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Musikwirtschaft - Allgemeines
Seit 1. Februar 2000 gibt es eine neue PR-Agentur mit Schwerpunkt Kultur, die individuelle PR- und Marketing-Kampagnen für Künstler und für die Musikwirtschaft entwickelt. Kontakt: Ophelia, Ulrike Wilckens, Fraunhoferstr. 35, 80469 München, Tel. 089/20 00 92 66/67, Fax 089/20 00 92 68. Seinen neu geschaffenen Medienpreis verlieh der Verband Deutscher Schulmusiker e.V. (VDS) Ende April auf der Bundesschulmusikwoche in Koblenz. Vorgängerpreis war der VDS-Hörfunkpreis, der zuletzt 1998 in Potsdam vergeben wurde. Die verantwortlichen Schulmusiker waren sich einig, dass sich ein musikpädagogischer Hörfunkpreis überlebt, da der Hörfunk selbst sich enorm verändert habe. Gleichzeitig versuchte der Verband, mit dem neuen Medienpreis auf das veränderte mediale Angebot für Musikpädagogen zu reagieren. Der VDS verlieh seinen Medienpreis 2000 in folgenden Kategorien:
Der italienische Verein der Musikkritiker (Associazione Nazionale Critici Musicali) hat für die Saison 1998/99 in der Sparte "Italienische Erstaufführung" die Lieder-Oper "Aus Deutschland" von Mauricio Kagel als bestes Stück ausgewählt. Es handelt sich um eine
Koproduktion des Holland Festivals, der Wiener Festwochen und des Basler Theaters in der Inszenierung von Herbert Wernicke, die in der Palafenice von Venedig im Februar 1999 gezeigt wurde. Wie die Edition Peters meldete, wurde der Preis der italienischen Musikkritik am 8. Mai 2000 im Teatro
Donizetti, Bergamo, überreicht. Der Sänger und Dirigent Peter Schreier will sich vom Opernbetrieb verabschieden. Schreier, der im Juli 65 wird, erklärte, in diesem Alter könne man keinen "jugendlichen Helden" mimen. Das verkündete der Tenor beim tschechischen Musikfestival "Prager Frühling", bei
dem er die "Große Messe" von Johann Sebastian Bach dirigierte. Schreiers letzte Oper soll die "Zauberflöte" von Mozart sein. Mit dieser will er sich am 8. Juni in der Berliner Staatsoper vom Publikum verabschieden. Den völligen Rückzug von der musikalischen Arbeit nimmt
sich Schreier erst im übernächsten Jahr vor. "Mein Kalender für 2001 ist noch sehr voll." Der Zeitpunkt für einen Wachwechsel am "Grünen Hügel" in Bayreuth bleibt weiterhin offen. Wenige Tage vor der voraussichtlichen Entscheidung über seine Nachfolge machte Festspielleiter Wolfgang Wagner noch einmal klar, dass er noch lange nicht an einen Rücktritt denkt. In
einem Brief an die Mitglieder des Stiftungsrates schrieb der 80-jährige Enkel Richard Wagners, die Wahl einer Nachfolgerin dürfe nicht missverstanden werden, "man könne oder wolle den derzeitigen Festspielleiter unter Druck setzen, vorzeitig einen bestimmten Zeitpunkt für seinen
Rücktritt zu nennen". Der Geschäftsführer der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuths Oberbürgermeister Dieter Mronz (SPD), bestätigte am Donnerstag, dass die Entscheidung am 5. Juni in nicht öffentlicher Sitzung fallen soll. Neben Wolfgang Wagners zweiter Frau Gudrun stehen Eva
Wagner-Pasqier, seine Tochter aus erster Ehe, und seine Nichte Nike zur Wahl. Der Salzburger Cellist Clemens Hagen (33) ist mit der Goldenen Ehrennadel der Jeunesses Musicales ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde Hagen, der in der Saison 1999/2000 "artist in residence" der Jeunesses war, anlässlich eines Konzerts mit dem von ihm gegründeten Hagen
Quartett im Wiener Konzerthaus verliehen. Für die nächste Saison konnte die Jeunesses das Sandor Vegh Ensemble als "artist in residence" gewinnen. Sächsisches Kirchenchortreffen 2000 Rund 4.400 Sänger aus Kirchenchören und Kantoreien des Landes Sachsen haben sich am 14. Mai zu gemeinsamen Konzerten in Leipzig getroffen. Ein Höhepunkt war das von allen Sängern bestrittene Open-Air-Konzert vor dem Alten Rathaus. Die Sänger widmeten sich vor allem Johann Sebastian
Bach (1685–1750), dessen 250. Todestag in diesem Jahr gefeiert wird. Außerdem wurden die drei besten Werke eines im Vorfeld von der evangelischen Landeskirche initiierten Kompositionswettbewerbes uraufgeführt. So erklangen in drei Kirchen der Messestadt erstmals Stücke des Münchner
