Da es sich nicht lohnt, auf Klaus Veltens verquaste Pauschalschelte
des verdienstvollen Kollegen H. J. Kaiser in der nmz 12/06 einzugehen,
sei hier auf einen grundlegenderen Zusammenhang hingewiesen: Es
wird immer deutlicher, dass in der derzeitigen demografischen Situation
einer bedrohlich älter werdenden Gesellschaft die Menschen
im letzten Lebensdrittel länger mitarbeiten müssen, da
die Gesellschaft zunehmend auf die Quantität und Qualität
ihrer Arbeitskraft angewiesen sein wird. Wenn diese Mitarbeit sich
dann jedoch auf intellektuell verbrämte Stammtischparolen à la
Velten beschränkt, schadet dies nicht nur dem Ansehen eines
verdienten Pensionärs, es macht auch einen fruchtbaren Dialog
der Generationen unmöglich.
Klaus Velten darf sich dann nicht wundern, dass viele engagierte
Menschen in unserem Fach froh und erleichtert darüber sind,
dass durch Hermann J. Kaiser den selbst ernannten Rettern der „bürgerlichen
Musikkultur“ (ebd.) der Spiegel vorgehalten wird, in dem
Velten – bei vorhandener Einsicht und gutem Willen – sein
verzerrtes Bild von Musik und Musikpädagogik unverhüllt
erblicken kann.