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nmz-archiv
nmz 2004/09 | Seite 7
53. Jahrgang | September
Magazin
Rund um die Uhr „Neue Farben für die Ohren“
Das Fünfte Hamburger Musikfest am 10. und 11. September 2004
Die Musikhalle Hamburg wird am 10. und 11. September 2004 zum
zentralen Spielort des Fünften Hamburger Musikfestes und schafft
somit Raum für 24 Stunden prall gefülltes, außergewöhnliches
Programm: Umrahmt vom Schwerpunkt „Prometeo“ von Luigi
Nono wird hier – räumlich und zeitlich komprimiert –
ein Konzept realisiert, das vom Monumentalwerk über Solistisch-Kammermusikalisches
bis hin zu Film, Kinderprogramm, Hörspiel und „virtuellem
Musikfest“ reicht.
Rund um die Uhr, quer durch musikalische Ensemble-Formationen,
Programm für Groß und Klein und ein Themen-Schwerpunkt
angereichert durch einen Schuss Crossover – am letztmalig
unter der Leitung von Ingo Metzmacher stattfindenden Hamburger Musikfest
gibt es Nahrung für Leib und Seele.
Gilad Atzmon wird mit dem
Orient House Ensemble spielen. Foto: Archiv
Monumental steht Luigi
Nonos „Prometeo“ sowohl am Anfang als auch am Ende
des Musikfestes. Nach einer Werk-Einführung sind es somit dessen
Klänge, die am Freitag, den 10. September um 21 Uhr das Fest
eröffnen. Vom ab 23 Uhr gereichten Mitternachtsbuffet gestärkt
lässt es sich beschwingt in das Nachtprogramm mit Swingle Singers
– „A Capella um Mitternacht“ –, Markus Stockhausen
(1.30 Uhr) und der Percussionistin Robyn Schulkowsky (3 Uhr) stürzen.
Durch die Morgenstunden ab 4 Uhr führt das „Musikfest
im virtuellen Raum“: Mittels Live-Übertragung in die
Musikhalle ist die Sendung von Radio
FSK (Freies Sender Kombinat) mit verschiedenen Stücken
des Komponisten und Regisseurs Heiner Goebbels, darunter „Die
Befreiung des Prometheus“, zu hören. Zum Samstags-Frühstück
wird in Auszügen das längste Konzert der Welt „gereicht“:
in Live-Übertragung aus der St. Burchardi Kirche in Halberstadt
kommt John Cage’s „Organ²/ASLSP“ –
„as slow as possible“ zu Gehör.
Ein mehrstündiges Filmprogramm ergänzt das Live-Angebot,
das sich im Großen Saal in einer Reihe von Konzerten abspielt:
Hier werden insbesondere Werke des 20. Jahrhunderts, aber auch Jazz
zum Besten geben – beginnend mit dem Ensemble Resonanz (11
Uhr), über Gilad Atzmon & Orient House Ensemble (12.45
Uhr) und ensemble Intégrales (14.30 Uhr) bis hin zu dem unter
anderem mit einer Uraufführung aus eigener Hand aufwartenden
Pianisten Gianluca Cascioli (16 Uhr).
Parallel dazu wird für die jüngsten Musikfest-Besucher
die Offene Musikbühne für Kinder „Dschämm!“
sowie „Wir, die Kinder des Prometheus“ mit schauspielerischer
Unterstützung angeboten.
Und so mündet das Nonstop-Programm schließlich in die
zweite Aufführung des „Prometeo“ (19 Uhr). Damit
bleibt sich das Musikfest auch im fünften Jahr treu und erfüllt
den an sich gestellten Anspruch, „die überaus spannende
Musik des 20. Jahrhunderts aus ihrem vermeintlichen Nischendasein
zu befreien und in einen größeren Rahmen zu stellen.“