Dozenten Peter Wittrich, des Hamburgers Herbert Glossner und des früheren pommerschen Domkirchenmusikers Manfred Schlenker. Vor 50 Jahren waren die vereinigten Chöre in Leipzig zum letzten Mal zusammengekommen. Im Kirchenchorwerk sind über 750 Kantoreien und Kirchenchöre mit 15.000
Sängern vereint. Hinzu kommen Jugend- und Kinderchöre sowie Instrumentalkreise mit insgesamt 24.000 Mitgliedern. Das Chorwerk als Dachverband aller Kirchenchöre wurde 1888 gegründet. Es organisiert und unterstützt Sing- und Instrumentalwochen, veranstaltet Chortreffen und verlegt Noten
für seine Mitglieder. Die Csárdásfürstin tanzt wieder Das Oberlandesgericht Dresden entschied in zweiter Instanz im Streit um die "Csárdásfürstin" zu Gunsten von Peter Konwitschny. Damit darf künftig nur seine Fassung in der Dresdner Semperoper aufgeführt werden. Ende Februar hatte bereits das Leipziger Landgericht auf Grund
einer Unterlassungsklage Konwitschnys der Semperoper untersagt, die von der Intendanz geänderte Fassung aufzuführen. Gegen dieses Urteil legte die Oper beim Oberlandesgericht Dresden Berufung ein und dieses bestätigte heute das Leipziger Urteil. Die Entscheidung des Gerichtes dauerte drei
Stunden, ein alter Einigungsvorschlag (beide Fassungen aufzuführen und dem Zuschauer die Wahl zu überlassen) sollte zunächst reaktiviert werden. Aber auch hier war keine Einigung zu erzielen, da diese "Parallel-Bespielung" aus organisatorischen Gründen erst ab Mai 2001 zu
realisieren gewesen wäre. Zwei Aufführungen sind noch in dieser Spielzeit im Oktober geplant sowie drei Aufführungen im Mai 2001. Die generelle Frage, ob eine Regieleistung ein eigenständiges Werk ist und Urheberrechtsschutz beanspruchen darf, wurde vom Gericht nicht beantwortet. Das
musste es auch nicht, denn schon Paragraph 83 des Urheberrechtsgesetzes gewährt Anspruch auf Schutz der Persönlichkeitsrechte als ausübender Künstler gegen eine Beeinträchtigung seiner Leistung. Das Gericht wies als Fazit der Verhandlung auf die in der Verfassung ausgewiesene Freiheit der
Künste hin. G. Henle Verlag in neuem Gewand Die blauen Urtextausgaben des G. Henle-Verlags bekommen ein neues Gewand. Das markante Signet in Frakturschrift wurde überarbeitet und ist nun schlanker und eleganter geworden. Auch die Typographie der Titelseiten und der Worttexte (Vorworte, Kritische Berichte) wurde überarbeitet. Die Titelei wird zweisprachig (deutsch/ englisch). Das "Taubenblau", die verlagseigene Farbe, ist weltweit so bekannt, dass sie nicht verändert wird. Das Erscheinungsbild der Urtextausgaben wird also moderner, ohne modischen Trends hinterherzulaufen. Auch die Qualität des Notentextes (Urtext) und des Notenbildes bleibt selbstverständlich auf höchstem Niveau. Ebenso werden die Urtextausgaben in unverändert hoher Verarbeitungsqualität publiziert. Auf der diesjährigen Frankfurter Musikmesse setzte der G. Henle Verlag einen deutlichen Akzent auf seine Klavierauszüge großer Konzerte im Urtext. Als Neuerscheinungen wurden unter anderem Bachs Violinkonzerte und Mozarts Flötenkonzerte vorgestellt. Der Verlag wird neben seinem Klavier- und Kammermusikprogramm in den kommenden Jahren insbesondere das große Konzertrepertoire stark ausbauen. Die folgenden vier bewährten und sehr erfolgreichen Prinzipien legt der Verlag dabei zu Grunde:
Laut Statistik des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft waren 1999 die Umsätze bei CDs, MCs, LPs und Singles mit 4,890 Milliarden Mark, einem Minus von 2,9 Prozent, leicht rückläufig. Ebenfalls negativ war die Entwicklung des Tonträgerabsatzes mit verkauften 272,2 Millionen
Stück (ein Minus von 1,4 Prozent). Die Phonoindustrie bewertet dies dennoch als Erfolg, weil die Umsätze nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr doch noch angezogen hätten, und verweist auf "das rauhe Umfeld" und die Schäden, die durch CD-Brennen und Internetpiraterie
entstünden. In der Pressemeldung liest sich das so: "Die Konsolidierung des Marktes auf hohem Niveau spricht daher für die zentralen Stärken der Tonträgerindustrie: attraktives Repertoire und hohe Vermarktungskompetenz." Die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) hat in einem Schreiben an den Deutschen Städtetag, die Kultusministerkonferenz und den Deutschen Bühnenverein die Einbeziehung der Solokünstler an den Bühnen der neuen Bundesländer in die strukturellen Tariferhöhungen gefordert.
