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nmz-archiv
nmz 2003/12 | Seite 13
52. Jahrgang | Dez./Jan.
Forum
Leipziger Modell
Auszüge eines Leser-Beitrags
Der Beitrag „Ein Hochschulmodell mit Perspektiven“
von Arnold Werner-Jensen in der nmz
9/03, Seite 3, fordert zu Überlegungen heraus, wie und
wo künftige Musiklehrer ausgebildet werden sollten. Das Problem,
dass bei der Ausbildung von Musiklehrern an Musikhochschulen mehr
oder minder die künstlerische Komponente, an den Universitäten
die wissenschaftliche und an Pädagogischen Hochschulen die
pädagogische und didaktische betont wird, führte auch
in der DDR und seit Wiedervereinigung in den ostdeutschen Bundesländern
zu Debatten und Veränderungen.
Die Entwicklung der musikpädagogischen Ausbildung in Leipzig
bietet mancherlei Anregungen, die neben den im Artikel enthaltenen
Vorschlägen bedenkenswert sind.
Die Schulmusikerausbildung erfolgte mit Wiedereröffnung der
Musikhochschule Leipzig im Herbst 1946 zunächst ausschließlich
an dieser traditionsreichen Ausbildungsstätte. Dabei dominierte
die künstlerische Ausbildung. Vor allem künstlerisch begabte
Absolventen suchten und fanden Anstellungen außerhalb der
allgemeinbildenden Schulen. Das führte bald zum Mangel an Musiklehrern
in der Schule und drängte zu Überlegungen, an der Pädagogischen
Fakultät der Universität Leipzig einen Ausbildungsgang
für Musiklehrer einzurichten. So wurden ab 1948 auch Musiklehrer
an der Pädagogischen Fakultät ausgebildet und 1950 folgerichtig
das Institut für Musikerziehung innerhalb dieser Fakultät
gegründet. Seit Mitte der 1950er-Jahre erfolgte die gesamte
Schulmusikerausbildung und die des Zweitfaches an der Universität.
Für die am schulischen Lehrplan orientierte, aber nicht auf
ihn begrenzte musikwissenschaftliche Ausbildung der Musiklehrer
gestalteten Lehrkräfte der Fachrichtung Musikwissenschaft spezielle
Vorlesungen und Seminare, die auch für die Musikwissenschaftsstudenten
der ersten beiden Studienjahre obligatorisch waren.