Die nmz – das belegt die gelegentliche Lektüre und meine
ergänzende Archivrecherche – beschäftigt sich mit
dem Themenkreis „Liedermacher“ und „Singer/Songwriter“,
wenn überhaupt, nur am Rande. Umso unverständlicher ist
es für mich, dass Sie in Ihrer Zeitung stattdessen einem Pamphlet
zu diesem Thema Raum geben. Die Ausführungen von Sven Ferchow
sind in jeder Hinsicht nicht von Sachkenntnis, sondern ausschließlich
von Ignoranz und der offensichtlichen Abneigung des Autors gegenüber
diesem Genre geprägt. Ein Blick in andere Veröffentlichungen
von Ferchow zeigt auch, dass weder Liedermacher noch Singer/Songwriter
zu seinen Themen gehören. Über Geschmack lässt sich
bekanntlich streiten. Und überspitzte persönliche Kommentare – unter
diese Kategorie ist „Ferchows Fenstersturz“ ja wohl
einzuordnen – haben durchaus ihre Berechtigung. Aber nur
dann, wenn das zur Zielscheibe auserkorene Objekt auch ansonsten
Gegenstand der Berichterstattung ist. Was in der nmz nachweislich
nicht der Fall ist.
Ferchows Formulierungen sind an einigen Stellen zudem so emotional,
dass sich eine sachliche Auseinandersetzung damit erübrigt.
Die nmz sollte sich lieber journalistisch mit den Themen „Liedermacher“ und „Singer/Songwriter“ beschäftigen.
Im Unterschied zu Sven Ferchows Einschätzung gibt es dort
nämlich viel zu entdecken – sowohl in musikalischer
Hinsicht als auch in Bezug auf die Tex-te. Eine ganze Reihe von
internationalen und deutschsprachigen Veröffentlichungen sind
dafür eindrucksvoller Beweis. Ein Kunze-Interview wie in der
aktuellen Ausgabe ist übrigens kein Ersatz für eine kontinuierliche
Berichterstattung.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Kleff, Koordinator der Liederbestenliste www.liederbestenliste.de,
CvD Folker