Während diese allen anderen Theaterbeschäftigten zugestanden würden, verdienen die Künstler inzwischen oftmals weniger als die Bühnenarbeiter dahinter, da die Gagenrelationen in unvertretbarem Maße zu Ungunsten der künstlerisch Beschäftigten verschoben wurden. Informationen:
Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger, Ingo Harms, Feldbrunnenstr. 74, 20149 Hamburg, Tel. 040/44 51 85, Fax 040/45 93 51, Internet: www.buehnengenossenschaft.de Filmkunst-Musikverlag und Koch kooperieren Die Filmkunst-Musikverlags- und Produktionsgesellschaft mbH (F.K.M.), Ismaning, hat ihre Musikverlagsrechte für die Länder Österreich, Schweiz und Polen im Rahmen eines entsprechenden Subverlagsvertrages an die Koch Musikverlage Österreich vergeben. Die Vereinbarung umfasst die Rechte
an 1.200 Werken, mit denen in der Vergangenheit über 13.000 Serienepisoden und Spielfilme wie "Heidi", "Pippi Langstrumpf", "Biene Maja", Die Küstenpiloten", "Bezaubernde Jeannie" oder "Casablanca" vertont wurden. Die Kooperation
bedeutet für die 100-prozentige Tochter der KirchGruppe einen weiteren Schritt im Rahmen der Neustrukturierung ihrer Verlagspartnerschaften in Europa. Ab Sommer 2000 wird BMG Entertainment eine strategische Partnerschaft mit Reciprocal Music, dem weltweit führenden Anbieter von Digital Rights Management-(DMR-) Transaktionsservices, eingehen. BMG wird als erster Kunde den Service von Reciprocal auf Basis des Electronic Media Management
Systems (EMMS) von IBM einsetzen und für sein Programm nutzen. Statistisch ausgewertet sollen diese DRM-Daten in Zukunft von SoundScan. Wenn also Konsumenten Musik von Websites bestellen, die diesen Service-Dienst in Anspruch nehmen, sendet Reciprocal eine Bestätigung an den PC des
Konsumenten, die ihnen erlaubt, das Musik-File abzuspielen. Die wöchentlichen Listen der Online-Verkäufe werden von SoundScan in ihre Statistik integriert und im Billboard Magazine veröffentlicht, was wiederum nicht nur wichtig für Charts ist, sondern auch Künstlern und Konsumenten
nützt. Möglich geworden ist dieses für den Online-Musik-Bereich so wichtig gewordene DRM durch die Allianz mit dem Ermittlungssystem AudioSoft. Seit Ende April ist auch eine strategische Partnerschaft mit Sony Music vereinbart. Reciprocal wird seine DRM- und Abrechnungsservices Sony zur
Verfügung stellen. Die Musikinstrumentenbörse (www.musikinstrumentenboerse.de) präsentiert sich seit zwei Jahren erfolgreich im Internet. Unter Nutzung aller technischen Möglichkeiten können hier auf privater Basis schnell und
unbürokratisch Kontakte zwischen Verkäufern vorwiegend klassischer Musikinstrumente und Interessenten hergestellt werden. Der kontinuierliche Abbau einzelner Sparten des Theaters in Frankfurt/Oder hat nun ein trauriges Ende genommen. Die letzte Sparte, das Schauspiel, musste im April aufgegeben werden. Mit einer Abschieds-Revue "Zum letzten Mal" sagten Mitarbeiter des Kleist-Theaters
"Adieu" zu ihrem Publikum. Symbolisch bauten die Bühnenarbeiter die Kulissen ab, während das Ensemble noch einmal Szenen aus vergangenen Produktionen spielte. Für die Zuschauer reichten die 335 Plätze bei weitem nicht aus; sie standen dicht gedrängt in den Gängen. In
Video-Sequenzen kommentierten die Schauspieler das im vorigen Jahr vom Stadtrat beschlossene Ende ihres Theaters. Neben der Trauer fehlten auch nicht Worte der Wut und Seitenhiebe zur Entwicklung der Kommune – "von der Kleist-Stadt zur Klein-Stadt". Die Stadtverordneten-Versammlung
