit Sicherheit auch ein seriöser und gangbarer Weg neben Lichnowsky, Rasumowsky, Schikaneder, Lobkowitz in die Musikgeschichte einzugehen. Weiter enthält die Vorzugsaktie noch das Angebot an den Erwerber, „sein“ Werk im Entstehungsprozess und nach der Uraufführungen zu Konzerten im In- und Ausland zu begleiten.

Die Ausgabe des Fonds fällt in eine wichtige Umbruchphase von Musik der Jahrhunderte: Nächstes Jahr wird der Umzug in die neuen Räume am Pragsattel stattfinden. Zusammen mit dem Stuttgarter Theaterhaus sowie einigen soziokulturellen Initiativen wird Musik der Jahrhunderte dort erstmals eigene Spielstätten und Probenräume unter einem Dach vereinen. Christine Fischer schwärmt schon jetzt von den neuen Gegebenheiten: vier Säle mit 1.000, 450, 300 und 100 Plätzen, zwei eigene, großzügig bemessene Probenräume. Und nicht zuletzt hat MdJ im Pragsattel eine neue Heimat gefunden: Es ist Schluss mit dem permanenten Wandern zwischen Liederhalle, Theaterhaus und Gustav-Siegle-Haus.

Die ersten Kompositionsaufträge – in diesem Fall ausschließlich Projekte der Neuen Vocalsolisten – gehen an: Jeniffer Walshe, Irland, Karin Rehnqvist, Schweden, Stefano Gervasoni, Italien, Fredrik Zeller, Stuttgart, Nadir Vassena, Tessin, Hector Moro, Chile, Francois Paris aus Frankreich und Robin Hoffmann, Frankfurt.

Andreas Kolb

Musik aus dem Containerwagen: Die Neuen Vokalsolisten Stuttgart sind gern gesehener Gast und fester Bestandteil bei den Veranstaltungen von Musik der Jahrhunderte. Für unkonventionelle Formen der Auftritte ist, wie ersichtlich, stets bestens gesorgt. Mit dem frischen Wind lassen sich auch Finanzierungs-Konzepte angehen, die dem heiklen Verhältnis von Kunst und Geld die nackte Schulter zeigen. Foto: MdJ

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