hatte im vorigen Jahr beschlossen, die Bühne aus Geldmangel zu schließen. Frankfurt/Oder, die Vaterstadt Heinrich von Kleists, war 150 Jahre Theaterstadt. Das ehemalige Drei-Sparten-Theater musste seit 1993 nach und nach sein Ballett, den Chor und das Musiktheater auf Anordnung der Stadt
schließen. Die Toskana-Therme im thüringischen Bad Sulza verfügt über eine musikalische Besonderheit: den "Liquid Sound-Club". Mit diesem "flüssigen Klang" im Thermalbad wird sich der Freistaat Thüringen auf der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover präsentieren. Die in Bad
Sulza entwickelte Klangtechnik ermöglicht es, unter Wasser Musik zu hören. Dazu müssen die Badegäste nicht einmal untertauchen, sondern können sich auf dem Solewasser treiben lassen. Die Therme plant wöchentliche Unterwasser-Konzerte. Eine "Liquid Sound"-Installation gibt es
bereits in Wien. Ferropolis droht Finanzdesaster In der Arena des Technikdenkmals Ferropolis, die 20.000 Menschen fassen wird, soll am 16. Juli ein Konzert mit dem griechischen Komponisten Mikis Theodorakis stattfinden. Doch der Baggerstadt, die gleichzeitig zu den Expo 2000-Projekten gehört, droht ein finanzielles Desaster. Die bisher
investierten 5,3 Millionen Mark reichten nicht, um die noch fehlenden Parkplätze, Gaststätten und Sanitäranlagen fertig zu stellen. Nach Angaben von Geschäftsführer Till sind noch einmal vier Millionen Mark notwendig, um das Expo-Projekt funktionsfähig und gewinnträchtig zu machen. Dazu
gehörten weiter die Begehbarkeit der Bagger, eine asphaltierte Straße und die Errichtung eines Museums. Der Wittenberger Kreisrat Petzold äußerte sich skeptisch, ob es möglich ist, die Steuergelder aufzubringen. Er befürchtet, dass Ferropolis zu einem Millionengrab werden könnte. Nach
Angaben des Sprechers der Expo 2000 Sachsen-Anhalt GmbH (Dessau), Fink, sind zehn Großveranstaltungen in der Baggerstadt geplant, vom Konzert bis zum Techno-Event. Fink räumte ein, dass die Baggerstadt bis zum Beginn der Weltausstellung im Juni noch nicht bis ins letzte Detail fertig sein
werde. Das Projekt sei aber für die Ewigkeit gedacht und werde auch mit der Zeit weiter wachsen. Leipziger Medienzentrum eröffnet Nach 20 Monaten Bauzeit ist das neue Leipziger Medienzentrum eröffnet worden. Direkt neben der neuen MDR-Zentrale entstand ein 36.000 Quadratmeter großes Areal mit drei Studios für Film- und Fernsehproduktionen, mit Werkstätten für den Bühnen- und Dekorationsbau sowie Büros. Die
Baukosten lagen bei 105 Millionen Mark, 70 Millionen Mark kamen dabei vom Land Sachsen. Bisher haben etwa 70 Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern aus der Medienbranche Mietverträge abgeschlossen. Mit mehreren Fernsehsendern laufen zudem Gespräche über die Produktion von Filmen und
Unterhaltungssendungen. Die Produktion von drei deutschen Kinofilmen soll bereits in Vorbereitung sein. Die Münchner Unternehmensberaterin Roswitha van der Mark will 70 Millionen Mark für die neue Dresdner Operetten-Spielstätte im alten Heizkraftwerk spenden. Einst schrieb die Operettenliebhaberin die Reden für Franz-Josef Strauß. Sie und ihr Mann haben bei etlichen Besuchen eine große
Verbundenheit zu Dresden entwickelt.
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